Fremde Katzen füttern und online nach Besitzer suchen

vom 20.11.2018, 00:12 Uhr

Ich bin bei Facebook in einer Gruppe, die sich aktiv für Tiere einsetzt. Was mich aber sehr stört und was ich sehr übertrieben finde ist, dass ständig nach Besitzern von Katzen gesucht wird. Oft wird dabei geschrieben, dass die Katze sehr scheu ist und hunger hatte. Oder auch, dass die Katze sehr gepflegt aussieht und auch wohl genährt ist. Die Katzen werden dann in die Wohnung gelassen und nach dem Besitzer gesucht. Ich habe da einmal meine Meinung zu gesagt und wurde da nieder gemacht, dass man die Katzen ja nicht fragen kann, ob sie ein zuhause haben und dann doch lieber nach den Besitzern suchen.

Eine Bekannte von mir hat zwei Freigänger und eine ist sehr zutraulich und diese Katze musste sie schon 8 mal aus dem Tierheim holen, weil sie nicht mehr nach hause kam. Es wurde wohl im Internet nach dem Besitzer gesucht auf Facebook, aber da sie kein Facebook hat, wurde die Katze ins Tierheim gebracht. Nur weil, ich würde mal sagen, übereifrige Möchtegerntierschützer meinen, dass Katzen gefüttert werden müssen und dass man Freigänger einfangen muss oder ins Tierheim bringen muss, auch wenn sie kastriert und gechipt sind.

Was denkt ihr darüber, wenn Menschen die Katzen einfach einfangen, anfüttern oder ins Tierheim bringen und im sozialen Netzwerk nach den Besitzern suchen? Denkt ihr, dass so was übergriffig und übereifrig ist? Denkt ihr, dass es richtig ist oder sollte man die Tiere, wenn sie wirklich nicht krank aussehen oder gut genährt sind, einfach lassen wo sie sind? Ich gebe ja zu, dass ich eine offensichtlich kranke Katze auch einfangen würde und zum Tierarzt bringen würde. Aber auch nur dann, wenn sie wirklich krank ausschaut.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Das habe ich auch schon beobachten können. Ich finde zwar die Hilfsbereitschaft der Menschen gut, aber ich glaube, dass viele es vor lauter Eifer und Helferleinsyndrom total übertreiben. Es gab in regionalen Gruppen bei Facebook schon häufiger Kritik, dass einige übereifrige Helfer Tiere zum Tierheim gebracht haben, die es gar nicht nötig hatten, "gerettet" zu werden. Viele Besitzer von Freigänger-Katzen haben sich auch schon beschwert. Denn einsperren wollen sie das Tier nicht, aber es ständig vom Tierheim abzuholen, weil einer wieder übertrieben hat, geht ja auch nicht.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Also ich füttere auch fremde Katzen. Oft sind sie einfach bei uns am Hof oder im Garten in der Wohnung. Da ich für meine so einen Futterautomat draußen stehen lasse lässt es sich kaum vermeiden, dass ich fremde mitfüttere. Ich bemühe mich die Fremden zu identifizieren und der Nachbarschaft zuzuordnen. Meistens fällt mir sofort auf, wenn eine neue Katze dabei ist. Dann warte ich oft ein wenig bis ich herausgefunden habe (meistens im Zuge eines Hundespazierganges), ob jemand zugezogen ist. Meistens funktioniert das.

Bei einem Kater habe ich seit April nicht herausgefunden, wem er gehört. Diesen musste ich unlängst nach einem Unwetter aus der Tiefgarage unseres Wohnhauses befreien. Ich habe ihn dann bei mir im Garten ausgelassen. Dort kennt er sich aus, ist schon mal in meine Wohnung spaziert nur passte dies einer meiner Katzen nicht ;-). Eine andere Frau suchte dann eine rote Katze, es war aber nicht dieser Kater. Sie hat ihn dann auch online gestellt. Ansonsten hätte ich es gemacht. Wir warten jetzt einmal ab.

