Mit welchen Aufgaben seid ihr überfordert gewesen?

vom 10.07.2015, 14:17 Uhr

Im Beruf kommt es häufiger vor, dass man vor herausfordernde Aufgaben gestellt wird. Manche lassen sich schnell lösen und andere dagegen erscheinen fast unlösbar. So ist es mir im Berufsleben auch häufiger mal ergangen. Es gab mal eine Aufgabe, die ich nicht lösen konnte, weil mir die nötigen Kenntnisse fehlten. Mit der Aufgabe war ich also wirklich überfordert.

Welche ähnlichen Situationen habt ihr in eurem Berufsleben erlebt? Mit welchen Aufgaben seid ihr überfordert gewesen? Warum hat euch die jeweilige Aufgabe komplett überfordert und wie seid ihr damit umgegangen?

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Bei Tätigkeiten, die zu meinem erlernten Berufsfeld gehören, bin ich nur selten überfordert, da ich die entsprechende Ausbildung und genügend Routine habe, um meine Aufgaben sachgerecht zu erfüllen.

Schwieriger wird es bei den "Grenzgebieten", die zwar auch irgend etwas mit meinem Job zu tun haben, aber entweder nur selten vorkommen oder mich nicht wirklich reizen oder interessieren. Glücklicherweise findet sich meistens ein Kollege oder eine Kollegin, die genau die Aufgaben gut beherrscht und gerne macht, mit denen ich mir schwer tue.

Bei meinen diversen Neben-, Aushilfs- und Studentenjobs war ich dagegen öfter überfordert, weil meistens eine sehr kurze Einarbeitungszeit und sehr viel Multitasking involviert waren. Ich brauche immer detaillierte Erklärungen und eine gewisse Einarbeitungsperiode, sodass ich mich halbwegs in Ruhe mit den anfallenden Aufgaben vertraut machen kann.

Außerdem arbeite ich gerne in meinem eigenen Tempo, und das ist eben nicht besonders schnell. Und wenn viele Dinge gleichzeitig auf mich einströmen, komme ich völlig durcheinander. Das sind nicht gerade ideale Voraussetzungen für typische Nebenjobs, egal ob am Fließband oder im Einzelhandel. Daher war ich als Aushilfe eher überfordert als im Studium oder bei anspruchsvollen Aufgaben im Beruf.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Was das reine Lösen einer Aufgabe betrifft, bin ich so gut ausgebildet worden, dass ich mir auch bei schwierigen Sachverhalten zu helfen weiß. Das heißt, wenn mir bestimmte Kenntnisse fehlen -und das bleibt in meinem Beruf nicht aus-, weiß ich, wie ich auch ohne eine langwierige Einarbeitung in das jeweilige Wissen an die richtige Lösung der Aufgabe komme.

Es gab jedoch Aufgaben, die mich auf Grund des Sachverhaltes selber und auf Grund meines eigenen Denkens überfordert haben. Ein Beispiel, das vielleicht deutlich macht, was ich meine und was sicher viele nachvollziehen können, kann ich anführen.

Mein erster praktischer Fall im Beruf war das Entwerfen einer Verteidigungsstrategie. Der Mandant war angeklagt, kinderpornografische Inhalte auf seinem Computer heruntergeladen zu haben. Als mein damaliger Chef mir kurz den Sachverhalt erklärte, war ich mit der Situation vollkommen überfordert.

Die Gedanken, einen Schuldigen zu verteidigen, quälten mich und ich hatte wirklich Angst vor dem, was ich in der Akte sehen würde. Entsprechend habe ich diese Akte tagelang geschlossen liegen lassen und dachte, ich könnte meine Aufgabe nicht erfüllen.

Mir haben dann viele Gespräche geholfen. Mit zwei guten Freunden und meinem damaligen Chef. Irgendwann habe ich mich dann an die Akte gewagt, kam -Gott sei Dank- zu der Überzeugung, dass der Mandant unschuldig war und konnte mit meiner Strategie einen Freispruch erreichen.

Benutzeravatar

» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich bin schon einige Male mit Aufgaben konfrontiert gewesen, die ich mir im ersten Moment gar nicht zugetraut habe und bei denen ich mich heillos überfordert gefühlt habe. Zuletzt hatte ich die Situation vor einigen Monaten, als meine Chefin mit einer Aufgabe auf mich zu kam, die ich vorher noch nie gemacht habe und wo ich entsprechend Null Ahnung hatte und das wusste sie auch. Aber sie hat ausreichend Vertrauen in meine Fähigkeiten und hat mein Potential erkannt (was nicht mal ich in dieser Hinsicht gesehen habe), sodass ich trotzdem mit dieser Aufgabe betraut worden bin.

Sie schaut auch regelmäßig wie gut ich mit der Aufgabe klar komme und ist auch sehr zufrieden mit den Fortschritten. Daher bin ich der Auffassung, dass man nur im ersten Moment überfordert ist und es immer Mittel und Wege geht, so auf eine Aufgabe zuzugehen, dass man damit klarkommt und das Gefühl der Überforderung überflüssig ist. Man muss sich das eben häppchenweise einteilen und mit der Thematik vertraut machen, dann ist der Rest ein Klacks.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich denke, dass es jedem schon mal so gegangen ist und man sich dafür dann auch nicht schämen muss. Manchmal ist es ja so, dass man sich alleine von der Menge schon überfordert fühlt und dann doch merkt, dass man gut voran kommt, wenn man denn erst einmal angefangen hat und vielleicht einen Rhythmus findet.

Ansonsten finde ich es auch nicht verwerflich, wenn man sich etwas Hilfe sucht und neue Dinge erklären lässt. Das heißt ja nicht, dass die Kollegen die Aufgabe dann übernehmen sollen, aber zumindest soweit erklären, dass man ein paar Grundkenntnisse bekommt, die man selbst anwenden kann, um die Aufgabe zu meistern.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^