Eigene Kindheitshelden unbedingt an Kind weitergeben wollen?

vom 15.06.2016, 00:54 Uhr

Mir ist aufgefallen, dass recht viele Frauen ihre eigenen Kindheitshelden gerne an ihre Kinder "weitervererben" möchten. Wenn sie Pippi Langstrumpf und Heidi in ihrer Kindheit unglaublich toll fanden, heben sie die ganzen Sachen auf, damit das Kind diese Kindheitshelden später dann genauso toll finden kann. Ich habe schon oft davon gehört, wie eben argumentiert wurde, dass die Geschichten die eigene Kindheit einfach so sehr geprägt und bereichert haben, dass sie diese an ihre Kinder weitergeben wollen.

An sich finde ich das ja schon verständlich, aber anderseits ist es ja auch wieder so, dass im Laufe der Jahre einfach andere Kindheitshelden in "Mode" sind. Alles ändert sich eben, wobei man sich ja auch als Eltern auf neue Erfahrungen einlassen kann. Von daher finde ich es nicht immer so gut, wenn Eltern ihren Kindern keine neuen Spielzeuge kaufen und ihnen auch keine neuen Kindheitshelden lassen wollen, wenn man das so sagen kann, da sie ja noch genügend Zeug von sich haben.

Wolltet ihr euren Kindern unbedingt eure eigenen Kindheitshelden "weitervererben", weil ihr diese so toll fandet, beziehungsweise findet, so dass ihr auch wolltet, dass eure Kinder sie ebenfalls toll finden? Oder wart ihr bereit für Neues?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich habe weder Kinder noch regelrecht ausgewiesene Helden meiner Kindheit, von daher bleibt die Frage nur theoretisch, allerdings gab es natürlich die von dir oben erwähnten Figuren, die ich als Kind auch kannte und mochte und auch einige Kleinkinder im Freundeskreis, deren Weg man begleitet hat.

Dass dort jemand seinen Kindern die Helden der eigenen Kindheit vermitteln wollte, habe ich so nie erlebt. Ich kenne zwar theoretisch die Argumentation, dass man zum Beispiel Bücher für die späteren, eigenen Kinder aufheben möchte, aber so richtig hat sich das wohl bei niemandem durchgesetzt, denn wie schon gesagt, hat jede Zeit ihre eigenen Ikonen.

Hätte ich Kinder, hätte mich das sicher zum Schmunzeln gebracht und es wäre sicher auch niedlich gewesen, wenn es da zu einem Helden-Recycling gekommen wäre, aber in irgendeiner Art und Weise vorausgesetzt oder erwartet, hätte ich es nicht.

Ich kann mich noch erinnern, als Kind von jungen Tanten und Onkeln deren alte Kinderbücher geschenkt bekommen zu haben und mir kamen diese Bücher damals sowas von wahnsinnig altmodisch und verstaubt vor, dabei waren die Werke oft nur ein Jahrzehnt alt. Einen echten Zugang habe ich zu den Büchern dann auch nie bekommen.

Ausgehend von dieser eigenen Erinnerung würde ich die nachfolgenden Generationen auch nicht mit unserem alten Kram traktieren. Wobei es natürlich zeitlose Klassiker gibt wie Märchen oder auch Pippi Langstrumpf, die vermutlich von vielen Generationen geliebt und gelesen werden können und werden.

» Verbena » Beiträge: 4789 » Talkpoints: 3,77 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Es gibt einige Dinge, die finde ich komplett Zeitlos und habe diese entsprechend auch aufgehoben und nun an meinen Sohn weitergegeben. Dabei denke ich an Bibi Blocksberg und Benjamin Blümchen. Die Kassetten habe ich früher von früh bis spät gehört und nun hat mein Sohn diese und erfreut sich daran, genauso wie ich es als Kind konnte.

Ansonsten existiert zwar das meiste meines Spielzeuges noch auf dem Dachboden bei meinen Eltern, aber alles würde ich ihm davon auch nicht mehr geben. Das meiste davon war ohnehin Zeitlos, wie Lego, Playmobil und Fischer Technik. Puppen und sonstiges hatte ich nie und somit sehe ich es nicht als Kindheitsheld an, wenn ich etwas von diesen Sachen weitergebe da es diese heute noch im Handel genauso zu erwerben gibt, wie es früher der Fall war. Die ganzen Trends mit Pokemon, Digimon und Co habe ich gar nicht erst mitgemacht und somit ist davon auch rein gar nichts vorhanden.

Aber was ich generell sagen muss, dass früher die Kindheitshelden angepasster auf Kinder waren als es heute der Fall war. Das kann man auch an den Fernsehsendungen für Kinder gut beobachten. Erst kamen die Teletubbis auf, die komplett dämlichste Sendung für Kinder die ich je gesehen habe. Ich würde mein Kind nicht davor setzen und auch schon gar nichts davon kaufen, da es einfach nur verdummend ist. Ob diese jetzt noch existieren weiß ich nicht, ich hoffe einmal nicht, denn gebraucht hat das kein Mensch.

