Ist die Absolvierung eines FSJ sinnvoll?

vom 07.03.2021, 02:44 Uhr

Junge Menschen wissen vor dem Abschluss oft noch nicht, was sie mit der eigenen Zukunft anstellen wollen. Wenn keine Lehrstelle in Aussicht ist und ein Abitur machen nicht infrage kommt, wäre ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) eine weitere Variante als Vorbereitung auf eine Ausbildung und zur eigenen Orientierung. Doch kann das Jahr auch ein Verlorenes sein, wenn man weiß, was man schon werden will, aber keine Chance auf eine Lehrstelle im aktuellen Jahr hat? Ist ein ökologisches Jahr eine Alternative zum FSJ?

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich selbst habe ein FSJ gemacht und kann es nur jedem empfehlen! Aber ich weiß nicht, wieso Du es scheinbar als Alternative zum Abitur ansiehst. In meiner Gruppe waren ca. 36 Leute. Nur zwei davon hatten kein Abitur! Das FSJ wird von vielen Abiturienten gewählt, um sich zu orientieren oder auch die Wartezeit auf einen Studienplatz zu überbrücken,

Fast alle von uns wussten schon, was sie in etwa werden wollten. Nur wenige haben im FSJ einfach mal ausprobiert, ob ihre Wahl eines sozialen Berufes wirklich das richtige ist. Für einige war es die Möglichkeit, schon mal in ihren späteren beruflichen Alltag hinein zu schnuppern, etwa als Erzieherin, Krankenschwester oder Ärztin.

Aber egal, warum man sich auch dafür entscheidet: Verloren ist es nie! Man lernt schon einmal den Arbeitsalltag kennen. Und fast alle sind menschlich gereift in der Zeit. Man ist dort eben nicht mehr der kleine Schüler, dem alles gesagt wird, sondern man hat plötzlich Verantwortung für Menschen! Kinder oder Menschen mit Behinderungen orientieren sich an einem, man sorgt für ihr Wohlergehen. Das FSJ war eine der besten Entscheidungen meines Lebens!

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ein freiwilliges soziales Jahr ist auf keinen Fall ein verlorenes Jahr und ich sehe den Zusammenhang mit Abitur nicht. Die meisten, die ein freiwilliges soziales Jahr machen, sind nach meiner persönlichen Erfahrung eher Abiturienten, die noch nicht so recht wissen, was sie nach der Schule machen sollen. Man lernt zum ersten Mal das "wirkliche" Leben kenne, muss vielleicht zum ersten Mal Verantwortung übernehmen.

Ich kenne viele Männer, die früher statt zur Bundeswehr gegangen den Ersatzdienst gemacht haben. Fast jeder erzählt, dass es eine sehr schöne Zeit gewesen ist. Ein Freund hat zum Beispiel Rettungswagen gefahren und ist dadurch erst auf die Idee gekommen, Medizin zu studieren. Die Zeit hat sich sogar positiv auf die Wartezeit ausgewirkt. Zusammen mit diesen Erfahrungen und einem Losverfahren, durfte er schon nach relativ kurzer Zeit, genau weiß ich es nicht, sein Medizinstudium anfangen.

Es gibt verschiedene Bereiche, in denen man das Freiwillige Soziale Jahr absolvieren kann. Man kann es zum Beispiel auch in Kultureinrichtungen machen. Oder man entscheidet sich für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr und engagiert sich für den Umweltschutz.

Später hat man bei der Jobsuche sogar eher Vorteile. Die Arbeitgeber, zumindest wenn sie klug sind, sehen es nicht als verlorenes Jahr, sondern als Zeichen für besonderes Engagement und als Bereicherung der Erfahrungen. Und solche Leute werden ja eher gebraucht als jemand, der noch keine Lebenserfahrung gesammelt hat und noch nie verantwortungsvolle Entscheidungen treffen musste.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^