Bei Flohmarkt Dinge wesentlich unter dem Wert verkaufen?

vom 16.08.2017, 14:13 Uhr

Ich war bis jetzt zweimal als Verkäuferin auf einem Flohmarkt. Wobei sich das beide Male überhaupt nicht rentiert hatte. Es war nämlich so, dass mich die Standgebühr jedes Mal soviel gekostet hat, wie ich eingenommen habe. So bin ich also umsonst einen ganzen Tag herum gestanden und hatte dafür noch Benzinkosten und Aufwand, die Dinge herum zu schleppen.

Das hat aber daran gelegen, dass ich Dinge wesentlich unter ihrem eigentlichen Wert verkauft habe, um sie eben weg zu bekommen. Da dachte ich mir, bevor ich die Sachen gar nicht weg bekomme, verkaufe ich sie eben zu einem günstigeren Preis. Da dachte ich mir zu Beginn nichts dabei, aber als dann nach dem Flohmarkt die Gebühr erhoben wurde, war ich schon etwas perplex.

Was meint ihr dazu? Ist es auch auch schon passiert, dass ihr Dinge unter dem eigentlichen Wert verkaufen musstet, weil ihr dachtet, ihr bekommt sie sonst nicht los? Oder seid ihr eisern und beharrt stur auf eurem Preis, koste es was es wolle? Was sind eure Tricks um die Dinge für den Preis loszubekommen, den ihr euch für ein gebrauchtes Produkt vorgenommen habt?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 16.08.2017, 14:15, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ein Flohmarkt ist nun einmal ein Markt, wo sehr vieles häufig weiter unter dem eigentlichen Wert über den Tisch geht. Das wissen wir doch generell alle und wieso gehen so viele auf dem Flohmarkt hin? Natürlich um dort ein Schnäppchen zu machen, wer kann einem das verübeln? Ich mache es doch auch nicht anders, wenn es um Konsolen und andere Markenklamotten geht. Da versuche ich auch ein Schnäppchen zu machen.

Es ist natürlich etwas anderes, wenn dort bewusst Menschen stehen, die ihre Wertigkeiten eigentlich kennen und diese trotzdem unterm Wert verkaufen. Vielleicht aus Geldnot und Sorge? Man weiß es nicht. Ich würde immer einen Preis zum handeln ansetzen, der Spielraum für beide Seiten ermöglicht, aber entsprechend auch meine Wunschsumme ermöglicht.

Du glaubst gar nicht, wie einfach es ist. Sagen wir, dass du ein Bekleidungsstück von Originalwert 100 Euro hast. Du setzt darauf noch 15 Euro zu kriegen. Dann machst du den Preis einfach auf 40 Euro wenn dich einer fragt und fängst an zu handeln. Er sagt 20, du wieder 35 und er 25 und du wieder 30. So geht das Spielchen dann weiter, bis ihr euch einigen könnt.

Die Leute greifen sogar zu, wenn du dann auf einmal statt bei 15 Euro bei 20 Euro hängen bleibst, weil sie glauben, in ihren Augen einen Schnapper gemacht zu haben. Ist ja sicherlich auch nicht falsch, aber nur, weil sie nicht wussten, wie viel Du eigentlich wolltest. So funktioniert das Handeln auf einem Flohmarkt hervorragend und ich kenne jemanden, der jedes WE Gewinn macht!

Ich würde somit niemals bewusst Dinge unterm Wert verkaufen, da wäre ich doch doof. Zumal eben eine Standgebühr fällig wird und mehr. Da muss man schon schauen, seine Ausgaben wie Sprit, Standgebühr & Co rauszuhaben und damit sich der Tag am Ende auch gelohnt hat. Sehe ich jedenfalls so.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ja, genau so habe ich es gemeint. Natürlich werden die Dinge auf dem Flohmarkt günstiger verkauft, als man sie neu ersteht, das ist mir schon klar. Aber ich habe eben gemeint, dass man Dinge unter dem "Noch-Wert" verkauft. Ich dachte mir immer, wenn man die Dinge zu hoch vom Preis her ansetzt, dass die Leute eben dann gleich das Interesse verlieren.

Aber wenn man die Dinge wieder zu niedrigen Preisen verkauft, dann denken die Leute womöglich, dass kann ja nichts wert sein, wenn es so günstig her gegeben wird. Aber das mit dem Handeln ist wirklich eine gute Idee, sodass man zum Schluss noch mehr heraus holen kann, als man eigentlich erwartet hat.

Ich denke aber auch, dass es auf die Art der Dinge ankommt, die man verkauft. Mir ist nämlich auch aufgefallen, dass sich Kleidung beispielsweise wesentlich schlechter verkauft, als beispielsweise Elektroartikel und dergleichen. Das ist wirklich eine Tatsache, die mir auch online bei meiner Flohmarktapp aufgefallen ist.

Wahrscheinlich liegt es daran, dass Menschen mit einem Kleidungsstück möglicherweise mehr in körperlichem Kontakt sind, als beispielsweise mit einem Fernseher oder dergleichen. Wobei man ein Smartphone auch wieder ständig in der Hand hat, das muss man auch dazu sagen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 16.08.2017, 17:05, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich habe mich in letzter Zeit auch mal so umgehört, wie es bei anderen auf dem Flohmarkt und bei e-Bay und den Kleinanzeigen läuft und was ich so mitbekam, machen viele seit einiger Zeit die Erfahrung, dass die Leute immer geiziger werden. Am liebsten alles für einen Euro, auf dem Flohmarkt dann auch gerne für Cent-Beträge. Ganz ehrlich, da kann man es auch gleich verschenken oder spenden.

