Wie sinnvoll ist eine Mindestausbildungsvergütung?
Die Regierung möchte in knapp zwei Jahren eine Art Mindestlohn für Auszubildende einführen. Das Gesetz soll bis zum 1. August 2019 beschlossen werden und zum 1. Januar 2020 in Kraft treten. Dadurch bedingt sollen Friseur-Lehrlinge deutlich mehr verdienen als 406 Euro im Monat und Fleischer-Lehrlinge mehr als 310 Euro im Monat im ersten Lehrjahr.
Die Gewerkschaft fordert mindestens 635 Euro im ersten Lehrjahr und hält das für angemessen. Argumentiert wird damit, dass die Abbrecherquote in schlecht bezahlten Ausbildungsberufen bei knapp 30 Prozent läge. Meint ihr, dass die Abbrecherquote durch so einen Mindestlohn für Azubis irgendwie beeinflusst werden würde? Oder liegt es eher an den (unattraktiven) Ausbildungsberufen an sich, dass die Nachfrage so gering ist?
Ich könnte mir schon vorstellen, dass es zum Einen ein Anreiz sein soll, damit möglichst viele Azubis die Ausbildung auch zu Ende machen. Vielleicht überlegen sich auch so wieder mehr junge Leute, in diese Berufe gehen zu wollen. Es mag ja sein, dass ihre Interessen in die Richtung gehen, aber sie davon absehen, weil man einfach nicht ausreichend verdient. Man muss sicherlich sehen, was dies dann bringt und irgendwann eine Bilanz darauf ziehen.
Ich finde es wirklich auch gerechtfertigt, dass man hier nicht nur 300 € im Monat bekommt, sondern mehr bekommen soll. Immerhin wollen Auszubildende dann auch nicht an ein Dorf gebunden sein. Immerhin steht einem so die Welt offen, wenn man sich zumindest ein kleines Zimmer leisten kann und man kann dann auch dorthin wo man hin will und hat sicherlich auch einen Anreiz eine Ausbildung anzunehmen und nicht zu Hause zu sitzen. Ich finde die Idee auf jeden Fall gut.
Es wird ja schon seit Längerem gejammert, dass viele Branchen händeringend nach Nachwuchs suchen, und offensichtlich hat man allmählich kapiert, dass es nichts bringt, darauf zu warten, dass die Azubis sich mehr Opferbereitschaft und Leidensfähigkeit zulegen. Dass manche Berufe aufgrund von körperlichen Anforderungen und unattraktiven Rahmenbedingungen weniger gefragt sind als andere, wird sich daran nicht ändern lassen, aber zumindest muss man sich nicht noch mit einem Taschengeld abspeisen lassen, wenn man sich den Stress schon antut.
Die Zeiten sind nun mal schon länger vorbei, als man noch Lehrgeld zahlen musste, damit einen ein Handwerksmeister in Gnaden aufnimmt, durchfüttert und ihnen beibringt, was man als Sattler oder Korbflechter können muss. Heute haben die Betriebe durchaus Anforderungen an ihre Auszubildenden und es sendet in meinen Augen das ganz falsche Signal, wenn man einerseits lernwillig, engagiert, selbstständig und zügig arbeiten soll, andererseits aber eine Aufwandsentschädigung dafür bekommt, sodass es sich eher lohnen würde, irgendwo als Anlernkraft zu jobben und die Lehre Lehre sein zu lassen. Gerade Azubis aus nicht so wohlhabenden Familien würden sich vielleicht eher ins Zeug legen, auch eine Lehrstelle an Land zu ziehen, wenn es auf dem Konto tatsächlich einen Unterschied macht.
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