Baby schreien lassen? Mache ich es richtig?

vom 26.04.2008, 09:39 Uhr

Guten morgen liebe Mamis! Ich stecke gerade in einem Zwiespalt und würde gerne eure Meinung hören! Meine Tochter ist seit gestern acht Monate alt. Sie ist schon seit ihrer Geburt keine guter Schläferin. Seit ungefähr drei bis vier Monaten hat sich ihr Schlafverhalten leider noch mehr verschlechtert. Sie fängt nachts bis zu 13 mal an zu weinen. Ich muss dann in ihr Zimmer, sie kurz auf den Arm nehmen oder Fläschchen geben und dann schläft sie wieder ein paar Minuten. Und um 06.00 ist sie hellwach, egal wie sie in der Nacht geschlafen hat.

Ich hab auch schon so gut wie alles versucht. Ich habe sie mit zu uns ins Zimmer genommen in ihrem eigenen Bettchen, dann in unserem Bett schlafen lassen. Sie hat ein Nachtlicht und ich lüfte immer durch. Ich gehe auch noch mal mit ihr raus bevor sie ins Bettchen geht und wir haben ein Ritual eingeführt. Einen Abendbrei bekommt sie auch ungefähr eine Stunde bevor sie ins Bett geht und dann zum Einschlafen ihre Flasche. Leider hat nichts etwas gebracht.

Der Arzt sowie Schwiegermama rieten uns sie schreien zu lassen. "Am besten Ohrenstöpsel kaufen" hat der Kinderarzt gesagt. Für mich war es absolut unvorstellbar meine kleine weinen zu lassen. Nun ist es aber so, dass ich absolut fertig, träge und schlecht gelaunt bin weil ich keinen Schlaf mehr bekomme.

Es ist immer so, dass wir sie um 20:00 ins Bett legen. Dann schläft sie bis 00:00. Und ab dann beginnt der Horror. Nun habe ich es so versucht, dass ich sie um 00:00 füttere und sie dann weinen lasse. Ich gehe zwischendurch noch ins Zimmer und streichle sie, damit sie weiß das ich da bin. Sie schläft nach ungefähr 15min wieder ein und wenn sie dann gegen 04:00 wach wird fütter ich sie wieder. Also im vier-Stunden Rhythmus. Sie schläft mittlerweile dann sogar bis 08:00. Aber sie wird nachts halt zwischendurch 1 bis 2mal noch wach (+die Male zum Trinken),

Ich habe einfach nur Angst, dass sie deshalb einen Knacks oder so etwas bekommt! Ich möchte nicht, dass sie sich ungeliebt fühlt! Findet ihr meine Methode Richtig oder falsch? Und wie sind eure Erfahrungen?

» sterni25 » Beiträge: 17 » Talkpoints: 0,10 »



Ich kenne dieses Problem auch sehr gut. Allerdings habe ich mein Kind nicht schreien lassen, sondern habe versucht dem Problem auf den Grund zu gehen. Bei mir war es so, dass unser Kind eigentlich tagsüber ganz selten geschrieen hat, sondern hauptsächlich in der Nacht.

Wir sind auch von Arzt zu Arzt gehetzt, haben die Tipps von anderen Müttern, Freunden versucht zu beherzigen. Letztendlich hat aber alles nichts gebracht. Als wir schon völlig am Ende waren, bekamen wir von unserem Hausarzt den Hinweis mal in das Fläschchen ein wenig Sab Simplex zu machen. Unser Kind hatte wohl mit massiven Blähungen zu kämpfen, die durch die Milch (obwohl schon hypoallergenes Milchpulver) ausgelöst wurden. Besonders nachts hat es unseren Sohn gestört.

Eine andere Möglichkeit in Deinem Fall könnte eventuell eine Milchzuckerunverträglichkeit sein oder eine andere Nahrungsmittelunverträglichkeit. Ich würde versuchen entweder durch eine Nahrungsmittelumstellung oder durch einen Besuch beim Kinderarzt festzustellen, ob diese Möglichkeit besteht.

Auf jeden Fall würde ich mich umgehend darum kümmern, da sich solch eine Situation natürlich auf Deine Beziehung zu dem Kind auswirkt und Deine Kräfte auch irgendwann nachlassen werden.

