Uroma lässt Urenkel alles durchgehen!

vom 26.12.2009, 20:55 Uhr

Hallo,

meine Großmutter- also die Urgroßmutter meines Sohnes passt uns immer wieder mal auf unseren Sohn auf. Ich bin ihr natürlich sehr dankbar dafür, da wir unseren Sohn sonst oft länger im Kindergarten lassen müssten bzw. auch nicht wüssten wohin mit ihm, wenn er mal krank ist.

Dennoch ärgere ich mich immer wieder über ihr Verhalten. Sie war bei der Erziehung meiner Mutter sehr streng und hat sich auch bei der Erziehung meines Bruders und mir sehr viel eingemischt und darauf geachtet, dass alles seine Ordnung hat. Unser Sohn darf nun aber mit seinen zwei Jahren beinahe alles bei ihr machen!

Er läuft in der kompletten Wohnung (unserer Wohnung!) mit Essen herum, darf auf dem Tisch sitzen und spielen oder malen, usw. Unser Sohn ist dann natürlich oftmals etwas durcheinander und möchte auch bei uns dann auf dem Tisch sitzen und spielen oder mit dem Essen herum laufen. Da mein Mann und ich das aber absolut nicht wollen und wollen, dass unser Sohn gewisse Regeln und Grenzen kennt und akzeptiert, möchte ich die Situation nicht so belassen.

Ist es in Ordnung, wenn ich meine Großmutter sage, dass sie ihm nicht alles durchgehen lassen soll? Oder wäre es etwas unverschämt Regeln zu setzen, wo sie doch so lieb ist und unser Sohn oftmals "übernimmt"? Natürlich weiß ich, dass bei Oma nicht immer alles so streng ist, wie zu Hause, aber gerade das Herumlaufen mit dem Essen in der Wohnung und das Sitzen auf dem Tisch stört meinen Mann und mich wirklich sehr!

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das Probleme kommt mir sehr bekannt vor. Auch ich habe eine Tochter und bei uns gibt es ebenfalls Grenzen und Regeln, an die sie sich halten muss.

Wir haben leider keine Uroma in der unmittelbaren Umgebung, jedoch bin ich der Meinung, dass auch sie die Regeln und Richtlinien von euch kennen und akzeptieren sollte. Bei unserem Babysitter habe ich auch alles genau erklärt und sie gebeten, sich daran zu halten. Bisher klappt das auch ohne Probleme und sie bemüht sich wirklich, alles von uns aufgetragene einzuhalten.

Ich würde es jedoch nicht zu streng sehen, wenn dein Sohn bei der Uroma in der Wohnung ist und dort die Regeln und Grenzen etwas herabgesetzt sind. Schließlich ist es nicht euer Zuhause und diesen Unterschied sollte euer Kind schon wahrnehmen. Da ich aber gelesen habe, dass die Uroma bei euch auf deinen Sohn aufpasst, sollten dort auch die Regeln gelten, die es für diese Wohnung gibt. Sonst, denke ich, kann eben euer Sohn nicht unterschieden, dass es hier und da anders läuft.

Vielleicht soltlest du dich also mal in Ruhe mit ihr zusammensetzen und über alles besonnen reden und mit ihr eine Lösung finden, wie ihr das Problem beheben könnt. Vielleicht, wenn sie nicht zu weit weg wohnt, kann sie deinen Sohn auch mit zu sich nehmen. So würde es dem Kind leichter fallen, zwischen den Regeln in dem einen sowie auch in dem anderen Haushalt zu unterscheiden.

» ps-mieze » Beiträge: 457 » Talkpoints: 0,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das Problem ist wirklich gar nicht so selten. Das hatte meine Mutter mit meiner Oma auch. Während sie selbst sehr streng war, achtete meine Mutter auch bei uns darauf, dass wir gut erzogen wurden. Sie war schließlich allein erziehend und da musste einfach alles klappen.

