Wie habt Ihr Verbote Eurer Eltern früher umgangen?

vom 09.06.2025, 10:11 Uhr

Sicherlich können sich einige von Euch noch an früher erinnern. Die meisten Eltern haben ja bestimmt nicht alles erlaubt, bevor man volljährig war. Bei mir war es zum Beispiel so, dass ich spät abends nicht mehr raus durfte. Unsere damalige Clique hat sich abends an den Wochenenden oft an einer Badestelle am Kanal getroffen, dieser Platz war fußläufig nur fünf Minuten von mir zu Hause entfernt. Trotzdem durfte ich offiziell nicht dabei sein, weil meine Eltern es mir nicht erlauben wollten.

Um trotzdem dabei zu sein, habe ich es so gemacht, dass ich mich heimlich weggeschlichen habe. Im Sommer durfte ich immer draußen, im so genannten Partyraum schlafen, weil es in meinem Zimmer auf dem Dachboden viel zu warm war. Und von da aus abzuhauen, war natürlich ein Kinderspiel, weil meine Eltern es eh nicht gehört hätten. So konnte ich dann auch bei den Treffen dabei sein und meinen Spaß haben, ich erinnere mich gerne an diese Zeit zurück. Wir haben oft bis in die frühen Morgenstunden am Wasser gesessen, was getrunken, gequatscht und Musik gehört.

Ein weiteres Verbot war die Disco. Es gab keinen Kompromiss, obwohl ich es so oft versucht habe. Meine Eltern waren partout dagegen, selbst, als ich schon 17 Jahre alt war. Also schlich ich mich aus meinem Zimmer heraus, was dann schon schwieriger war. Ich musste erst eine Treppe herunter in den Flur und dann noch mal runter in den Keller, weil ich durchs Kellerfenster gekrochen bin. :lol:

Meine Disco-Klamotten hatte ich in einem Beutel hinterm Schuppen versteckt und mich dann nur schnell umgezogen, wenn ich draußen war. Dann habe ich noch die obligatorischen 10 Minuten gewartet und dann bin ich losgegangen. An der nächsten Straßenecke stand dann mein Kumpel, zu dem ich ins Auto gestiegen bin und dann sind wir in die Disco gefahren.

Das Ganze ist genau sechsmal gut gegangen, beim 7. Mal war plötzlich das Kellerfenster zu. In weiser Voraussicht habe ich mir immer den Schlüssel für unseren Partyraum mitgenommen, so dass ich mich dann dort auf die Couch gelegt habe. Aber schon morgens um 07:00 Uhr stand meine Mutter vor der Tür und fragte mich nur, was ich mir dabei gedacht hätte. Und dass es Ärger geben würde, wenn mein Vater nach Hause kommt (er war zu dem Zeitpunkt auf einer Weiterbildung).

Klar habe ich sie in Gefahr gebracht, denn durch das offene Kellerfenster hätten ja auch Einbrecher ins Haus kommen können, aber daran hatte ich zu diesem Zeitpunkt gar nicht gedacht. Es gab auch richtig Stress, ich hatte (mit 17!) dann zwei Wochen Stubenarrest, das heißt, ich musste nach meiner Berufsschule/Ausbildung direkt nach Hause kommen und durfte nirgendwo anders mehr hin.

Nun ja, ich muss sagen, dass es schon echt übertrieben ist, einer 17-Jährigen zu verbieten, in die Disco zu fahren. Ich meine, wenn eine Begleitung oder mehrere Leute dabei sind, was spricht dagegen? Ich kann es zwar verstehen, dass Eltern sich auch Sorgen machen, aber mit Verboten erreicht man ja doch nur das Gegenteil. Man wird sich immer einen Weg suchen, diese Verbote zu umgehen. Wie war das bei Euch, kennt Ihr das auch noch, dass Ihr Dinge, die Euch Eure Eltern verboten haben, heimlich machen musstet? Was waren das für Dinge und wie habt Ihr es geschafft, Euer Ding trotzdem durchzuziehen?

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2871 » Talkpoints: 6,17 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ehrlich gesagt: Gar nicht. Meine Eltern waren relativ liberal und haben sich immer daran orientiert, wie es die Eltern der anderen Mädels gehalten haben, sodass wir schon als junge Teenager bis 22 Uhr oder später bis Mitternacht in die Stadt durften. Es wurde nur darauf geachtet, dass genügend Geld für Taxi oder Telefon da war und es wurde abgesprochen, wie und wann man nach Hause kommt. Daran haben wir uns in der Gruppe auch immer gehalten.

Diese liberale und vernünftige Erziehung hat dann eben dazu geführt, dass man die Gebote eingesehen hat und sich dran gehalten hat, auch weil ich gewusst habe, dass ein Regelbruch in der Folge negative Konsequenzen gehabt hätte, ich aber auch das Vertrauen meiner Eltern nicht ausnutzen wollte. Ich hätte auch nicht gewollt, dass meine Mutter total panisch wird, wenn ich nachts nicht nach Hause komme, das hätte ich meinen Eltern nicht angetan.

Das heißt natürlich nicht, dass wir nicht auch manchmal gewaltigen Blödsinn hinterm Rücken der Eltern gemacht hätten, aber das waren keine expliziten Verbote, sondern typischer Teenagerblödsinn wie Mutproben, Hausaufgaben nicht machen, die Schule schwänzen, nachts in Freibad einsteigen und der klassische Mist, den man in dem Alter oft macht. Den hätten meine Eltern natürlich untersagt, wenn es Thema gewesen wäre, aber das war es natürlich nicht, also konnte auch gar nicht erst ein Verbot ausgesprochen werden. :lol:

» Verbena » Beiträge: 5084 » Talkpoints: 3,25 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


In den meisten Fällen habe ich mich an das gehalten, was mir gesagt wurde. Allerdings war es so, dass meine Eltern beide gearbeitet haben und ich damit ein Schlüsselkind war. Das hatte zur Folge, dass ich dann nach der Schule nicht immer gleich nach Hause gegangen bin, sondern noch mit Freundinnen geredet habe oder auch zu denen gegangen bin. Jedoch habe ich auch ab und zu gleich den Fernseher angemacht, was ich auch nicht durfte, aber zu der Zeit lief da immer meine Lieblingssendung und da habe ich es ganz gerne genutzt, wenn noch keiner da war.

Beim Weggehen habe ich keine Grenzen gesetzt bekommen, weil ich das erst relativ spät gemacht habe und für meine Eltern war das zu dem Zeitpunkt in Ordnung, weil ich nie alleine weggegangen bin und immer die Option hatte anzurufen, damit man mich abholt, was ich allerdings nicht gemacht habe.

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» Ramones » Beiträge: 47754 » Talkpoints: 7,70 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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