Gute Schulbildung nur für Reiche?

vom 24.09.2008, 23:02 Uhr

Nun dieser These, dass Kinder aus sozial schwachen Familien keine Chance auf gute Bildung haben, würde ich nicht ganz zustimmen. Sicher haben es die Eltern schwerer, das Kind auf eine Schule zu schicken, wo monatliche Kosten anfallen und meist nur "reiche" Kinder herum laufen. Dein Kind wird es also in dieser Umgebung auch nicht unbedingt leicht haben.

In deiner Stelle würde ich versuchen dein Kind in den Gymnasium in der Stadt anzumelden und wenn dies nicht klappt, dann auf jedenfall auf die Schule mit Gebühren. Wenn dein Kind wirklich so gut ist, dann darfst du es nicht einfach unterfordern, denn dann besteht erstens die Gefahr, dass es sich abkapselt, weil Schule zu langweilig ist, oder es das ganze Leben sauer auf dich sein, weil du ihm oder ihr die Chance genohmen hast, eine gute Bildung zu bekommen, weil dir das Geld zu Schade war. Klassenfahrten stehen in jeder Schule an und in jeder Schule gibt es auch Fördervereine, die speziell für solche Fälle Spenden sammeln und dich dann unterstützen, abgesehen davon besteht immer noch die Möglichkeit einfach nicht mit zu fahren bei Klassenfahrten.

Viele kluge Köpfe kommen aus armen Familien, aber haben es denoch zu Etwas gebracht. Dein Kind muss gefordert werden und das wird es am Besten auf einem Gymnasium. Irgentwann wird es dir auch danken oder mit einem guten Job wieder zurück zahlen, wenn du mal in finanziellen Schwierigkeiten steckst.

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» .daviD » Beiträge: 1221 » Talkpoints: 5,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



crissi hat geschrieben:Ich muss jetzt mal fragen, bekommt man "gute Bildung" nur auf einem Gymnasium? Als ehemaliger Realschüler (bis 1998) habe ich heute trotzdem einen super Job, leiste gute Arbeit und bin - denke ich - nicht grade ungebildet. OK, ich kann keine zweite Fremdsprache und eine mathematische Kurvenfunktion beherrsche ich auch nicht mehr aus dem FF, aber deswegen würde ich meine Bildung nicht als weniger gut ansehen.

Ich würde dir an sich ja zustimmen, dass nicht jeder auf ein Gymnasium muss um eine gute Bildung zu bekommen. Jedoch sieht man ja jeden Tag mehr, wie das gesamte Bildungsniveau absackt - von der Hauptschule bis zum Gymnasium. Ein Realschulabschluss der heute erworben wird, ist ja praktisch schon nichts mehr Wert. Sicher muss man keine Kurvenfunktion aus dem FF können, aber es scheitert ja meist schon daran, dass die Schüler nicht mal vernünftig eine einfache Fläche berechnen können.

Das sieht am Gymnasium natürlich mittlerweile auch nicht mehr viel anders aus. Die können zwar noch die Flächen berechnen, scheitern dann aber an einer einfachen Kurvenfunktion, die man nach 12 bzw. 13 Jahren Mathe schon beherrschen sollte.

Nicht umsonst scheitern die meisten jugendlichen Arbeitslosen daran, den Arbeitgeber von sich zu überzeugen und nicht daran einen potentiellen Arbeitgeber zu finden.

Wenn das gesamte Bildungsniveau wieder angehoben werden würde, dann würde für sehr viele Berufe auch wieder ein Haupt- oder Realschulabschluss reichen. Das Abitur soll ja eigentlich nicht der Schlüssel zur Arbeitswelt, sondern zur Universität sein und dann auch dazu dienen, dass ein Studium durchgezogen werden kann. Da ist aber insgesamt schon alles verschoben, wodurch viele meinen, dass man gute Bildung nur auf dem Gymnasium bekommt. Sein müsste es aber nicht so.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich denke, das man mit Abitur auf jeden Fall die besseren Chancen hat, schneller einen guten Job zu bekommen. Ich kenne viele, die Abitur haben, aber nie vorhatten zu studieren. Auch mein Sohn weiß ja noch nicht mit seinen 10 Jahren, was er später mal machen will. Aber es wäre halt gut, wenn ich ihm die Chance gebe, sein Abitur zu machen. Obwohl das noch nicht mal der Hauptgrund ist, sondern weil er einfach sehr schlau und lernbereit ist, ausserdem interessiert er sich für fast alles.

Viele dieser Fahrten sind auch Pflicht, das heißt, man kann sein Kind nicht einfach zu Hause lassen, weil diese Fahrten benotet werden. Und wir können unmöglich jeden Monat 100 - 150 Euro für die Schule sparen, das ginge jetzt, wo mein Mann noch arbeitet, nur mit sehr vielen Einschränkungen, und selbst dann wären maximal 60 - 80 Euro drin im Monat. Und ich glaub nicht, das mein Mann Lust hat, beim Essen einzusparen, oder auf sonstige Sachen zu verzichten. Tja, wenn man sowas direkt bei der Geburt des Kindes berücksichtigt, und immer schon mal Geld spart, ist es einfacher. Aber wer denkt schon zu der Zeit dran?

Nun ja, ich werd erst mal im November mit der jetzigen Klassenlehrerin sprechen, und abwarten, was sie dazu sagt. Vielleicht ist sie ja der Meinung, das eine Realschule doch besser wäre, was ich aber nicht glaube, da mein Sohn schon die 2. Klasse eigentlich hätte überspringen können. Und dann werde ich mal mit dem Gymnasium in Kontakt treten. Die haben ja dort auch ein Auswahlverfahren, und evt wird mein Sohn dort eh nicht angenommen, dann hätte sich das zumindest mit dieser Schule schon erledigt.

Werde auf jeden Fall weiter berichten.

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Du hast schon Recht damit das dein Sohn auf einer anderen Schule sehr unterfordert sein würde. Denn du hast gesagt das er auch etwas hochbegabt ist, und das sollte man auf jeden Fall fördern! Und wenn man seine Noten so an sieht, gehört er auf jeden Fall auf ein Gymnasium.

Aber ich denke das ein normales, gutes Gymnasium auch reichen würde. Dort macht man halt nicht so viele Ausflüge und Austausche wie in dem Gymnasium das du oben genant hast, aber es reicht völlig aus.
Aber trotzdem würde ich dir lieber empfehlen deinen Sohn in das oben genannte Gymnasium einzuschreiben, wenn ihr euch das leisten könnt. Denn in so einem Gymnasium wird er besser gefördert als in einem normalen, und die Ausflüge und Austausche die er dort machen wird hören sich interessant an, aber auch teuer.

Aber ich denke nicht das sich nur Reiche Leute eine gute Schulausbildung leisten können. Denn ein normales Gymnasium kostet eigentlich genau so viel, wie eine Realschule oder eine Hauptschule, und man kann dort auch sein Abi machen. Das Problem liegt eher im Umfeld, denn oft haben Kinder aus sozial schwächeren Familien ein schlechtes Umfeld, und werden dadurch schnell auf die falsche Bahn geleitet!

» OmFg! » Beiträge: 607 » Talkpoints: 1,30 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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