Immigranten verdursten lassen?

vom 18.07.2023, 11:07 Uhr

Bin der Meinung, dass jeder, der gestern Abend, 17. Juli 2023, gegen 20:08 Sekunde 54 die ARD Tagesschau eingeschaltet hatte, von dieser Szene massiv erschüttert war. Es sei denn, er hätte ein Herz aus Stein.

Da kommt mir immer der Gedanke, auf der einen Seite gibt es Leute, die es sich leisten können, einen selbst inszenierten Ritt in die Unterwasserhölle für eine Viertel Million US Dollar zu buchen, mit nur für die Elite bestimmten Mars-Raumfahrtprogrammen aufwarten, und auf der anderen Seite gibt es noch nicht einmal einen Tropfen Wasser für Afrikaner, die im Zuge einer Rückführungsaktion einfach buchstäblich in die Wüste geschickt und ihrem Schicksal überlassen werden. Die lässt man einfach so qualvoll verrecken, ohne dass ein Hahn oder ein Huhn danach kräht.

Dabei weiß man schon seit ewigen Zeiten, dass die Ressourcen auf dem Planeten Erde ungleich, manche sagen auch ungerecht, verteilt sind, aber das alleine kann nicht der Grund für derartig massive Lebensstandardunterschiede sein.

Viele Entwicklungsexperten hatten ja schon vor Jahrzehnten genau dieses Szenario prophezeit: Wenn die "reicheren" Staaten nicht mehr für die Entwicklungsländer täten, kämen eben die Leute in die "besseren" Länder, und eine regelrechte Massenflucht würde einsetzen.

Mittlerweile wissen wir, dass viele Projekte bei allen guten Vorsätzen und Ansätzen einer effektiv etwas an der Lebenssituation der sogenannten Dritten Welt ändern wollenden Entwicklungshilfe meistens daran scheiterten, dass eine derartige Hilfe nur dann von den betreffenden Nationen akzeptiert worden war, so lange sie nicht an politische Veränderungsbestrebungen geknüpft gewesen ist. Leider muss man konstatieren, dass auch so etliches an den korrupten Regierungen liegt. Ein politisches Umdenken sollte auch dort einsetzen.

Meine Frage zielt darauf ab, welche Ideen Ihr für eine insgesamt "bessere" Welt da hättet.

» Gorgen_ » Beiträge: 1067 » Talkpoints: 376,73 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Es ist wirklich traurig zu sehen, wie Menschen in einigen Ländern mit großen Herausforderungen wie Wasserknappheit und Armut konfrontiert sind, während andere in der Lage sind, teure Luxusreisen zu unternehmen.

Wenn es darum geht, eine "bessere" Welt zu schaffen, gibt es meiner Meinung nach keine einfache Lösung. Es erfordert ein umfassendes Umdenken auf individueller, gesellschaftlicher und politischer Ebene. Hier sind einige Ideen, die ich für wichtig halte:

Bildung und Chancengleichheit sind von entscheidender Bedeutung. Jeder Mensch sollte Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung haben, unabhängig von seinem sozialen oder geografischen Hintergrund. Durch Bildung können Menschen ihre Fähigkeiten entwickeln und ihre Lebenssituation verbessern.

Nachhaltige Entwicklung ist ebenfalls ein Schlüssel. Wir müssen uns auf den Schutz der Umwelt konzentrieren und nachhaltige Praktiken fördern, um die Ressourcen unserer Erde für zukünftige Generationen zu erhalten. Dies umfasst den Einsatz erneuerbarer Energien, die Reduzierung von Umweltverschmutzung und die Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken.

Die Bekämpfung von Korruption ist von großer Bedeutung. Korruption untergräbt das Vertrauen in Regierungen und Institutionen und verhindert eine gerechte Verteilung von Ressourcen. Es ist wichtig, dass wir uns für Transparenz und Rechenschaftspflicht einsetzen und Korruption aktiv bekämpfen.

Ein fairer Handel kann dazu beitragen, Ungleichheiten zu verringern. Indem wir faire Handelsabkommen fördern, können wir Entwicklungsländer dabei unterstützen, ihre Wirtschaft zu stärken und ihr Potenzial auszuschöpfen.

Es ist auch wichtig, die lokalen Gemeinschaften zu stärken. Durch die Förderung von Selbsthilfegruppen, die Unterstützung von Kleinunternehmen und die Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort können wir dazu beitragen, dass Menschen in ihren eigenen Gemeinschaften ein besseres Leben führen können.

Natürlich sind dies nur einige Ideen und es gibt viele andere Aspekte, die berücksichtigt werden müssen. Eine "bessere" Welt erfordert gemeinsame Anstrengungen von Regierungen, Institutionen und jedem Einzelnen von uns. Wir müssen unsere Empathie und Solidarität zeigen und aktiv an positiven Veränderungen arbeiten.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Es gibt eine Betrachtungsweise, die in den westlichen Ländern vom hohen moralische Ross aus beurteilt, als unethisch angesehen werden muss. Ein großes Problem ist, dass die "Erde" nicht alle Menschen hinreichend ernährt. Viele Staaten sind von der Welthungerhilfe abhängig. Trotzdem wächst die Weltbevölkerung.

Es gibt nun praktisch nur eine Nation, die es geschafft hat, vom Entwicklungsland zur Spitzenklasse der Industrienationen vorzurücken. Allerdings nicht ohne eine im Westen massiv kritisierte Bevölkerungspolitik. Dabei wurde die Kritik so oder so an China, das ist das Land, das ich hervorheben möchte, geleistet.

Zunächst wurde in den 1960-er Jahren an China Kritik geleistet, weil eine massive Bevölkerungsexplosion dort stattfände, gegen die die Regierung zunächst wenig oder nichts unternommen hätte.

Dann führte China die Ein- und später Zwei-Kind-Familie als Modell ein. Tatsächlich hatte diese rigorose Maßnahme Erfolg im Sinne einer Stagnierung der Bevölkerungszahlen dort. Allerdings wurde auch hier nun wieder Kritik vom Westen deutlich.

Die These, die im Raume steht, ist sowohl brutal, geradezu darwinistisch, als auch nach westlichen Moralvorstellungen unethisch: Einem Bevölkerungswachstum entgegenzuwirken, damit alle genug und gesund zu essen haben. Denn von viel Luxus können bestimmte Völkerschaften bei weitem noch nicht reden. Dort geht es um die nackte Existenz. Und die Katastrophe ist vorherzusehen, sollte nicht ein Umdenken erfolgen.

» Gorgen_ » Beiträge: 1067 » Talkpoints: 376,73 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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