Welches ist das beste Lebensalter?

vom 23.04.2015, 13:11 Uhr

Viele Menschen sind der Meinung, dass die Jugend die beste Zeit des Lebens ist. Man ist jung, unabhängig, frei und hat keine Sorgen und Probleme. Man erfindet sich, lernt sich und andere Menschen kennen und entdeckt unzählige Möglichkeiten. Es scheint kaum Grenzen zu geben. Aber ist die Jugend deswegen auch die beste Zeit des Lebens?

Wir werden immer älter und daher frage ich mich, ob es nicht ein besseres Lebensalter gibt. Mit welchem Alter sind die Möglichkeiten grenzenlos? Wann glaubt ihr, dass ihr euch am Besten fühlt oder wann habt ihr euch am Besten gefühlt? Wann stehen einem alle Wege offen und wieso ist das so? Ist es mit Mitte 30 oder mit Mitte 20? Sind mit Anfang 20 vielleicht schon Dinge unerreichbar? Wie sieht es mit Erfahrungswerten aus? Wann ist das Leben vom Alter her perfekt?

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wann das Leben perfekt ist, kommt doch immer auf einen selbst an. Man beschäftigt sich bei dieser Fragestellung um den Sinn im Leben. Dadurch würde ich sagen, dass man es erst am Ende eines Lebens beurteilen kann. Ich kann sagen, dass das Leben jetzt perfekt ist, aber ich weiß ja gar nicht, wie es in zehn Jahren aussieht.

Ich dagegen würde mich nun auch nicht versteifen, welches Jahr nun das beste Lebensalter ist. Es ist total individuell und ich selbst habe es auch noch nicht gefunden. Es ist eben so, dass ich dachte, dass es als Kind schon perfekt ist, aber dies war es eben nicht. Man lernt nicht aus. Derzeit bin ich mit meinen Leben zufrieden, aber ich würde es wohl nicht als mein bestes Lebensalter bezeichnen.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich bin jetzt 54 und kann sagen, dass ich meinen körperlichen Höhepunkt gegen Ende Dreißig erreicht hatte und der hielt dann bis Mitte Vierzig an. Danach ging es sehr langsam etwas abwärts. Aber nicht dramatisch. Die Zeit, die ich als für mich angenehmsten in allen Dingen zusammengenommen empfand war so Mitte 40. Ich fühlte mich respektiert und gesund. Und was ich als junger Mann nie für möglich gehalten hatte: Ich wirkte da auch auf Frauen am attraktivsten. Ja Mitte 40 ist so denke ich für mich als Mann das beste Alter. Man spricht ja auch nicht umsonst von Jemanden in den „besten Jahren“, wenn er dieses Alter hat.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde nicht, dass es ein perfektes Lebensalter gibt. Auch als Jugendlicher ist nicht alles so rosig wie man es sich ausmalt. Vielleicht hat man da keine finanziellen Sorgen und macht sich keine Gedanken darum, aber heißt nicht, dass sie nicht vorhanden sind und auch keine anderen Probleme mit dabei sind. Gerade wenn man so an die erste zerbrochene Liebe denkt, das Abnabeln vom Elternhaus fällt das manchen doch nicht so einfach.

Mit 20, 30, 40, 50 und auch später hat man andere Probleme die dazu kommen oder auch andere Probleme von vorher abgelöst haben. Mit 50 habe ich bestimmt keine Probleme mehr mit der Menstruation, aber dann kommt etwas anders dazu mit der Menopause. Ist das dann unbedingt besser?

Meiner Meinung nach verschieben sich die Probleme nur, aber komplett Problemfreie Zeiten gibt es in meinen Augen nicht. Daher sehe ich eigentlich jedes Lebensalter als das "perfekte" an, solange man sich diesen Problemen auch stellt und nicht versucht vor ihnen weg zu rennen. Man kann immer das beste daraus machen, aber nicht mit weglaufen und auch auch nicht mit schön reden.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich glaube auch nicht, dass es das perfekte Lebensalter gibt, sondern vielmehr, dass es eben in der Natur des Menschen liegt, sich einerseits die Vergangenheit schön zu reden und andererseits mit Hoffnung in die Zukunft zu blicken. So entsteht auf ganz natürliche Art der Effekt, dass man sich mit 85 vielleicht in die Zeit zurücksehnt, als man 25 war und noch Treppen steigen und Sex haben konnte, ohne sein Leben dabei zu riskieren, und dabei schlicht vergisst, dass man mit 25 keinen Cent in der Tasche hatte und im Elternhaus wegen Homosexualität nicht mehr willkommen war oder ähnliches.

Daher glaube ich zwar durchaus, dass das Leben eines normalen Menschen immer seine Höhen und Tiefen hat, aber dass man auf keinen Fall pauschal sagen kann, dass beispielsweise die Jugend das beste Lebensalter ist, weil da noch alle Körperteile funktionieren, oder das mittlere Alter, wenn die Kinder aus dem Haus sind, und noch die meisten Körperteile funktionieren, oder das höhere Alter, weil man da massig Rente bezieht und froh ist um jedes Körperteil, welches noch nicht den Geist aufgegeben hat.

Ich selber mache mir auch nur wenig Gedanken darüber, ob mit Mitte Dreißig die besten Jahre jetzt schon vorbei sind oder noch kommen, obwohl ich natürlich auf Letzteres hoffe. Aber man kann sowieso nichts dagegen tun, außer zu altern und das Beste daraus zu machen.

» Gerbera » Beiträge: 11336 » Talkpoints: 53,95 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Meiner Ansicht nach gibt es nicht das beste Lebensalter, sondern es kommt eben darauf an, was man aus seinem Leben macht. Wenn man zum Beispiel seine eigenen 20er Jahre so gestaltet hat, dass sie einen glücklich gemacht hat, weil man sich selbst verwirklicht hat und dergleichen, dann wird man dieses Jahrzehnt natürlich als "bestes Lebensalter" empfinden, gerade wenn man davor oder danach die Zeit nicht so ausgekostet und gestaltet hat, wie es einen glücklich macht.

Dementsprechend bin ich der Meinung, dass es an einem selbst liegt, was man aus seinem Leben und dem aktuellen Alter macht. Wenn man ein Jahrzehnt mal nicht so toll gefunden hat, dann ist man selbst Schuld. Man hat sein Leben selbst in der Hand, das sollte man auch nutzen. Irgendwann ist es zu spät und dann wird gejammert und geklagt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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