Mutter findet fragwürdigen Zettel von ihrem Sohn

vom 05.02.2010, 13:53 Uhr

Fabienne3 hat geschrieben:Nach weiteren Gesprächen mit dem Kind ist herausgekommen, daß er mit sich selber eine Art "QUEST", so nannte der Junge sein Spiel, veranstalten wollten. Er hat sich die Aufgabe gestellt, wie in einem seiner Compunterspiele, und hatte vor dies mit Hilfe von Legosteinen zu lösen. Mit Hilfe der Bausteine wollte er ein Haus und Fackeln bauen. Damit wäre die Aufgabe gelöst gewesen. Schon lustig, wie man Kinderfantasien mißverstehen kann.

Da frage ich mich aber ernsthaft, welches Computerspiel da ein 7 jähriger Junge spielt, wo solche Aufgaben gestellt werden und wie er auf das Wort "Quest" kommt. Diese Vokabel scheint doch nicht zu den schulischen Anforderungen eines 7 jährigen Jungen zu gehören, oder?

Bei der Aufgabenlösung mit Legosteinen wäre ich gerne dabei gewesen. Sicher sollte man nicht immer das Schlechteste denken. Aber ich weiß nicht, ob ich mich als Mutter damit zufrieden gegeben hätte. Die Erklärung klingt für mich für einen 7 jährigen schon ein wenig konfus.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



@Diamante
Entschuldigung, aber man kann ja alles komplizierter machen. Wie manche hier auch schon geschrieben haben, ist die Gefahr groß, daß Kind unnötig zu verunsichern. Wenn du dir das Wort "quest" genauer anschaust, dann wirst du schnell erkennen, daß das Kind diese gar nicht richtig angewendet hat. Denn u.a. kann man dieses mit "Suche" übersetzen. Was hätte das denn für einen Sinn.

Allerdings kommt das Wort in so vielen gängigen Computerspielnamen vor, daß es nicht verwunderlich ist, daß ein Kind sein gespieltes Computerspielen mit dem Wort verbindet. Ich sehe da absolut keine Verbindung mit irgendwelchen schulischen Anforderungen. Zumal ein sieben Jähriger in der Regel in der Schule noch keinen Englischunterricht hat. Jedoch nehmen Kinder sehr schnell Fremdwörter auf. Oder wie kannst du dir erklären, daß viele in diesem Alter sämtliche Dinosaueriernamen auswendig können. Das haben sie bestimmt nicht in der Schule gelernt, sondern in der Freizeit aufgeschnappt oder vielleicht sogar auswendig gelernt.

Aber ich kann mir ettliche Situationen vorstellen, wie ein Siebenjähriger zu dem Wort Quest und dessen Verbindung zu Spielen kommt. Da braucht nur ein Geschwisterkind ein Hülle rumliegen lassen. Dabei muß es nicht mal der eigene Bruder oder Schwester sein. Die Kinder sind so oft bei anderen Familien zu Besuch, da ist das wirklich kein Weltwunder.

Ich sehe die Sache, genau wie meine Freundinnen, definitiv als aufgeklärt an. Hast du dir mal angesehen, welche Aufgaben z.B. bei "Professor Layton" gestellt werden? Die Erklärung er wolle mit Bausteinen eine Aufgabe lösen ist nicht verwunderlich. Und in diesem Stil gibt es viele Spiele, welche im übrigen fast in sehr vielen Haushalten mit älteren Kindern zu finden ist.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Du hast ja schon geschrieben, dass sich die Sache mittlerweile aufgeklärt hat. Genau so etwas in der Art hatte ich mir auch schon gedacht und wollte das hier kurz noch mal erklären.

Als ich ungefähr sechs war habe ich mal einen Kinderfilm im Fernsehen gesehen, in dem ein Mädchen (im Teenageralter) herausfindet, dass sie adoptiert ist, und sich daraufhin auf die Suche nach ihren leiblichen Eltern macht. Sie hinterlässt ihrer Adoptivfamilie einen Zettel, auf dem eben steht, dass sie sich keine Sorgen machen sollen und dass sie jetzt ihre Eltern suchen geht. Ich wollte unbedingt auch mal alleine aus dem Haus gehen und so einen Zettel schreiben und habe das dann auch getan, während meine Mutter einen Mittagsschlaf gemacht hat. Ich bin nur zum Kiosk an der nächsten Ecke gegangen, aber sie hat sich eben wahnsinnige Sorgen gemacht, weil der Zettel eben auch nicht sehr aussagekräftig war.

