Makadam - Chronik eines Mordes

Dieses Buch hat mir mein bester Freund kürzlich geschenkt, ich hatte es ziemlich schnell gelesen, da es leider nur gut 190 Seiten hat. Nichtsdestotrotz ist es teilweise sehr ergreifend und beklemmenend.

Es werden drei Tage aus dem Leben einer Gruppe junger Skinheads erzählt. Es sind vier junge Männer, alle ohne Arbeit, ohne Perspektive nd alle vier sind bereits vorbestraft. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt auch ein Mädchen namens Merli. Im Mittelpunkt des Buches steht aber Ludger, Hanschu genannt, er kommt aus einem gut bürgerlichen Elternhaus, und ist eigentlich eher schwach und leicht beeinflussbar. Dies versucht er aber durch besonders hartes Auftreten und viel Brutalität vor seinen Kumpels zu verbergen. Die Hauptbeschäftigung der Jungs besteht daraus, sich aus Langeweile zu besaufen, und dann gewaltgeladen voller Hass und Wut auf die Strasse zu gehen.

Plötzlich kommen sie auf die Idee die Wohnung eines Ausländers auseinanderzunehmen. Der Tod des Opfers wird dabei billigend in Kauf genommen. ganz vorne dabei natürlich Hanschu, um den anderen wieder einmal zu beweisen, wieviel Anerkennung er eigentlich verdient hat.

Merli versucht ihm die Augen zu öffnen, den sie weiss, dass er nicht der ist, der er vorgibt zu sein. Als sie es geschafft hat, und beide versuchen auszusteigen, ist es bereits zu spät. Aussteiger sind in der Szene nicht gerne gesehen, dass sind schliesslich Verräter, und Verräter verdienen nichts anderes als den Tod.

Der Autor des Buches ist Dieter Bongartz, es ist bei dtv erschienen und kostet 7,50 Euro. ISBN 978-3-423-20606-8

Hört sich wirklich nach einem guten Buchtip an, werd ich mir mal merken - Bücher mit sozialkritischem Hintergrund lese ich immer sehr gerne. Vor ein paar Tagen habe ich in der ARD eine Reportage zum Thema Rechtsradikalismus gesehen, da berichteten Eltern von ihren "Erlebnissen" (wenn man das denn so nennen kann) mit ihren Kindern, die in der Szene aktiv sind - die Schilderungen waren teilweise auch echt heftig.

Liebe Grüsse,
Sawa76