Sind Kinder von Suchtkranken besonders gefährdet?

vom 14.02.2021, 14:04 Uhr

Die aktuelle Krise kann unter Umständen auch dazu beitragen, dass Spannungen zu Hause zwischen einzelnen Familienmitgliedern zunehmen oder das Suchtverhalten von beispielsweise Eltern verstärkt wird. Die Gründe sind verschieden, jedoch nicht das Thema hier. Am stärksten leiden jedoch die Kinder solcher Eltern unter der Situation.

Aufgrund der ganzen Maßnahmen zur Kontaktreduzierung fehlt irgendwo auch das gewohnte soziale Umfeld und die Möglichkeiten seine freie Zeit als Ausgleich so zu gestalten wie man es möchte oder sonst tun würde. Kinobesuche, Vereinsaktivitäten und abwechslungsreiche Unternehmungen sind nur schwer bis gar nicht möglich.

Laufen die Kinder welche es durch ihre Suchtkranken Eltern eh schon schwer haben, Gefahr selbst in kürzester Zeit irgendwo abzurutschen? Wäre es möglich, dass die Kinder sich selbst auch Schuld für das Suchtverhalten der Eltern geben? Was kann man für die Kinder aktuell tun, wie kann man sie aktiv unterstützen?

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das Problem was ich da sehe ist das die Kinder keine anderen Einflüsse mehr haben, damit immer mehr von der Erkrankung mitbekommen und vielleicht auch körperlich leiden, weil sie geschlagen und so weiter werden. Da gibt es sicherlich einige Übergriffe von Suchtkranken und das lässt sich aktuell auch nicht verhindern oder gar mitbekommen. Normalerweise muss man ja Angst haben, dass das Kind gesehen wird, aber nun sieht es keiner.

Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es aktuell in manchen Haushalten aussehen mag. Das macht mich als Mutter total traurig, dass so viele Kinder leiden müssen und auch keinen Ausweg haben. Als Kind eines Suchtkranken hat man es eh schon schwer und nun durch Corona hat man auch keinen Ausweg, kann sich nicht ablenken und sieht die Eltern oder ein Elternteil immer mehr versumpfen, vielleicht auch ab und zu ohnmächtig sein. Das ist alles nicht ohne und macht viel mit der Kinderseele. Da Suchtkranke aber auch nicht warten bis Kinder in der Schule sind, sind das auch sonst schlimme Umstände.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Vielleicht geht es vielen Kindern aufgrund der Krise und dem Schulentzug teilweise auch besser. Kinder die in der Schule gemobbt werden weil sie vielleicht im Gesicht schlecht und übermüdet aussehen, weil das eigene Elternteil zu Hause die ganze Nacht im besoffenen Zustand wieder Radau gemacht hat, nur mal als Beispiel, könnte auch so ein Aspekt sein.

Anderseits wenn solche Kinder dann wiederum vermehrt zu Hause sind, verlagern sich die Probleme vom Schulhof dann nach Hause, was auch nicht besser ist. Es ist schwierig, ohne äußere Hilfe das jeweilige Kind dann Unterstützung zukommen zu lassen. Eltern sind aufgrund ihrer Sucht ja selbst nur Opfer, das können aber Kinder derer manchmal noch nicht einschätzen und sehen, manche kennen es nicht anders von Zu Hause.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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