Stammzellforschung wird erleichtert

vom 11.04.2008, 16:11 Uhr

"Stammzellforschung" ist ja eigentlich ein Oberbegriff, man muss unterscheiden zwischen der Arbeit mit adulten Stammzellen (also erwachsenen Menschen entnommenen Zellen) und der Forschung an embryonalen Stammzellen (also Zellen, die ungeborenem Leben entnommen werden). Erstere ist ja im wesentlichen unumstritten, ethisch fragwürdig ist dagegen letzteres, weil hier unter Umständen menschliche Eizellen befruchtet werden, ohne dass dabei einmal ein Kind zur Welt kommen soll.

Die Gesetzgebung, die zum Beispiel den Import von embryonalen Stammzellen, aber nicht deren Herstellung in Deutschland erlaubt, finde ich sehr inkonsequent. Entweder, man verbietet die wissenschaftliche Arbeit an ungeborenen Embryonen insgesamt oder eben nicht. Aber zu sagen: Wenn sie in anderen Ländern erzeugt wurden, ist das in Ordnung, das ist scheinheilig.

Grundsätzlich bin ich aber der Ansicht, dass die Arbeit mit Stammzellen erhebliche Möglichkeiten bietet, da diese Zellen eben noch nicht in ihren Eigenschaften festgelegt sind. Wenn man solche Zellen verändern und schwerkranken Menschen einpflanzen kann, um tödliche Krankheiten zu heilen, dann wäre das schon ein Riesenschritt in der Medizin.

Darum bin ich im Hinblick auf die medizinischen Chancen (und nicht wegen des wirtschaftlichen Potentials) für die Stammzellforschung.

» frorgy » Beiträge: 29 » Talkpoints: 0,19 »



Generell bin ich dafür, dass die Stammzellenforschung ausgeweitet wird. Vor allem für besonders kranken Menschen die auf Spenderorgane angewiesen sind, kann sich die Stammzellenforschung als hilfreich erweisen. Bei Spiegel-Online gab es neulich sogar einen Artikel, dass es bei einer Blase schon gelungen sei. Das Organ nach zu bauen. (siehe. Gezüchtete Harnblasen erfolgreich eingesetzt,Spiegel-Online) Derzeit forschen sie daran ein Herz nachzubilden. Bei einem Rattenherz hat es auch schon funktioniert.

Der Punkt des eigenständigen Lebens ist ein Argument. Wenn man allerdings nur Zellen nimmt, welche "nicht als Leben gedacht" sind, sehe ich da keine Probleme. Das wird ja schon seit längerem so gemacht.

Zusammenfassend find ich also, dass die Stammzellenforschung ausgeweitet werden sollte und es jedem forschenden Arzt ermöglicht werden sollte mit solchen Zellen zu arbeiten. Man denk nur an die Möglichkeiten! Zellen könnten zukünftig als allgemeine Ersatzmaterialien für den menschlichen Organismus genutzt werden.

Für mich persönlich wäre das ein großer Fortschritt. Eine Verwandte von mir hatte zwei stark beschädigte Nieren und war auf eine Spenderniere angewiesen. Sie musste ewig warten und regelmäßig zur Dialyse ("künstliche Niere"). Und selbst bei der Transplantation bestand noch die Gefahr der Abstoßung der Niere.

Mit Organen, welche aus den eigenen Zellen hergestellt werden können, würde sich die Spenderliste verringern und selbst die Gefahr der Abstoßung. Ich finde die ethischen Gründe die Stammzellenforschung zuzulassen überwiegen die ethischen Gründe sie nicht zuzulassen.

» loewe » Beiträge: 5 » Talkpoints: 2,65 »


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