Sind die USA im Nahen Osten ein Papiertiger?

vom 20.09.2019, 23:00 Uhr

Wir hatten vor kurzer Zeit die Angriffe auf Förderanlagen in Saudi-Arabien. Die Rebellen im Jemen haben sich dazu bekannt. Dies darf bezweifelt werden. Eigentlich wäre es eine nationale Angelegenheit. Allerdings war dies ein Schlag gegen die weltweite Energiesicherheit. Und die USA sind Schutzmacht der Saudis. Viele Beobachter erwarten nun einen Gegenschlag der USA. Ansonsten wäre deren Ruf angeschlagen.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Für mich haben die Amerikaner schon lange nicht mehr den Ruf als Weltpolizei. So haben sie sich ja in der Vergangenheit immer sehr gerne aufgespielt. Egal wo sie sich eingemischt haben. Ob es Vietnam, Kuweit oder Afghanistan war. Ich weiß nicht wer das mal gesagt hat, aber es ging mal der Spruch um,"Krieg ist eine Möglichkeit, den Amerikanern die Geographie der Welt näher zu bringen" und da ist schon was wahres dran. Nicht zuletzt mit Trump haben die Amis für mich ihren Ruf komplett verspielt. Es fehlt inzwischen einfach an Weitblick und anstatt zu versuchen Konflikte zu beschwichtigen, geht man eher trotzig an die Sache heran. Das zeigen ja die jüngsten Aussagen des Präsidenten im Bezug auf die Türkei. Das hört sich eher nach einem kleinen trotzigen Jungen an, als nach einem intelligenten Präsidenten. Es mag sein, dass er als Firmenoberhaupt recht gut funktioniert hat, aber die Welt tickt nun mal eben auch ein wenig anders, als eine strukturierte Firma.

Von daher sind die Amis für mich generell eher zu einem Papiertiger geworden. Es sind inzwischen viel mehr die europäischen Staaten, die versuchen über Verhandlung für Frieden zu sorgen. Das Zeitalter des Säbelrasselns ist vorbei und sollte demnach auch komplett aus dem politischen Geschehen herausgehalten werden. Es gibt inzwischen viel zu viele Machthaber, die zum Teil auch keine Skrupel mehr haben und mit aller Macht ihre Ziele durchsetzen werden. Da sollte man versuchen zu verhandeln, anstatt zu drohen. Die ganzen Länder sind was ihre Bündnisse angeht, so extrem miteinander und untereinander verknüpft, dass man immer einem auf die Füße tritt, den man gar nicht auf dem Schirm hat. Und gerade Trump haut gerne schon mal was raus, ohne dass es den Anschein hat, dass er da groß drüber nachdenkt, was er da sagt und welche Auswirkung das alles haben kann.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich bin mal gespannt, wie es in Libyen weitergeht. Auch in Afghanistan dürfte man diese Entscheidung mitbekommen haben. Für die Saudis dürfte dies nach dem Drohnenangriff auf Ölanlagen die zweite Hiobsbotschaft sein. Für die Europäer dürfte es ein Weckruf sein, was passiert, wenn die Amerikaner nicht mehr wollen oder können. Dies könnte bei einer Doppelbelastung sehr schnell der Fall sein.

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