Sendungen wie die Sendung mit der Maus haben eher meine Kindheit geprägt und sind dabei wesentlich wertvoller gewesen und ich empfinde diese ebenfalls als einen zeitlosen Klassiker, den man auch ohne Bedenken als Kindheitsheld an seine eigenen Kinder weitergeben kann. Dort hat man etwas gelernt, es war Kindgerecht erklärt und nebenbei noch nett aufgemacht mit der Maus, dem Elefanten und der Ente.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Es gibt schon einige Dinge, die ich meinem Kleinen später einfach mal zeigen möchte, weil es mir in meiner Kindheit sehr gefallen hat. Beispielsweise so Sachen wie Bibi Blocksberg, Minni oder Micky Maus. Das sind denke ich auch Dinge, die man heute noch gut finden kann. Erzwingen würde ich mir da aber nichts. Es geht mir nur darum, dass er mal sieht, was mir gefallen hat und dann kann er selber entscheiden ob er es mag.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich habe ja noch keine Kinder, aber ich muss sagen, dass ich schon bei meinem Patenkind einige meiner Kindheitshelden weitergegeben habe. Ich denke auch, dass zum Beispiel "Pippi Langstrumpf" recht zeitlos ist und man damit nicht viel falsch machen kann. Aber sicher sollte man es nicht übertreiben und es auch zulassen, dass das Kind eigene Kindheitshelden findet, die vielleicht auch besser in die Zeit passen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich weiß nicht ob einige Großeltern unbedingt den Führer als Vorbild und Helden ihrer eigenen Generation an ihre eigenen Kinder, der Nachkriegsgeneration weitergeben wollten. Wenn es jedoch um Eltern der Nachwendezeit geht, denke ich mir dass viele die früher Superman und Co. gut fanden, es nicht falsch finden, ihre eigenen Kinder dahin zu trimmen, diese Helden auch toll zu finden, dass sie sich zu Fasching vielleicht auch so verkleiden wie man sich früher auch verkleidet hat, wo das Elternteil noch Kind war.

Der Batman Kult ist ja auch schon lange präsent wo manche Väter ihre eigenen Helden aus den 90ern den eigenen Kindern näher bringen wollen damit sie sich auch für sie begeistern. Problematisch wird es nur, wenn der eigene Nachwuchs einen eigenen Kopf hat und die Helden von damals eher out und nicht zeitgemäß findet.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich habe auch noch keine eigenen Kinder. Ich arbeite aber mit vielen Kindern und die Kinder haben natürlich ihre Superhelden, über die sie mit mir sprechen. Ich sage den Kindern immer, dass ich Captain Amerika mag. Aber sie davon zu überzeugen, dass er der beste Superheld ist, klappt nicht und ich brauche es gar nicht zu versuchen. In meiner Kindheit hatte ich gar keinen Lieblingshelden, das kam erst später in meiner Jugend. Da habe ich mich dann das erste Mal für Mavel oder ähnliches interessiert. Die Kinder versuchen mich eher von ihren Helden zu überzeugen.

» Ela123 » Beiträge: 871 » Talkpoints: 5,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich hatte in der Kindheit keine besonderen Vorbilder aus Büchern oder aus dem Fernsehen, die ich als Kindheitshelden bezeichnen würde. Daher konnte ich diesbezüglich meinen Kindern auch nichts weitergeben. Ich habe als Kind gerne Lassie oder Raumschiff Enterprise gesehen. Das habe ich die Kinder auch sehen lassen, wenn es denn mal lief, um ihnen zu zeigen, was ich früher gesehen habe. Raumschiff Enterprise fanden sie dann auch sehr gut.

Außerdem habe ich ihnen abends vor dem Einschlafen mal Robinson Crusoe und Die Schatzinsel vorgelesen, weil ich das als Kind sehr spannend fand, aber es war ihnen wohl zu langatmig. Auch für Karl May haben sie sich nicht interessiert, was ich auch als Kind gerne gelesen habe und ab und zu aus einer anderen Perspektive heraus lese.

Ansonsten habe ich ja eher Mädchenbücher gelesen, wie zum Beispiel Hanni und Nanni, Putzi und auch Pferdebücher. Mit sowas können Jungen natürlich nichts anfangen. Insofern konnte ich ihnen nicht weitergeben, was für kleine Jungen interessant war. Mein Mann hatte auch keine Kindheitshelden. Er hat sehr viel draußen in der Natur verbracht und wollte das den Kindern unbedingt nahebringen.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ach nein, das muss nicht sein. Ich wäre dem Kind sicher kein gutes Vorbild, wenn es wüsste, was ich als Kind toll fand. Ein Kind muss für sich selber entscheiden, was und wen es als Helden toll findet, Eltern sollten da nicht leitend fungieren und ihre Vorlieben aufdrängeln, das gehört sich für mich nicht und könnte damit auch nicht dauerhaft leben.

» Excelsior » Beiträge: 513 » Talkpoints: 0,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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