Glauben den perfekten Partner zu haben und dann der Knall

vom 08.03.2017, 00:17 Uhr

Deswegen glaube ich auch, dass es für eine Beziehung ganz schön schädlich sein kann, wenn man ständig nach Perfektion sucht. Schließlich könnte es ja immer sein, dass man mal wieder an den "Falschen" geraten ist, und der nächste Partner endlich der Traumprinz ist, bei dem immer alles toll ist. Und schon fängt man an, sich anderweitig umzusehen, und dann geht's dahin.

Ich würde schon sagen, dass ich immer an die Falschen geraten bin und irgendwann nach besseren Männern gesucht habe, bis ich eben wirklich jemanden gefunden habe, der zu mir passt. Mich hat früher immer irgendwas gestört und ich dachte mir "das kann doch nicht alles sein, was du kriegen kannst". Und ich hatte recht behalten. Es lohnt sich, nach einem Besseren zu suchen, wenn man unzufrieden ist.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich habe nie an den perfekten Partner und den Traummann gedacht, wenn ich eine Partnerschaft und eine Beziehung geführt habe. Auch habe ich mir nicht dauerhaft in das Gedächtnis gerufen, dass alles mal ein Ende haben kann und damit auch darauf zugesteuert. Entweder es klappt, oder es klappt nicht.

Der große Knall kann meiner Auffassung auch nur kommen, wenn man mit der rosaroten Brille durch die Gegend rennt und die Anzeichen nicht wirklich wahrnimmt oder auch nicht wahrnehmen möchte. Wenn man in seiner eigenen kleinen perfekten Fantasiewelt wohnt und nur noch sich selbst und seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche sieht, und dabei Partner gar nicht mehr richtig wahr nimmt oder gar auch komplett vernachlässigt.

Solche Frauen die direkt alles bestimmen und sagen was gemacht wird mit den Kindern am Wochenende, wenn der Vater mal nicht auf Arbeit ist und dann stattdessen morgens aufstehen muss um in den Zoo zur rennen, weil sie das schon geplant hat. Solche Dinge sind die Nummer eins warum es irgendwann dann einmal knallt und Beziehungen auseinander gehen.

Miteinander sprechen ist das eine, das Zuhören und zwischen den Zeilen lesen etwas ganz anderes. Männer stimmen auch zu damit sie ihre Ruhe haben und nicht weiter von Frau genervt werden oder Diskutieren müssen, aber innerlich brodelt es und wenn es dann immer mehr wird, dann knallt es halt auch mal von dieser Seite aus und Frau wundert sich dann in ihrer ach so perfekten Welt, warum das nun auf einmal kommt.

Einen Knall gab es bei mir nie, durch die Auffassungsgabe ist immer allen Seiten klar geworden, dass man sich auseinander lebt und hat das ganze dann sauber beendet. Einer wollte es nicht so richtig einsehen, lag aber vor allem an der Faulheit und er hat dann erkannt, dass er wieder selbst ran muss mit ungeliebten Dingen und das wollt er sich behalten. Schlussendlich konnte man sich auch dort einigen und verträgt sich auch nach dem Beziehungsende einigermaßen gut.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Die Erfahrung habe ich nicht gemacht, meistens eher im Gegenteil. Die sehr wenigen Paare, die auf mich perfekt wirkten, sind auch nach zwanzig Jahren zusammen und bei vielen, wo man dachte, dass das doch nie etwas auf Dauer werden kann, sind getrennt. Ich denke, es ist auch ein großer Unterschied, ob man selbst spürt, dass da zwei Menschen sehr gut zusammenpassen oder ob man auf ein Duo trifft, welches eine große Show einlegt und alle glauben machen will, wie toll sie sind.

Im weiteren Verwandtenkreis habe ich auch so ein Ehepaar, bei dem ich mir denke, dass das nach außen dargestellte Schatzilein-Gerede einzig und allein der Aufwertung dient. Manche Menschen stellen sich auch in Gesellschaft als sehr harmonisch dar, um Pluspunkte im Ansehen zu bekommen. Andere machen es vielleicht auch, weil in Wahrheit das Fundament nicht stimmt und sie sich selbst die vermeintliche Perfektion einreden. In der Regel merkt man das aber als Beobachter schon. Von daher ist das einzige Paar, was mir gerade spontan bei dem Thema einfällt auch wirklich schon immer noch seit der Teenagerzeit zusammen, obwohl sie schon im mittleren Alter sind.

Selbst habe ich noch nie für längere Zeit nach dem ersten Abklang der Hormone geglaubt, dass irgendetwas im Leben für immer ist. Bei sehr jungen oder unerfahrenen Menschen halte ich es für relativ normal zu glauben, der Zustand des Honeymoons halte auch für Jahre oder Jahrzehnte an. Die Erfahrung der harten oder zumindest nüchternen Realität muss man ja auch erst mindestens einmal oder mehrere Male erleben, um das zu verinnerlichen. Das hört sich jetzt so emotionslos und kühl an, aber so meine ich es nicht.

Ich glaube nicht an Perfektion, aber denke schon, dass mein Partner und ich es ganz gut miteinander getroffen haben. Zumindest bin ich mir für mich dessen sicher und ich denke und hoffe, diese Tatsache beruht auf Gegenseitigkeit. Ungeachtet dessen würde ich mich nie hinstellen und selbstsicher davon ausgehen, dass nicht doch irgendwann etwas schiefgehen kann. Erlebt habe ich so etwas auch schon nach sehr langer Beziehung, in der ich mich relativ aufgehoben fühlte und nicht mit einer Trennung gerechnet habe.

» Verbena » Beiträge: 4780 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



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