Fühlt ihr euch von der Bankenkrise betroffen?

vom 07.10.2008, 09:09 Uhr

Persönlich fühle ich mich jedenfalls nicht betroffen davon. Klar, hätte man Anleihen von Lehman im Depot, dann würde es anders aussehen, aber solche papiere kommen für mich eh nicht in Frage. Im Alltag denke ich auch nicht, dass ich es spüren werde, Kredite für irgendwelche Vorhaben brauche ich nicht, daher dürfte es fast spurlos an mir vorbeigehen.

Allgemeine Auswirkungen wird es zwar auch für mich haben, aber da erwarte ich eher einen höheren Beitrag zur Arbeitslosenversicherung und ab 2010 einen deutlich steigenden Beitrag für den Gesundheitsfond, als Folge der höheren Arbeitslosigkeit.

Der normale Konsum dürfte jedenfalls meiner Meinung nach davon völlig aussen vor sein und das hätte, sollten sich da auch Auswirkungen auf den Handel ergeben, wohl die größten Konsequenzen, was aber wohl kaum zu erwarten ist.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



betty hat geschrieben:Der normale Konsum dürfte jedenfalls meiner Meinung nach davon völlig aussen vor sein und das hätte, sollten sich da auch Auswirkungen auf den Handel ergeben, wohl die größten Konsequenzen, was aber wohl kaum zu erwarten ist.

Interessante Äußerung vor dem Hintergrund stehender Fließbänder bei Opel und Teilzeit bei anderen Autobauern in Deutschland. Der Großteil unsere Konzerne verzeichnet jetzt schon Gewinnrückgänge und zum Teil massive Auftragsverluste. Daraus wird sich zwangsläufig eine geringere Kaufkraft ergeben und damit doch sehr große Konsequenzen für den Handel.

Das dürfte für das nächste Jahr unausweichlich sein, in Anbetracht der Zinssenkungen der Notenbanken dürfte auch die Inflation weiterhin stark ansteigen. Und das trifft dann jeden Geldbeutel.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Stimme Klehmchen zu. Das Wort Rezession wird ja nicht umsonst in den Mund genommen, da sind die Pleite-Banken doch erst der erste Schritt. Treffen wird es uns alle, wenn der Arbeitsmarkt wieder einbricht und die Inflationsrate steigt.

Schaue ich doch meinen Arbeitgeber an; wenn es Firmen deutlich schlechter geht, werden sie weniger für Marktforschung und demnach für unsere Software ausgeben. Ggf. können wir in einigen Märkten mit der richtigen Verkaufstaktik zulegen, da wir teils billiger sind als andere Anbieter und Online-Marktforschung preiswerter als die traditionellen Formen sind. Aber das ist kein Muss. Dann wird sich für ihn die Frage stellen, ob ich mich im Home Office rentiere. Ich bin teurer als die holländischen Mitarbeiter, dafür aber auch um Klassen besser und flexibler einsetzbar.

Ich spekuliere darauf, dass dies ausreicht um meinen Jahresvertrag im April zu verlängern, ich habe ja auch schon früher für die Firma gearbeitet. Aber wenn nicht, brauche ich einen neuen Job. Und der wird dann etwas schwieriger zu finden sein als vor 2 Jahren, vielleicht weniger Geld einbringen, und das bei steigender Inflation. Wenn ich meinen Job behalte, bleibt es Fakt, dass ich insgesamt mehr Ausgaben und weniger Kaufkraft habe, denn gerade der Gesundheitsfond kostet mich richtig zusätzliches Geld jedes Jahr.

Ich denke, wir werden erst in einigen Monaten merken, wie es uns im alltäglichen Leben geht. Gespannt bin ich auf die Arbeitslosenzahlen im nächsten Frühjahr, ebenso auf die Krankenkassenkosten, die ja nicht nur mich, sondern auch meinen Arbeitgeber zusätzlich belasten. Verhungern werde ich hoffentlich nicht, aber ich habe auch wenig Lust, beim Arbeitsamt vorstellig zu werden.

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» gilowyn » Beiträge: 169 » Talkpoints: 7,80 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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