Bei meiner Oma wiederum durften wir alles. Wir durften länger aufbleiben, bekamen später am Abend noch Essen (und stets ein Betthupferl), konnten lange TV schauen usw. Na klar, ein paar Privilege bei der Oma sind gut und in Ordnung. Nur hatten wir feste Zeiten und einen Ablauf und es war schwer sich dann bei Mama wieder daran zu gewöhnen und sie hatte dann sie Schwierigkeiten mit uns.

Meine Mutter hat meiner Oma klipp und klar gesagt, dass sie uns gerne haben kann, wann immer sie es schafft und sie ihr auch dankbar ist, dass sie für uns alle da ist, weil sie ihr damit Arbeit abnimmt. Aber so grundlegend in die Erziehung kann und darf sie sich nicht einmischen. Sie hat ihr aufgezeigt, was das immer für Probleme mit sich bringt. Kinder können mit sowas kaum umgehen und schon weniger einen Knopf umlegen, dass sie nun eben wieder einen anderen Ablauf haben.

Man muss eben an einem Strang ziehen, trotz allem. Auch wenn sie den Urenkel sicher gerne verwöhnen will. Ein bischen Luxus ist auch in Ordnung, aber eben nicht alles durcheinander bringen.

Ich denke schon, dass sie das verstehen wird. Man darf das nur nicht vorwurfsvoll rüber bringen, sondern so, dass sie sich nicht direkt angegriffen fühlt.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Zunächst mal finde ich es normal, dass Großeltern und Urgroßeltern, sofern es die auch noch gibt, zu den Enkeln und Urenkeln weniger streng sind als sie es noch bei ihren eigenen Kindern waren. Das kennt man doch von fast allen, deshalb gehen Kinder ja auch so gerne zur Oma, weil man dort eben ein Extrastück Kuchen essen darf und der Fernseher auch schon mal länger eingeschaltet bleibt. Enkelkinder sind eben nicht genau wie die eigenen Kinder, man hat da nicht in dem Maße die Erziehungspflicht.

Problematisch wird diese Situation auch erst, wenn die Groß- oder in deinem Fall Urgroßeltern eben doch regelmäßiger das Kind betreuen, weil das Kind dann eben nicht mehr verstehen kann, dass es sich bei dieser Behandlung um eine Ausnahme während Familienbesuchen handelt. Da dürfen die Großeltern dann eben doch nicht mehr so viel erlauben und müssen auch mal durchgreifen.

Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall mal mit deiner Urgroßmutter reden. Du musst sie ja nicht beschuldigen und ausschimpfen, man kann ja alles auch auf eine nette Art und Weise sagen. Ich denke mal, dass sie eine recht verständige Frau sein wird, was Kindererziehung angeht, immerhin hat sie ja bereits zwei Generationen mitgroßgezogen. Wahrscheinlich ist ihr gar nicht so bewusst, was sie mit ihrer Vorgehensweise anrichtet, sondern freut sich einfach nur, dass sie ihren Urenkel so oft sehen kann. Weis sie doch einfach mal darauf hin, dass dein Sohn, da er ja nun öfter mit ihr zusammen ist, auch bei ihr die Regeln einhalten muss, damit er überhaupt noch weiß, dass es Regeln gibt.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich würde auch mit der Urgroßmutter reden - natürlich darf man sich nicht im Ton vergreifen und sollte auch betonen, dass man dankbar ist. Aber gleichzeitig denke ich schon, dass sie bestimmte Regeln akzeptieren sollte, zumindest in euerem Haus.

Sollte sie euer Kind mal in ihren eigenen 4 Wänden betreuen, denke ich, dass es weniger angebracht wäre, Regeln zu verlangen, zumindest was Hygiene angeht (Essen herumtragen, etc.), aber das ist dann auch etwas Anderes.

