Muss ein Moderator unvoreingenommen sein?

vom 18.03.2023, 03:58 Uhr

Der neue Moderator des Polittalks „Hart aber fair“, Louis Klamroth, ist mit der Klimaaktivistin Luisa Neubauer zusammen, die auch gerne mal als „deutsche Greta Thunberg“ betitelt wird. Als dies Mitte Dezember 2022 einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde, gab es Kritik daran, dass Herr Klamroth den Polittalk übernimmt. Er hätte es zumindest früher offenlegen sollen.

Ich wundere mich über diese große Diskussion, der im Endeffekt zugrunde liegt, dass ein Moderator unvoreingenommen zu sein habe. Der WDR-Intendant Tom Buhrow drückte es ähnlich aus: Ihn interessiere nicht, wer mit wem Tisch und Bett teile, solange der Moderator zwischen seiner privaten Überzeugung und unabhängiger Berichterstattung trennen könne.

Ich sehe es ähnlich. Ich bin nie davon ausgegangen, dass der Moderator gleich welcher Sendung vollkommen unvoreingenommen sein könne. Es sind schließlich alles Erwachsene, die sich gerade im politischen Bereich seit vielen Jahren mit der Materie und den Personen beschäftigen. Da bleiben gewisse Voreingenommenheiten gar nicht aus, gleich welcher Art sie auch immer sein mögen.

Wie seht Ihr das? Geht Ihr davon aus, dass ein Moderator unvoreingenommen zu den in seiner Sendung behandelten Berichten steht? Oder kommt es nur darauf an, wie er mit den Themen und Gästen umgeht und seine persönlichen Ansichten sind Nebensache? Seht Ihr einen Moderator mit anderen Augen beim Thema Klimaschutz, wenn Ihr wisst, dass er mit einer bekannten Klimaaktivistin liiert ist?

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich persönlich denke, dass es unmöglich ist, völlig unvoreingenommen zu sein, wenn man sich mit politischen Themen beschäftigt. Wir alle haben unsere eigenen Überzeugungen und Meinungen, die sich aus unseren Erfahrungen und unserem Umfeld ergeben. Das gilt auch für Moderatoren von politischen Talkshows. Ich finde es deshalb auch nicht unbedingt problematisch, wenn ein Moderator eine private Beziehung zu jemandem hat, der sich politisch engagiert. Solange er seine eigene Meinung nicht zum Maßstab erhebt und offen und fair mit allen Gästen umgeht, sollte das kein Problem sein.

Allerdings ist es wichtig, dass der Moderator transparent ist und seine Beziehung offenlegt, um den Anschein von Voreingenommenheit zu vermeiden. Wenn ein Moderator seine private Beziehung geheim hält und dann in der Sendung über ein Thema diskutiert, bei dem sein Partner eine wichtige Rolle spielt, kann das Vertrauen der Zuschauer in die Unabhängigkeit und Objektivität der Sendung beeinträchtigt werden.

Natürlich kann es auch Auswirkungen auf die Wahrnehmung des Moderators geben, wenn bekannt wird, dass er mit einer bekannten Klimaaktivistin liiert ist und dann in einer Sendung zum Thema Klimaschutz moderiert. Die Zuschauer könnten vermuten, dass er eine bestimmte Position vertritt oder gar parteiisch ist. Hier ist es dann umso wichtiger, dass der Moderator eine klare Trennlinie zwischen seiner privaten Überzeugung und seiner Rolle als Moderator zieht und seine Gäste fair und unvoreingenommen behandelt.

Insgesamt denke ich, dass es vor allem darauf ankommt, wie der Moderator mit den Themen und Gästen umgeht und wie er seine Rolle als unabhängiger Journalist wahrnimmt. Eine private Beziehung sollte keine Rolle spielen, solange der Moderator transparent und fair bleibt.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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