Politikunterricht: Einstellung des Lehrers ständig Thema

vom 27.11.2012, 22:11 Uhr

Unser Politiklehrer ist in der CDU und lässt im Politikunterricht auch ständig seine Einstellung mit einfließen. Wer bei ihm nicht der gleichen Meinung ist, mit dem kann er sich richtig herum streiten und dann ist alles andere nicht wichtig. Heute hat er im Unterricht 45 Minuten mit einem Mitschüler diskutiert und wir anderen haben entweder daneben gesessen und mit zu gehört oder eben was anderes gemacht, was ihm gar nicht aufgefallen ist.

Viele aus unserer Klasse haben einfach das Gefühl, dass er als Lehrer nicht gut aufgehoben ist und lieber in die Politik gehen soll als als Lehrer zu arbeiten. Wie findet ihr es, wenn ein Lehrer seine politische Gesinnung so raus hängen lässt, dass es schon langweilig ist und man das Gefühl hat, dass er auch diese Gesinnung einem aufdrängen will?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Das finde ich überhaupt nicht richtig. Wenn das öfters vorkommt solltest du in Erwägung ziehen mal mit dem Direktor der Schule zu sprechen. Weil, du lernst ja in der Zeit ja absolut Garnichts. Das einzige was du siehst sind 2 Leute die diskutieren. Als Lehrer fühlt er sich wahrscheinlich im recht und versucht euch aufzuzwängen dass ihr der gleichen politische Meinung seid wie er . Wir haben einen Schüler der versucht immer die Meinung des Lehrers umzustimmen, das endet aber nie in 45 Minuten Diskussionen aus. :lol:

» nico611 » Beiträge: 70 » Talkpoints: 21,59 »


Solch einen Lehrer hatte ich damals auch. Und meiner Ansicht nach, hat die politische Einstellung des Lehrers nichts im Klassenzimmer zu suchen. Denn, er kann doch nicht erwarten, dass alle Schüler seiner Meinung sind. Oder schlimmer noch, den anderen seine Meinung versuchen aufzuzwingen.

Und die Diskussionen über politische Einstellungen mit einem einzigen Schüler gehören meiner Ansicht nach in die Freizeit und auch nicht in den Unterricht. Wie sollt ihr denn da was Vernünftiges bei lernen?

» AngelHawk » Beiträge: 437 » Talkpoints: 5,40 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das Verhalten des Lehrers ist überhaupt nicht angebracht, sondern es ist sogar verboten. Die Aufgabe eines Lehrers ist, eine Situation sachlich darzustellen, und die Schüler sollen sich ihre Meinung selbst bilden dürfen. Redet der Lehrer ihnen da aber rein, dann ändert sich die Meinung, auch wenn es nur im Unterbewusstsein geschieht.

Wir haben da einen ganz netten Lehrer der unsere Klassenlehrer ist, und und ins Deutsch unterrichtet, wir hatten letztens das Thema Erörterungen, und da liest man Texte zu einem Thema, die immer eine eindeutige Meinung haben. Er musste uns dann auch zwei Texte geben, einer für und einer gegen die Situation, damit wir uns eine Meinung bilden können, und nicht beeinflusst werden, weil wir nur eine Seite der Meinung gesehen haben.

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» Finja18 » Beiträge: 1296 » Talkpoints: 61,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das was dein Politiklehrer da macht, ist vom Gesetz her verboten. Er darf euch seine persönliche Einstellung mitteilen, aber er darf in keinster Weise versuchen, euch davon zu überzeugen oder sie gar aufzudrängen. Ich hatte so einen Lehrer glücklicherweise nie. Unsere Gemeinschaftskunde-Lehrer haben uns zwar immer gesagt, für welche Partei sie stimmen und welche Entscheidungen aus sie Berlin sie als gut und nicht gut empfinden, aber sie haben nie versucht, uns von ihrer Meinung zu überzeugen. Der Unterricht an sich war sachlich und kompetent, wie es sein sollte.

Falls es euch stört, dass ihr im Politikunterricht durch diese Diskussionen zu wenig lernt oder ihr in dem Fach sogar in die Prüfung gehen müsst, würde ich ernsthaft über einen kleinen Besuch beim Direktor nachdenken. Hier geht es nicht mehr darum, dass man einen Lehrer nicht leiden kann oder ähnliches, sondern wirklich darum, dass ihr nichts Sachliches im Unterricht lernt und stattdessen die Meinung eures Lehrers aufgezwungen bekommt, was nach dem Gesetz definitiv nicht so sein darf.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wie du das schilderst, klingt das natürlich schon hart. Allerdings ist es von dem Lehrer auch in Ordnung, wenn er seine Meinung vertritt. Er sollte aber dabei immer noch euch euren eigenen Willen lassen und nicht versuchen, diese zu ändern.

Wenn ihr findet, dass der eigentliche Unterricht darunter leidet, dann sprecht entweder den Lehrer direkt an oder wendet euch an einen Vertrauenslehrer. Der wird dann zwischen euch und dem Lehrer vermitteln.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ziel dieses Unterrichts ist es, dass man als Schüler lernt, sich eine eigene Meinung zu bilden und eine eigene Sichtweise zu gewinnen. Der Lehrer macht in diesem Fall also wirklich etwas falsch, wenn er euch seine Meinung aufdrängt. Das darf er dazu auch nicht und es ist verboten, wenn er also öfters mal einen solchen Redefluss bekommt, sollte man vielleicht mal erwähnen, dass er das so nicht machen darf. Ansonsten würde ich ganz einfach mal zum Direktor gehen und dort nachfragen, ob das Programm der CDU im Lernplan steht.

Gerade im Politikunterricht ist es schwer seine eigene Meinung als Lehrer zu verbergen, aber in diesem Fall ist es dann doch sehr ausgeartet und das darf nicht passieren. Auch Diskussionen sollten gefördert werden, aber nicht über eine Partei und dann auch nicht über seine Einstellung dazu. Wie will er euch denn noch neutral bewerten, wenn für ihn nur eine Partei die Wahre ist? Das geht so einfach nicht und man sollte ihn da mal drauf ansprechen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Finja18 hat geschrieben:Das Verhalten des Lehrers ist überhaupt nicht angebracht, sondern es ist sogar verboten. Die Aufgabe eines Lehrers ist, eine Situation sachlich darzustellen, und die Schüler sollen sich ihre Meinung selbst bilden dürfen. Redet der Lehrer ihnen da aber rein, dann ändert sich die Meinung, auch wenn es nur im Unterbewusstsein geschieht.

Ja, aber wie willst du das denn verbieten und kontrollieren? Ich hatte keinen Lehrer, der mehr oder weniger offensichtlich für seine Partei oder politische Einstellung geworben hat. Stattdessen wurden uns andere Werte vermittelt, die mit der Realität nicht viel gemeinsam haben.

Es hieß zum Beispiel in einer Tour, dass die Politiker grundsätzlich zum Wohle des Volkes entscheiden würden und alles toll ist, was in der Politik passiert. Dass die Politiker im Endeffekt aber nur auf den eigenen Vorteil bedacht sind (siehe Diätenerhöhung kurz nach Regierungsbildung, Pensionen, Krankenversicherung etc.) und das Volk im Prinzip auf der Strecke bleibt (Kinderbetreuung, Pflegenotstand, Armut) das wurde konsequent weggelassen. Das nenne ich auch Beeinflussung. Ist das viel besser oder was?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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