Man kann es ja auf die Schiene versuchen zu erklären, dass es sonst zu verwirrend für das Kind ist, wenn es einmal etwas darf und im selben Haus das dann auf einmal nicht mehr darf. Das sollte der Oma eigentlich einleuchten, dass das nicht gut für das Kind ist und ich kann mir gut vorstellen, dass sie dann mitzieht.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich beobachte ähnliches schon bei meinem Neffen und meiner Schwiegermutter. Egal welchen Blödsinn er macht, sie belächelt es, findet es unheimlich niedlich und belohnt ihn teilweise sogar noch dafür. Das auch im Beisein seiner Eltern, was ich schon ziemlich frech finde, zumal schon diskutiert wurde, was der Kleine darf und was tabu ist. Nur meint, sie, dass sie als Oma über solchen Regeln steht. Die Uromas dagegen sind genauso streng mit ihrem Urenkel wie die Eltern, vermutlich haben sie diese Lektion inzwischen gelernt.

Wie sieht es denn bei dir aus? Weiß deine Oma, dass es sich so sehr ärgert, wie sie mit deinem Junior umgeht? Das klingt blöd, aber manchmal sind sich Großeltern nicht bewusst, dass sie ihre Kinder verärgern und, dass ihnen die nötige Strenge fehlt. Außerdem setzen sie vielleicht anderes Regelwerk an, als ihr es tätet. Auf dem Tisch zu sitzen finde ich schon ein wenig eigentümlich, aber was das Essen angeht, stört das eben manche Leute mehr als andere, so dass man unbeabsichtigt Fehler macht.

Weise sie doch also mal ganz freundlich daraufhin, was dich stört und sage ganz deutlich, dass du das so nicht möchtest. Begründe ihr auch ruhig, dass bei euch nunmal diese unverrückbaren Regeln gelten, und dass sie ihrem Urenkel keinen Gefallen tut, wenn sie eure missachtet und andere aufstellt. Ich finde, das ist euer guten Recht, immerhin ist es euer Sohn und ihr wollt(und müsst) mit dem Ergebnis der Erziehung zusammen leben. Als dürft ihr auch entscheiden, nach welchen Regeln das geschieht. Mit etwas Glück wird sie einsehen, dass sie sich ungeschickt verhält und sich bemühen in Zukunft eure Regeln zu beachten.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Wie die anderen auch schon erwähnten dürfte dies ein altbekanntes Problem sein. Bei uns war es ähnlich, bei Oma durften wir vieles machen was zu Hause nicht erlaubt war. Allerdings waren wir da schon bisschen älter und konnten daher verstehen dass bei Oma zum Beispiel am Abend genascht werden durfte. Wichtige Sachen allerdings wie Zähne putzen, nicht auf Möbel klettern, schimpfen und so weiter wurde auch von Oma streng behandelt. Es gab also durchaus Situationen wo wir bei Oma machen durften, was wir wollten aber wenns drauf ankam, wussten wir genau was wir auch nicht durften und das wurde auch bei Oma verboten.

An eurer Stelle würde ich auf alle Fälle mit der Urlioma reden. Immerhin ist die Erziehung an mehreren Fronten sehr wichtig. Euer Kind kann noch nicht verstehen warum es bei der Urlioma auf dem Tisch klettern darf und bei euch aber nicht. Wenn jeder das verbieten würde, wüsste er auch dass er das nie darf.

Ich denke nicht dass die Oma das falsch verstehen könnte, immerhin war sie selbst ja auch ziemlich streng und kann daher sicher einsehen dass sie es genauso gewollt hätte. Ihr könnt ihr ja mal sagen wie dankbar ihr seid dass sie so oft für euch da ist aber auch dass ihr ein paar Regeln machen wollt, weil euer Kind oft die Grenze nicht mehr weiß. Ich denke nicht dass sie dies missverstehen wird. Wenn ihr nie mit ihr sprecht, wird sie auch nicht wissen was sie falsch gemacht hat.

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» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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