Beim Arzt einen Kennenlern-Termin vereinbaren?

vom 06.08.2018, 07:14 Uhr

Ich las vor kurzem von einem Arzt, der seit über 20 Jahren praktiziert und der vor kurzem zum ersten Mal von einer Patienten um einen 30-minütigen Kennenlern-Termin gebeten worden ist. Er war ziemlich irritiert davon, stimmte aber dann doch zu. Was haltet ihr von einem Kennenlern-Termin? Ist das in euren Augen sinnvoll und notwendig? Wäre es besser, den Arzt vorher zu kennen bevor man mit den ersten Beschwerden zu ihm geht und einen Termin vereinbart? Oder ist das in euren Augen Zeitverschwendung?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich empfinde es als Zeitverschwendung, wenn man nicht gerade Angstpatient ist und sonst nicht hingehen könnte. Ich meine einen guten Arzt erkennt man ja nicht, indem man nett mit ihm plaudert, sondern indem man gut behandelt wird und eine gute Hilfe bekommt. Ich würde tatsächlich vorher mal Bewertungen lesen und dann einen Termin ausmachen, wenn man akut etwas hat, aber das kann ja jeder anders machen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Dafür hätte ich keine Zeit und auch Hemmungen, die Zeit des Arztes oder der Ärztin dafür zu verschwenden. Schließlich könnte die Person in der Zeit, in der ich mit ihr Eisbrecher-Spielchen mache und sie zu ihrem beruflichen und privaten Werdegang befrage (oder wie soll ich mir einen Kennenlern-Termin sonst vorstellen?), Menschen behandeln, die eher medizinische Hilfe brauchen und nicht aus purer Langeweile sinnlose Arzttermine verabreden.

Natürlich wäre es mir auch angenehmer, wenn mir kein völlig Wildfremder in den Genitalien herumstochern würde oder meine Zähne von allen Seiten blankpoliert, aber so funktioniert das moderne Gesundheitssystem eben nicht. Ein Hausarzt ist kein Leibarzt, der nur für mich zuständig ist und sich für mich als Menschen tatsächlich interessiert, genauso wie es mir umgekehrt an sich auch egal ist, solange die Person halbwegs umgänglich wirkt. Und falls es mit einem bestimmten Arzt oder einer Ärztin nicht klappt, weil er oder sie grob ist oder mir sonstwie auf die Nerven geht, muss ich mir eben jemand anders suchen.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich muss Gerbera im ersten Absatz zustimmen. Selbst wenn für mich so ein Termin interessant wäre hätte ich wohl das Gefühl die Zeit des Arztes zu verschwenden und dementsprechend ein schlechtes Gewissen. In der Zeit in der ich in diesem Szenario also eine halbe Stunde lang gemütlich mit dem Arzt plaudere, könnte er einen anderen Menschen behandeln der es vermutlich wirklich nötig hätte. Ich würde so ein Gespräch wohl nicht in Anspruch nehmen, auch wenn es mir angeboten werden würde. Außerdem beurteile ich einen Arzt nicht danach wie sympathisch er ist sondern wie gut er behandelt.

Andererseits gibt es sicherlich auch Ärzte die einem erst sympathisch sein müssen bevor man sich ihnen öffnet. Zu meinem Allgemeinarzt gehe ich in der Regel ja nur wenn ich eine starke Grippe oder ähnliches habe und brauche da nichts weiter als eine Diagnose und Medikamente. Bei manchen Fachärzten ist es was anderes. Beim Hautarzt zum Beispiel, bei dem ich mich fast komplett entkleiden muss, muss die Sympathie zumindest ein kleines bisschen gegeben sein damit ich mich nicht allzu unwohl fühle. Bei einem Psychologen wird es wohl ähnlich sein. Wenn einem dieser gänzlich unsympathisch ist kann man wohl kaum über seine Gefühle reden. Ich brauche keine Gespräche zum kennenlernen, aber ich verurteile auch niemanden der Sie in Anspruch nimmt.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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