Lest ihr die Bücher bereits in der Buchhandlung länger an?

vom 20.07.2020, 23:46 Uhr

Jeder von uns hat ja so seine Genres und auch Autoren, die er / sie gerne liest. Manchmal ist man aber vielleicht auch auf der Suche nach einem neuen Lesestoff, der von anderen Autoren oder Genres ist. Man kann sich dann vielleicht noch an Bestseller-Listen orientieren. Ansonsten hat man auch noch die Inhaltsangaben und gegebenenfalls auch noch ein oder zwei Testseiten die man online lesen kann.

Manche Buchhandlungen bieten in ihren Geschäften allerdings tatsächlich richtige Leseecken an, mit bequemen Sesseln bzw. Sitzgruppen. Teilweise gibt es sogar auch noch einen Kaffee-Service. Wenn ich in Buchhandlungen meines Wohnortes unterwegs bin dann kann ich durchaus tatsächlich beobachten, dass dort Menschen sitzen die nicht nur in Büchern blättern sondern da für längere Zeit sitzen und sich voll und ganz auf den Buchinhalt konzentrieren. Die Verkäuferinnen akzeptieren das auch, ich habe zumindest noch nie mitbekommen dass ein Kunde dazu aufgefordert wurde das Lesen zu unterlassen.

Wie handhabt ihr das, lest ihr Bücher bereits in einer Buchhandlung schon mehrere Seiten an bevor ihr euch für einen Kauf, oder auch nicht, entscheidet? Macht ihr das nur bei bestimmten Büchern oder würdet ihr das zum Beispiel auch bei Kochbüchern machen?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich lese im Buchladen nie länger in ein Buch hinein, sondern blättere es höchstens mal durch und überfliege nur stichprobenartig ein paar Zeilen. Um mir etliche ganze Seiten aufmerksam durchzulesen, fehlt mir auf Shoppingtrips meistens einfach die Geduld und teilweise auch die Zeit, da ich mich nicht stundenlang im gleichen Laden aufhalten will. Auch finde ich es nicht besonders gemütlich, in einem hochfrequentierten Geschäft zu sitzen und mich auf meinen Lesestoff zu konzentrieren, während um mich herum gewuselt, gelärmt und geschwätzt wird.

Wenn ich auf der Suche nach Koch- oder Bastelbüchern bin, geht es mir in erster Linie um die Vielfalt und den systematischen Aufbau der Inhalte, und da ist mir der grobe Überblick genug. Auf der Suche nach Romanen setze ich entweder auf mein Bauchgefühl und einen guten ersten Eindruck, oder ich suche im Vorfeld Rezensionen und Leseproben im Internet heraus, damit ich im Buchladen eine schnelle Entscheidung treffen kann.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Meine Erfahrung in vielen Jahren als Bücherwurm ist, dass es keine bestimmte Anzahl an Seiten gibt, die man lesen muss um zu sagen, ob ich ein Buch mögen werde oder nicht. Es gibt auch nicht die perfekte Stelle in einem Buch um das herauszufinden. Dafür sind Bücher viel zu verschieden.

Ich glaube ich wäre viel mehr enttäuscht wenn ich eine halbe Stunde oder so verschwendet hätte mit Testlesen, das Buch dann gekauft hätte und zu Hause feststellen würde, dass die ersten 50 Seiten leider das einzig spannende waren. Solche Fälle hatte ich nämlich schon öfters. Gerade Thriller haben die Tendenz in die ersten Kapiteln ziemlich viel Schock und Spannung zu packen und längst nicht immer wird das dann auch gut aufgelöst.

Wenn ich mich länger mit einem Buch im Geschäft aufhalte dann handelt es sich dabei fast immer um ein Sachbuch. Da macht es ja schon Sinn zu schauen, ob da überhaupt das enthalten ist, was man sucht, wie die Abbildungen sind oder ob das Buch mir überhaupt irgendwas Neues erzählen kann.

Jüngstes Beispiel dafür ist ein Buch über Upcycling. Klang interessant, aber schon auf den ersten Seiten kamen mir die Ideen sehr bekannt vor und als ich das Buch komplett durchgeblättert hatte war ich überzeugt, dass die Autorin einfach nur sehr viel Zeit auf Pinterest "recherchiert" hatte anstatt sich selber etwas auszudenken. Dass man für so etwas einen Verlag gefunden hat war der weitaus interessanteste Aspekt dieses Buchs.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



In einer Buchhandlung habe ich noch nie ein Buch angelesen. Wenn ich in eine Buchhandlung gegangen bin, dann war es in der Regel immer o, dass ich entweder schon genau wusste welches Buch ich haben möchte und dieses dann, wenn ich es nicht in den Regalen finden konnte, bestellt habe. Oder ich habe ein Buch als Geschenk für jemanden gesucht. In dem Fall macht es natürlich nicht so richtig viel Sinn, sich selbst ausgiebig einzulesen.