Als ich die Geschichte vom Sohn deiner Freundin gelesen habe, habe ich sofort daran gedacht, dass er vielleicht irgendetwas kopiert, was er im Fernsehen gesehen hat. Ich erinnere mich genau daran, dass für mich eben vor allem dieser Zettel und nicht das Abhauen von zu Hause wichtig war. Und ich dachte, dass vielleicht in irgendeiner Fernsehserie jemand einen Erpresserbrief erhalten hat, auf dem Stand, dass er ein Haus abfackeln müsse, oder so. Und offensichtlich war es ja auch so ähnlich, nur eben in einem Computerspiel.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Da frage ich mich aber ernsthaft, welches Computerspiel da ein 7 jähriger Junge spielt, wo solche Aufgaben gestellt werden und wie er auf das Wort "Quest" kommt. Diese Vokabel scheint doch nicht zu den schulischen Anforderungen eines 7 jährigen Jungen zu gehören, oder?

Ja, das wird sicher eines dieser brutalen Killerspiele sein, von denen in den Medien immer die Rede ist. - Nein, ernsthaft: Das Wort "Quest" wird bspw. in Rollenspielen zuhauf verwendet. Quests sind Aufgaben von NPCs (Non Player Characters), also Personen, die man als Spieler nicht selbst steuert, mit denen man aber interagieren kann. Für das erfolgreiche Abschließen einer Quest erhält der Spieler dann oft Erfahrungspunkte bzw. Gegenstände, mittels derer sein Charakter immer stärker wird. Natürlich gibt es auch Rollenspiele, in denen man von A nach B rennen muss, um dort jemanden zu töten, aber: In dubio pro reo. Und im Übrigen möchte ich bezweifeln, dass die Computerspiele dafür verantwortlich sind, wenn er denn tatsächlich ein Haus in Brand gesteckt hätte. Für die Medien wäre der Fall natürlich klar.

Hier wird aber auch mal wieder deutlich, dass es nicht nur wichtig ist, dass Eltern ihre Kinder über bestimmte Sachverhalte aufklären, sondern dass es mindestens genauso wichtig ist, dass Kinder ihre Eltern aufklären, denn es ist schon bezeichnend, wenn solche Aussagen immer von denjenigen getroffen werden, die eigentlich keine Ahnung haben, wovon sie reden. Nur weil man nicht weiß, womit man es zu tun hat, aber es grob zuordnen kann und irgendwann mal davon im Fernsehen etwas gehört hat, hat man nicht auch gleich den Durchblick. Allerdings ist das der Grund, warum die Schuld an Amokläufen immer auf die ach so bösen Killerspiele geschoben wird - fehlende sowie fehlerhafte Informationen und fehlendes Interesse, dies zu ändern.

Bei der Aufgabenlösung mit Legosteinen wäre ich gerne dabei gewesen. Sicher sollte man nicht immer das Schlechteste denken. Aber ich weiß nicht, ob ich mich als Mutter damit zufrieden gegeben hätte. Die Erklärung klingt für mich für einen 7 jährigen schon ein wenig konfus.

Die Erklärung, dass er in Wirklichkeit tatsächlich ein Haus abfackeln wollte, ist natürlich auch viel weniger konfus und wenn man dann noch bedenkt, dass es sich um einen siebenjährigen Jungen handelt, dann liegt es ja bereits auf der Hand, dass es sich hier um einen angehenden Brandstifter handelt. Auch hier: Gerade bei Kindern halte ich solche Erklärungen wie mit der Quest für sehr wahrscheinlich. Ich habe früher auch seltsame Spiele gespielt, die aber keineswegs ungewöhnlich waren. Kinder haben nun mal eine blühende Fantasie.

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» Silentium » Beiträge: 121 » Talkpoints: 122,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke ebenfalls, dass man nicht zuviel in einen solchen Zettel hinein interpretieren sollte. Gleichzeitig denke ich aber auch, dass ich in einer solchen Situation lieber auf Nummer sicher gehen würde und einen Psychologen kontaktieren würde. Denn dieser kann sicher sehr gut feststellen, ob es sich bei dem Zettel tatsächlich nur um ein Spiel handelte oder ob der Junge vielleicht tatsächlich ein Haus abfackeln wollte.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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