» Fienchen » Beiträge: 115 » Talkpoints: 0,71 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Mein Sohn (heute 16) hat immer sehr schnell getrunken und dann Luft im Bauch gehabt, weswegen er, wie Fienchen geschrieben hat auch etwas gegen Blähungen bekam. Er hat aber trotzdem in der Nacht rum gejammert und ich habe ihm dann ein Fläschchen mit Tee ans Bett gestellt und selber die vorgeschlagenen Ohropax genommen.

Wir hatten damals noch Wand an Wand die Zimmer und ich hatte einen sehr leichten Schlaf und bin bei jedem Piep aufgestanden, weswegen der Kinderarzt mir zu den Ohrstöpseln riet, weil ich sonst nämlich irgend wann mal keine Kraft mehr haben würde und das wäre für das Kind noch schlimmer, als wenn es mal in der Nacht weint. Durch meinen leichten Schlaf, habe ich übrigens trotzdem gehört, wenn er richtig geweint hat und bin dann aufgestanden. Aber leichtes Weinen und Jammern habe ich ignoriert und so hat das dann auch geklappt.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Also ich war am Anfang total dagegen unseren Kleinen weinen zu lassen. Ich hab immer gesagt wenn er weint dann hat er wahrscheinlich irgendein Bedürfnis. Ich hab dann immer versucht der Sache auf den Grund zu gehen.
Abends war es dann aber meistens so das er nur am Heulen war vor dem Schlafen. Er wollte immer geschaukelt werden bis er eingeschlafen ist, und oft war es dann so das ich ihn dann in sein Bettchen legen wollte und er wieder hell wach war. Dieses kleine Spielchen hatte ich dann fast 10 mal am Abend.

Irgendwann konnte ich dann auch nicht mehr, war mit den Nerven echt schon am Ende. Hab dann den Rat meiner Schwiegereltern angenommen, obwohl ich erst total dagegen war, und hab ihn mal schreien lassen. Und was war nach knapp 10 Minuten war er eingeschlafen ohne Probleme. Gut am Anfang musste er immer sehr viel rummeckern weil ihm das natürlich nicht gefallen hat alleine einzuschlafen, doch mittlerweile klappt das ohne Schwierigkeiten. Meistens motzt er 2 bis 3 Minuten noch rum und schläft dann. Also für mich war das die richtige Entscheidung, allerdings hab ich ihn wo er noch ganz klein war gar nicht schreien lassen. Ich hab das erst gemacht wo er schon knapp 6 Monate alt war.

Klar es gibt auch Meinungen die dagegen sprechen, doch ich hab mich damals mit meinem Kinderarzt unterhalten (er ist wirklich ein super Kinderarzt), er meinte wir sollen ihn nicht schreien lassen, doch wenn es uns zu viel wird, dann müssen wir uns auch mal durchsetzten. Der Tipp kam grad zu der Zeit wo ich echt bis 4 oder 5 Uhr früh mit dem Kleinen noch da saß weil er einfach nicht einschlafen wollte und wenn dann nur auf den Armen. Ich finde es gut das ich so lange durchgehalten habe, ich hab wirklich versucht immer für ihn da zu sein, doch irgendwann konnte ich selber auch nicht mehr. Deswegen hab ich dann diese Entscheidung getroffen.

Meiner wird trotzdem noch in der Nacht wach, so ungefähr alle 3 Stunden, dann will er gestillt werden und schläft dann ganz friedlich weiter, auch wenn ich ihn im wachen Zustand ins Bett lege. Er ist jetzt 7 1/2 Monate alt.

» Blumenfräulein » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 30.03.2014, 00:18, insgesamt 2-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Es ist normal, dass Kinder nachts mehrmals wach werden. Das passiert uns Erwachsenen auch, wir merken es nur nicht. Das Problem ist, dass Deine Tochter es noch nicht gelernt hat, selbst wieder in den Schlaf zu kommen. Sie braucht dazu immer Deine Hilfe in Form von Zuwendung jeglicher Art. Sie muss also lernen, ohne Deine Hilfe wieder einzuschlafen.

Das ist ein Lernprozess, den ihr gemeinsam durchgehen müsst. Es geht auch nicht von heute auf morgen. Ein paar Wochen musst Du ihr schon zugestehen. Ich empfehle Dir das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" von Anette Kast-Zahn. Das gibt es bei Amazon u.ä. und hat uns damals auch sehr geholfen.

