Kinder über Vater oder Mutter familienversichern?

vom 28.09.2018, 07:19 Uhr

In einem anderen Beitrag Regelungen zur ärztlichen Schweigepflicht bei Kindern schreibt ein User, dass Kinder ja meistens über die Mutter (familien)versichert wären. Das war in meiner Familie ehrlich gesagt anders. Sowohl meine Geschwister als auch ich waren alle über den Vater familienversichert. Wie ist das bei euch? Findet ihr es besser, Kinder über den Vater oder die Mutter familienzuversichern? Oder spielt das für euch keine Rolle?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Da meine Frau und ich in einer Krankenkasse versichert sind, war es uns egal, wo die Kinder versichert werden. Die Leistungen sind ja dann identisch. Warum wir uns dann dazu entschieden haben, sie bei meiner Frau familienversichern zu lassen, kann ich gar nicht mehr sagen, jedenfalls haben wir es so gemacht. Meine Schwestern und ich war früher bei meinem Vater familienversichert, ich kenne das so von den meisten meiner Freunde aus der Kinderzeit.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich kenne es auch so, dass die Kinder über den Vater krankenversichert sind, zumindest bis zu einem gewissen Alter. Bei uns war es auch so, dass wir über unseren Vater versichert waren. Vielleicht kommt es darauf an, wer bei der Krankenversicherung als Hauptverdiener oder ähnliches angegeben wurde.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Man kann doch früher und heute nicht vergleichen. Früher waren viele Ehefrauen Hausfrauen und damit über Mann familienversichert. Und eine Familienversicherung über ein familienversichertes Mitglied ist nicht unbedingt angedacht. Also war früher der Mann versichert und Frau und Kinder über ihn familienversichert. Ausnahmen gab es nur, wenn beide selbst versichert waren und sie mehr verdient hat oder er als Hausmann familienversichert war.

Heute ist das anders. Da sind meist beide selbst versichert, weil beide arbeiten. Auch mit Elterngeld bleibt man eigenständiges Mitglied. Dann landen die Kinder meist bei der Frau, das ist praktischer im Trennungsfall. Ein Muss ist das aber nicht. Nur wenn einer privat versichert ist und mehr als ein Zwölftel der Bezugsgröße und mehr als der Partner verdient, hat man keine Wahl. Dann müssen die Kinder in die private Krankenversicherung und die Familienversicherung entfällt.

Bei mir war das unterschiedlich. Ich war erst privat über den Vater versichert, nach seinem Tod dann gesetzlich über die Mutter. Ab vierzehn war mein Einkommen zu hoch, ja Waisengeld kann zu hoch sein :uebel: , da war ich dann selbst versichert. Da war ich wieder privat versichert, weil das mit Beihilfeanspruch billiger war.

Aber früher war das ja generell eine ganz andere Sache. Da gab es im Vergleich zu heute eine Mehrklassenmedizin. Denn es gab keine freie Kassenwahl und Knappschaft, Techniker oder Kaufmännische waren definitiv besser als die AOK. Deshalb kamen Kinder in die Versicherung des Elternteils mit dem höheren Einkommen, was meist der Vater war.

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Meine Kinder waren erst über den Vater familienversichert. Als ich mich getrennt habe und er die Arbeit aufgegeben hat und sich selbstständig gemacht hat, wurden die Kinder über mich familienversichert. Es kommt immer darauf an, wie der Vater versichert ist. Er hat sich privat versichert und konnte die Kinder dann wohl nicht mehr mit versichern ohne viel Geld zu bezahlen. Und bei der gesetzlichen Versicherung sind die Kinder so mit versichert. Es ist also völlig egal, bei welchem Elternteil die Kinder mitversichert sind.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


@Diamante, gerade in der Konstellation einer gesetzlich und einer privat ist es nicht egal. Liegt der privat Versicherte über der Grenze von einem Zwölftel der Bezugsgröße und verdient er mehr als der gesetzlich versicherte Elternteil, müssen die Kinder privat versichert werden.

Sprich, verdient der privat Versicherte im Jahr 2018 mehr als 4.950 Euro und der gesetzlich Versicherte verdient weniger, müssen die Kinder privat versichert werden. Dann ist eine beitragsfreie Familienversicherung in der gesetzlichen Krankenkasse ausgeschlossen.

Den Fall hatte ich. Ich war privat, weil der Herr Papa als Beamter privat versichert war und über der damaligen Grenze lag. Dann war er tot und ich über Mama familienversichert. Und dann trat der nächste Fall ein, in dem es mit der Familienversicherung nicht klappt: Das Waisengeld war zu hoch. Damit lag mein Einkommen schon zu Schulzeiten über einem Siebtel der Bezugsgröße und ich musste mich selbst versichern. Da ich beihilfeberechtigt war, war die private Krankenversicherung günstiger.

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Meine Kinder sind über meinen Mann mitversichert. Das ist für uns einfacher, da er fest angestellt ist und das einfach unkomplizierter für uns ist. Ich denke, dass das auch viele Paare so machen, da man ja durchaus noch oft den Fall hat, dass die Mutter zu Hause bleibt oder weniger arbeitet als der Mann. Letztendlich muss man das aber individuell betrachten und von den eigenen Umständen abhängig machen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



@cooper75, ich war zu dieser Zeit nicht berufstätig und habe über das Amt Bezüge bezogen und war darüber auch versichert. Mein Exmann hat sich privat versichert und es war überhaupt keine Diskussion mit den Ämtern. Die Kinder wurden sofort über mich versichert. Das ist nun zwar schon ein paar Jahre her, aber ich kann nur sagen, dass es damals so gewesen ist. Da ich das selbst erlebt habe, wird es ja auch nicht falsch sein, was ich geschrieben habe. Mein Exmann hat die Kinder ab der Privatversicherung nicht mehr mit versichert.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


@Diamante, das liegt aber schlichtweg an den Einkommensgrenzen. Hätte dein Mann damals über einem Zwölftel der Bezugsgröße verdient, hätte er die Kinder privat versichert müssen, weil du ja unstrittig weniger hattest als er. Dass es keine Diskussion gab, ist auch klar. Schließlich sieht man sein Einkommen gut am Kindesunterhalt. :wink:

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Unsere Kinder sind privat krankenversichert und haben dementsprechend eigene Krankenversicherungsverträge. Das liegt aber auch daran, dass sie beihilfeberechtigt sind und die private Krankenversicherung damit recht erschwinglich ist.

Anfangs war unser Großer über meine Frau familienversichert als sie noch gesetzlich versichert war. Danach habe ich dann den Großen und die Folgekinder über meine Versicherung laufen lassen, um die Beiträge zu sparen. Das ging aber nur, weil wir nicht verheiratet waren und man mich nicht aus der gesetzlichen Versicherung herausgeschmissen hat. Denn eigentlich lag ich da schon über den Versicherungsgrenzen.

Mittlerweile sind wir aber alle privat krankenversichert. In der Summe ist das zur Zeit für uns einfach wesentlich günstiger bei deutlich mehr Leistung. Das geht aber eben auch nur, weil meine Frau und die Kinder beihilfeberechtigt sind. Sonst würde das wieder ganz anders aussehen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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