Doch wenn das Tier nicht in extrem schlechten Zustand ist, würde ich es nicht gleich ins Tierheim bringen. In diesem Fall ist der Kater jedoch ein wenig lebensmüde. Habe beim morgendlichen Spaziergang beobachtet wie er einfach auf die Straße rennt. Im Sommer machte ich mir auch weniger Sorgen um ihn, aber jetzt beim ersten Schnee habe ich zumindest einen trockenen Platz im Garten für Streuner. Derzeit sehe ich ihn schon ein paar Tage nicht und mache mir halt schon Sorgen um ihn. Aus diesem Grund finde ich es nicht schlimm, wenn man diese Tiere auf Facebook postet. Wenn mein Tier verschwinden würde, wäre ich für jede Unterstützung dankbar.

Doch gerade gestern habe ich gehört, dass interessanterweise auch ein roter Kater, der gerne in der Nachbarschaft herumspaziert gerne im Tierheim abgegeben wird. Die Besitzer haben ihn dort jetzt schon dreimal herausgeholt. Das finde ich übertrieben. Man muss schon zuerst mal versuchen, das Tier zuzuordnen. Auch Tierschutzorganisationen tendieren dazu schnell mal die Tiere als unbeaufsichtigt einzustufen und mitzunehmen. Bei unserem Nachbarn am Land hatten sie seine zwei jungen Kater schon am Arm. Der Nachbar war gerade in der Arbeit. Ich konnte noch rechtzeitig eingreifen, sie wollten sie kastrieren lassen, weil sie meinten das sind nur Bauernkatzen um die sich niemand kümmert.

» TinaPe » Beiträge: 451 » Talkpoints: 13,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich erlebe das in unseren Stadtgruppen tatsächlich sehr häufig und habe in Bezug auf einen bestimmten roten Kater, der seit Jahren bei uns herum läuft, auch schon mehrmals Leuten gesagt, dass sie den einfach wieder laufen lassen sollen. Der hat sein zu Hause, nimmt aber gern alles mit. Außerdem haben wir so eine spezielle Amokläuferin, was Katzen betrifft. Die hält sich für die absolute Expertin und hat schon Katzen quasi einbehalten und mit den Besitzern gestritten, weil ihr der Zustand der Tiere nicht gefiel.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe das auch schon mitbekommen. In Dörfern ist es oft auch so, dass die Hofhunde frei laufen dürfen und dann auch schon spazieren gehen. Da wurde auch schon ein alter Hund eingesammelt und ins Tierheim gebracht, den alle im Dort kannten und schon wussten, dass dieser gerne mal etwas herum streunt. Aber Spaziergänger meinten, dass das arme Tier entlaufen wäre oder ausgesetzt wurde. Dabei war der Hund wohl genährt und trug auch ein Halsband mit Marke. Aber gut, bei einem freilaufenden Hund denkt man sicherlich schon mal eher daran, dass dieser irgendwo entfleucht sein könnte.

Bei Katzen kann ich das auch nicht nachvollziehen und denke, dass manche da zu schnell handeln. Man sollte doch die Katze besser beobachten und erst eingreifen, wenn es doch offensichtlich scheint, dass die Katze sich verlaufen hat oder ähnliches. Ich würde zuerst einmal abwarten, ob die Katze immer wieder kommt oder sogar vor der Tür bleibt und welchen Eindruck sie macht. Oftmals weiß man ja auch, welche Katzen so in der Nachbarschaft herum laufen. Ich würde da auch nicht zu schnell eingreifen. Anders ist es sicherlich, wenn das Tier verletzt ist.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ein Tier gleich ins Tierheim zu bringen finde ich auch nicht richtig, aber wenn das Tier offensichtlich einen schlimmen Eindruck macht, man die Knochen schon komplett durch merkt, dann finde ich auch nicht richtig das einfach so hinzunehmen. Man muss die Katze ja nicht gleich bei sich aufnehmen, aber ab und zu mal etwas Futter hinstellen ist sicherlich im Bereich des Möglichen ohne gleich zu weit zu gehen. Katzen aber einfach wegnehmen finde ich auch nicht richtig. Wobei sich Freigängerkatzen ja auch öfter mal den Besitzer selber aussuchen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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