» Sammy_KL » Beiträge: 6 » Talkpoints: 3,82 »


Ich habe dazu mal eine andere Frage. Wie viel schläft dein Kind denn am Tage? Meine Beiden haben tagsüber nicht viel geschlafen und wenn sie nachts nur mal so wach waren (also kein Hunger oder anderes Bedürfnis war) dann hat ihnen gereicht, wenn sie meine Stimme gehört haben. Ich habe da eher nur so im Halbschlaf reagiert und brauchte nicht mal aufstehen.

Es gibt aber auch viele Kinder, die wirklich Trennungsangst haben. Vor allem, wenn sie schon allein in einem Zimmer schlafen. Da hilft auch kein Nachtlicht. Sie brauchen die räumliche Nähe, damit sie sich wohlfühlen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich denke, da brauchst du starke Nerven und Durchhaltevermögen. Deine Maus muss halt lernen, alleine einzuschlafen. Auch wir haben den Fehler bei unserem Großen gemacht und ihn (auch nachts) so lange geschunkelt und getragen, bis er endlich eingeschlafen war. Auch er hatte so nie gelernt, alleine und wach im Bett zu liegen und einzuschlafen.

Das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" hat uns dann geholfen so dass wir bei unserem mittleren Sohn rechtzeitig das Schlafritual eingeführt hatten, so dass er gelernt hat, ein und durchzuschlafen.

Bei unserem Kleinen ( 3 Wochen) kann man allerdings noch nicht so richtig ein Ritual einführen, da er meistens beim Trinken einschläft und ob Tag oder Nacht zwischendurch halt wach wird und entsprechend versorgt werden muss. Ich denke aber, dass ihr das bald in den Griff bekommt - nur Mut.

» Sonnenkinder » Beiträge: 92 » Talkpoints: 0,44 »



Ich empfinde es als völlig falsch ein Kind schreien zu lassen. Kleine Kinder brauchen die Gewissheit, dass eine Bezugsperson da ist. Ich habe meine Kinder immer tröstend zur Seite gestanden. Ich habe sie NIE schreien lassen. Und es hat IMMER einen Grund, wenn ein Baby schreit. Wenn es das Schreien schon seit der Geburt hat, dann gehe mal mit deinem Kind zu einem Osteopathen. Bei der Geburt kann sich schon mal was "verschoben" haben, was ein Osteopath wieder "grade rücken" kann.

Bekommt deine Tochter die D-Flouretten? Wenn ja, frage mal den Arzt nach diesen Tabletten ohne Flour. Denn auch das Flour kann Kinder unruhig machen. Versuche den Grund des Schreiens herauszufinden. Es hat IMMER einen Grund. Kein Baby ist als Schreihals geboren. Irgendwas ist nicht in Ordnung und deshalb weint es und wenn es nur den Schutz und den körperlichen Kontakt zu dir braucht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Kaufe dir das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" mir hat es meine Hebamme und meine Ka empfohlen, und seitdem schläft Julian nachts. War allerdings ein harter Kampf.

» Julian2007 » Beiträge: 5 » Talkpoints: 1,09 »


Nein, es war nicht richtig, dass Du Deine Tochter in einem Alter von acht Monaten schreien zu lassen. Dass es Dich nervt, kann ich verstehen, aber es wird ja nicht die Ursache behoben. Der Grund muss erst herausgefunden werden, weshalb die Kleine so oft und lange geschrien hat und wenn man es allein nicht kann, kann es helfen, eine Erziehungsberatungsstelle aufzusuchen.

Was sich bei Kindern in dem Alter und sonst natürlich auch, selbst als sehr wichtig empfinde, ist, dass sie eine gewisse Regelmäßigkeit und einen ähnlichen Ablauf am Tag hat. So könnte es sein, dass die unterschiedlichen Methoden Deine Tochter genauso durcheinander gebracht haben, wie auch vielleicht, dass sie etwas nicht verträgt oder etwas nicht mag.

Zwar gibt es schon diese Schreikinder, aber ich würde ein Kind ohne gesicherte Diagnose und ohne alles ausprobiert zu haben, nicht ein Kind in diese Schublade stecken wollen. Hier wurde ja auch der Besuch beim Osteopathen empfohlen und den Vorschlag kann ich auch nur wiederholen. Einige vermeintliche "Schreikinder" wurden mithilfe der Osteopathie plötzlich zu ruhigen und zufriedenen Kindern.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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