Stattdessen gebe ich mich in der Regel mit dem Klappentext zufrieden. Bei einem gut verlegtem Buch sollte der eingängig genug sein, um einen zufriedenstellend Eindruck des Buchinhalts zu vermitteln. So kann ich schnell abschätzen, ob das Buch etwas für mich ist oder ich lieber die Finger davon lassen sollte.

Längere Zeit in einem Buch gelesen, bevor ich es mitgenommen habe, habe ich bislang nur in Bibliotheken. Und dann auch eher nur, weil ich Wartezeiten überbrückt habe. Und bevor ich dann am zugigen Bahnhof sitze, hab ich es mir lieber in einer der Lesezeichen gemütlich gemacht.

Übrigens kenne ich es von den örtlichen Buchhandlungen auch nicht so, dass es eine Art Leseecke gibt. Nur an meinem Arbeitsort gibt es eine Buchhandlung mit einem integrierten Café, wo Kunden auch die Bücher anlesen können.

Benutzeravatar

» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich lese mir zunächst mal den Klappentext durch, ist der interessant, dann lese ich noch die ersten beiden Seiten, ist das auch gut geschrieben, dann kaufe ich das Buch. Solche Leseecken habe ich auch noch nicht wirklich verstanden, da man die Bücher ja auch verkaufen will und es da wirklich Leute zu geben scheint, die das ganze Buch lesen. Gerade junge Menschen sehe ich da immer wieder lange lesen und dann teilweise auch schon in der Mitte des Buches. Natürlich haben die auch weniger Geld, aber schön finde ich das dennoch nicht.

Ich finde auch, dass man eine Kaufentscheidung schon früh treffen kann. Gefällt einem der Inhalt, dann bringt man schon Interesse mit und wenn dann noch der Schreibstil passt, dann ist das doch vollkommen okay, da muss man dann nicht das halbe Buch lesen um zu erkennen, dass man es kaufen kann und lesen kann.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich gehe selten in ein Buchgeschäft, eigentlich nur einmal im Jahr, wenn ich einer Freundin zum Geburtstag ein Buch schenke. Die Buchhandlung bei uns ist nicht so gemütlich, dass man sich irgendwo niederlassen möchte. Dort lese ich meistens nur den Text hinten auf dem Buch. Da meine Freundin einen völlig anderen Geschmack hat als ich, frage ich immer die Verkäuferin, was sie gerade empfehlen würde aus dem Bereich Frauen, Psychologie, irgendwie verbunden mit Krimi.

Ich habe mal in München gewohnt. Dort gibt es den Hugendubel, der gemütliche Sitzecken hat. Dort habe ich tatsächlich früher öfters gesessen und Bücher durchgeblättert. Ansonsten leihe ich mir meine Bücher in der Bücherei aus. Diese Bücherei hat plüschige Sitzecken zum Lesen. Manchmal greife ich einfach zehn Bücher, die mir interessant erscheinen, setze mich gemütlich hin und entscheide nach einigen Seiten am Anfang und nach einer Seite mitten drin, ob ich es mitnehme oder nicht. Ungefähr drei oder vier Bücher nehme ich dann mit.

Wegen Corona war ich aber auch schon nicht mehr länger dort. Zurzeit leihe ich mir die Bücher online aus und lese sie auch online. Das ist aber nicht dasselbe, statt mit einem Buch mit einem Laptop im Bett zu lesen.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Also ich schaue mir in der Regel die mir bekannten Autoren an ob es da etwas neues gibt und dann stöbere ich ein wenig umher was mir vom Titel und Cover her zu sagen würde. Dann lese ich mir halt das durch was auf dem Cover steht und eventuell noch einmal was innen drin im Cover steht. Und dann muss mir das Buch gefallen oder nicht und die Kaufentscheidung wird getroffen.

Ein Buch richtig anzulesen wäre mir auch ein wenig unangenehm. Da bekomme ich etwas das Gefühl ein Schmarotzer zu sein. Das erinnert mich so ein wenig an früher, wenn ich als Schüler im Supermarkt immer die Zeitungen genommen habe, den Sportteil durchgeschaut habe und die wieder zurückgelegt habe. Da war mir das noch egal, aber heute ist mir das einfach unangenehm.

Sicherlich bescheuert, schließlich besteht so ein Buch ja aus ein paar hundert Seiten und es ist natürlich blöd, wenn man nach zwanzig Seiten feststellt, dass es einfach langweilig ist oder der Schreibstil so anstrengend ist, dass man keine Lust mehr auf das Lesen hat. Aber mir würde meistens auch einfach etwas die Ruhe und Zeit dafür fehlen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^