Warum ist Rap-Musik vornehmlich eine Männerdomäne?

vom 06.12.2018, 14:25 Uhr

Neben der Begeisterung für Rap-Musik ist mir aufgefallen, dass diese Stilrichtung fast ausnahmslos von Männern besetzt wird. Aber warum ist das denn so und warum können kaum Frauen in diese Phalanx eindringen. Dieser Rap-Sprechgesang drückt ja meistens irgendwelche Gesellschaftskritik wider, aber können das nur Männer und keine Frauen? Habt ihr auch den Eindruck, dass Rap-Musik überwiegend eine Männerdomäne ist oder kennt ihr auch berühmte und erfolgreiche Rapperinnen?

» baerbel » Beiträge: 1517 » Talkpoints: 601,73 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kann dir schon einige Frauen aufzählen, die zu den Rapperinnen gehören, die auch die deutsche Rapszene aufmischen. Kitty Kat, Sabrina Setlur, Namika, Fiva, Viesa Vie, Senna Fammour, Schwesta Ewa beispielsweise. Es sind aber noch einige, die es gibt und die auch bekannt sind. Warum sollten da vornehmlich Männer zu gehören.

Ich persönlich mag diesen Sprechgesang weder bei Männern noch bei Frauen und nur selten kann ich selbst sagen, dass mir ein Song davon gefällt. Ist nicht so meins. Aber Rap-Musik ist schon lange keine Männerdomäne mehr. Google doch einfach mal nach weiblichen deutschen Rapperinnen. Im Ausland wird es noch mehr geben.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Diamante hat ja schon einige Damen genannt, wobei die Männer wohl deutlich mehr damit verdienen und auch bekannter sind. Ich glaube man hat es als Mann einfacher als harter Rapper ernstgenommen zu werden, weswegen das dann doch eher eine Männerdomäne ist und nicht so sehr von Frauen gemacht wird. Als Frau ist das sicherlich eine Musikrichtung, mit der man es auch schwerer hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Die Männerdomäne ist doch erwünscht. Wer glaubt denn einer Frau wie Schwesta Ewa, dass sie mehr „Eier“ hat, als mancher Kerl? Sie spricht unbequeme Wahrheiten aus, spricht die Realität aus ihrem Milieu, die ich ebenfalls perfekt kenne und trotzdem wird sie nicht ernst genommen. Würde das wieder von einem Kerl kommen, schreien alle „Juhuu“. Das ist ein rein gesellschaftliches Problem in Deutschland.

Ich habe in einem anderen Beitrag geschrieben, dass ich jemanden kenne, die im Business ist. Eine, die vor einiger Zeit noch wirklich erfolgreich war und auch mit Fler & Co mal was gerappt hat. Die Zeiten sind aber auch längst vorbei und was ist nun? Jetzt ist es ein erfolgreiches übers Wasser halten, weil sie zu viel Zeit verstreichen ließ. Sie lebt damit aber sehr gut.

In den USA ist die Domäne eine andere. Da glaubt man auch freuen, wenn das Talent da ist. Nehmen wir Cardi B, Missy Elliot, Nicki Minaj & Co. Die haben es sauber gemacht. Ich empfehle jeder guten deutschen Rapperin, die dem englischen Slang mächtig ist, zweisprachig aufzunehmen und bei YouTube reinzumachen. Da könnte es vielleicht auch mal in den USA klingeln.

In Deutschland haben neben SXTN, Schwesta Ewa und Lumaraa nur wenige Frauen wirklich guten und saftigen Erfolg. Und selbst dieses bisschen, was sie haben, müssen sie immer und immer wieder neu erkämpfen. Sie könnten noch so Gangster sein, noch so dick in jedem kriminellen Business. In Deutschland ist das generelle Problem mit Musik, Männerdomäne und Glaubwürdigkeit ein anderes.

Stattdessen rennen alle Bushido nach, der von so vielem rappt, was der kleine Mister Saubermann nie erlebt hat. Wer eben doof ist, der hört auch nur gelogenen Texten zu, statt der Wahrheit. Was nicht heißen soll, dass seine tiefe Stimme nicht gut dazu geeignet ist, aber er schreibt die Texte fast nie selbst, er hat von dem, was er schreibt fast nie eine Erfahrung mit sich gebracht und trotzdem saugen sie an seinen Lippen und glauben, er sei der ober krasse Gangster. Er lebte das Gangster-Leben aus seinem Bekanntenkreis, das war auch immer alles an ihm.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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