Haben Uhren eine beruhigende Wirkung auf euch?

Manche Menschen empfinden das Ticken einer Uhr als beruhigend oder auch ein schwingendes Pendel. Es wird sogar vermutet, dass sich der Herzschlag eines Menschen an das Ticken oder Pendel anpassen kann, was angeblich gesund sein soll.

Ich muss sagen, dass es bei mir ganz auf die Uhr drauf ankommt. Ein leises Ticken empfinde ich durchaus als beruhigend. Aber ein lautes Ticken wie von den meisten Kunststoffuhren finde ich schon eher nervig. Meine Großeltern haben eine Pendeluhr, diese fand ich immer durchaus beruhigend und angenehm. Ebenso die Uhr bei meinen Eltern im Wohnzimmer. Deren Ticken habe ich irgendwann gar nicht mehr wahrgenommen.

Haben Uhren auf euch eine beruhigende Wirkung? Habt ihr bestimmte Uhren, die ihr als besonders beruhigend empfindet? Meint ihr, dass sich der Herzschlag wirklich an eine Uhr anpassen kann? Oder ist das ein Irrglaube? Meint ihr, dass Uhrensammler besonders ruhige Menschen sind, weil sie viel Ticken um sich haben?

Uhren haben auf mich überhaupt keine beruhigende Wirkung. Irgendwie wirkt das sogar eher stressig auf mich. Dieses Uhrenticken verbinde ich eher mit Stress, schnell sein müssen und nicht mit abschalten, die Zeit genießen und so weiter. Dabei macht es bei mir keinen Unterschied, ob es nun eine laute oder leise Uhr ist. Ich kann damit einfach nicht so gut entspannen wie mit anderen Geräuschen.

Ich würde sagen, es kommt auf das Tempo des Uhrwerks an. Früher gab es gelegentlich schrankgroße Standuhren mit einem meterlangem Pendel, das sich äußerst bedächtig mit leisem Tock - Tock hin und her bewegte. Diese Uhren hatten eine fast hypnotisierend-einschläfernde Wirkung auf mich. Ich fühlte geradezu, wie die Zeit im Zimmer beinahe zum Stillstand kam.

Es gab aber auch diese kleinen hektischen Uhren, die mich mit ihrem aufgeregten Ticketicketicke ziemlich nervös machten. Wenn eine von diesen Uhren beispielsweise in einem Schlafzimmer hing oder stand, dann hatte ich Schwierigkeiten beim Einschlafen. Als Jugendlicher hatte ich sogar mal so einen uralten hektisch klickklackenden Wecker aus Blech neben dem Bett stehen. Damals konnte ich mich noch daran gewöhnen, heute würde ich wahrscheinlich das Ding in die Ecke feuern.

Nelchen hat geschrieben:Meine Großeltern haben eine Pendeluhr, diese fand ich immer durchaus beruhigend und angenehm. Ebenso die Uhr bei meinen Eltern im Wohnzimmer.

Ich finde das Ticken von Uhren absolut nervig und kann da gar nicht zur Ruhe kommen, wenn ich andauernd das Geticke höre. Um das irgendwie beruhigend zu finden müsste es viel langsamer ticken und nicht im Sekundentakt. Meine Eltern haben neuerdings so eine nervige Uhr und ich kann mich gar nicht in dem Raum aufhalten, wo das Ding hängt.

Früher hat mich das Ticken von Uhren auch sehr genervt. Bei "fremden" Uhren ist das oft auch heute noch so. Es sind eben nicht meine Uhren und wir sind wohl nicht im Einklang. Das macht mich dann eher nervös und hibbelig. Gerade in Wartezimmern bin ich daher immer sehr dankbar, wenn die Uhr gleich ganz weggelassen wird. Andernfalls artet so ein Ticken bis zu einer Zeitbombe aus.

Zu Hause sieht es jedoch ganz anders aus. Mir ist das zum ersten Mal aufgefallen, als etwas wirklich schlimmes passiert ist. Alle waren außer Haus, nur ich blieb und wartete auf Nachricht. Ich war unfähig mich abzulenken und saß einfach im Zentrum des Hauses und lauschte dem Ticken. Die Tatsache, das all die Uhren in den Zimmern immer noch tickten, wie sie schon immer getickt haben, gab mir irgendwie Trost. Selbst wenn meine Welt an diesem Tag zerbrechen sollte, so hatte ich immer noch mein Zuhause, so wie ich es kannte.

Seitdem passiert es mir immer wieder, wenn ich zutiefst beunruhigt oder verängstigt bin, das ich wieder an diesem Platz lande, einfach nur da sitze und dem Haus lausche und es beruhigt mich immer. Also ja Uhren haben durchaus eine beruhigende Wirkung auf mich, aber eben nicht alle. Ob mein Herzschlag tatsächlich mit den Uhren im Einklang ist, weiß ich nicht, aber ich bezweifle es doch eher. Die Uhren im Haus ticken doch recht unterschiedlich, jedesmal wenn ich das Zimmer wechsel, müsste sich dann auch mein Herzschlag ändern.

Manchmal schätze ich das Ticken einer Uhr sehr, nur ist es heutzutage sehr schwer, eine Uhr zu finden, die schön tickt und optisch passt. Deshalb greife ich zum Metronom. Das Ticken einer Uhr oder eines Metronoms steigert nachweislich Konzentrationsfähigkeit und Arbeitsleistung ebenso wie leise Hintergrundmusik. Wenn die Nachbarn mal wieder eine Ehekrise haben oder, wie jetzt, Bauarbeiten nerven, lasse ich es ticken. Das klappt hervorragend. Auch als die Autobahn eine neue Fahrbahndecke bekommen hat und nachts die Baugeräusche das Einschlafen verhinderten, war das Metronom ein Garant für süße Träume.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es auf die Uhr selber ankommt, wie man das eben empfindet. Aber ich muss für mich sagen, dass ich das Ticken einer Uhr eher als störend empfinde. In meiner Wohnung habe ich keine tickende Uhr und wenn ich mal woanders schlafe, dann hält mich das Ticken einer Uhr eher vom Schlafen ab, als dass es eine beruhigende und entspannende Wirkung auf mich hätte.

Es kommt halt wirklich auf das Ticken an. Ein gutes Beispiel ist die Armbanduhr des Gatten. Der trägt eine Automatik und da läuft das Uhrwerk mit 38.000 Schwingungen pro Stunde. Das ist so fix, dass der Sekundenzeiger sich für das Auge gleichmäßig ohne zu ruckeln bewegt. Dabei entstehen 5 Klicks pro Sekunde. Das kann man hören, wenn man die Uhr direkt am Ohr hat, zum Glück sonst nicht. Das hat den beruhigenden Charme eines elektrischen Rasierers. Oder die klassische Währung mit Batterie der Achtziger ... Dieses laute Ticken jede Sekunde ist einfach enervierend.