Auf dem Flohmarkt hat man ja noch einen ganz anderen Druck, denn dort muss man eine zweistellige Summe Standgebühr zahlen und man hat alles mit sich geschleppt. Da will man natürlich um jeden Preis verkaufen. Bei ebay stellt man es halt zur Not einfach über mehrere Monate immer wieder ein, bis jemand kommt. Die Frage ist natürlich, was die Dinge wirklich für einen Wert haben. Marktwirtschaftlich wird der Preis einfach über die Nachfrage bestimmt, und wenn niemand ein 100-Euro-Kleidungsstück für 5 Euro haben will, dann liegt der Preis eben unter besagten fünf Euro.

Was man subjektiv für ein Gefühl für den Wert der Sache hat, interessiert da niemanden. Generell sagt man, dass man auf dem Flohmarkt noch 10 Prozent für seine Sachen bekommt, da kann man sich ja ausrechnen, wo der ungefähre Wert liegen könnte. Bei den meisten Dingen lohnt es sich einfach nicht. Den Preis besonders hoch anzusetzen, kann auch abschreckend wirken. Mir ist es mal passiert, dass jemand für eine Sache fast den Neupreis haben wollte, da habe ich mich umgedreht und bin sofort gegangen.

Die Verkäuferin rief mir noch hinterher, sie wäre zu Verhandlungen bereit, aber das war mir wirklich zu doof. Ich selbst will gar kein Schachern wie auf einem Basar, sondern einen fairen Preis und mich nicht von Mondpreisen einlullen lassen. Das Gefühl, dass manche sich da abgeschreckt fühlen, trügt also nicht.

» Verbena » Beiträge: 5156 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich denke auch, dass es bei einem Flohmarkt den Käufern ja genau darum geht, dass sie ein Schnäppchen ergattern. Gerade gegen Ende des Marktes hoffen die Käufer dann vielleicht auch genau darauf, dass die Verkäufer ihre Waren weit unter dem Wert verkaufen, um sie nicht wieder mit nach Hause nehmen zu müssen. Ich finde den Tipp, der hier schon gegeben wurde gut und würde auch weiter oben anfangen, um sich dann mit dem Kunden in der Mitte zu treffen und nicht die Sachen herschenken zu müssen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Auf einem Flohmarkt hatte ich noch keinen Stand, aber ich verkaufe schon mal Sachen über Kleinanzeigenportale oder ähnlichem. Dort habe ich auch schon durchaus das ein oder andere unter Wert verkauft, weil ich es eben los werden wollte. Mir ist das dann manchmal auch fast schon egal, dass ich eben weniger dafür bekomme, Hauptsache ich habe wieder etwas Platz und es nicht mehr unnötig herum liegen.

Es natürlich auch immer darauf an, was man selbst mal dafür bezahlt hat. Wenn es einen sehr hohen Wert hat, sollte man es sich natürlich gut überlegen, ob man es weit unter Wert verkaufen möchte. Nicht, dass man sich dann im Nachhinein doch ärgert.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Alles ist doch eine Sache von Angebot und Nachfrage. Bietest du nur 0815 Sachen an, die man an jeder Ecke kaufen kann, Online hat oder auch noch 10 andere auf dem Flohmarkt haben, dann werden sich diese vom Preis her unterbieten damit sie ihre Sachen verkauft bekommen. Und sei es der aktuelle Wert, der auf dem Flohmarkt auch wenig Bedeutung hat, da man dann auch das gleiche direkt Online kaufen könnte von Händlern die das entsprechend auch anbieten.

Ich kenne Flohmarkt aus beiden Sichtseiten, zum einen will und muss man seine Standgebühr decken, dann will man weniger Zeug heim schleppen als man mitgebracht hat und die Zeit auch noch entlohnt haben. Wenn man das passende Angebot dabei hat, dann geht das und die passende Kundschaft vorbei kommt und auch kauft, wenn nicht dann nicht oder wird es schwer. Man geht mit dem Preis runter nur damit man die Ausgaben deckt und ärgert sich hinterher dann doch, dass man umsonst sich die Beine in den Bauch gestanden hat von 6-16 Uhr.

Aber darüber mache ich mir doch vorher Gedanken ob ich die Sachen verkauft bekomme zum aktuellen Wert, für das was ich gerne dafür hätte oder mir das Geld einfach egal ist und ich die Sachen nur los werden möchte damit mehr Platz ist. So wird auch der Flohmarkt dann ausgewählt, man tummelt sich nicht auf dem billigsten herum wenn da schon zig andere mit den gleichen Sachen sind, da man weniger verkauft. Nimmt man dann einen teuren, wo man mehr oder weniger eine Alleinstellung hat, dann läuft es teilweise auch besser.

Kinderflohmärkte sind ein gutes Beispiel. Da werden nur Kindersachen angeboten und an jedem Stand findest du Bekleidung in vielen Größen. Damit kein Alleinstellungsmerkmal und nichts neues, es wird weniger geschaut und auch die Preise gleichen sich an. Auch wenn einer für eine Hose vorher 3 Euro haben wollte, wenn dort viele sind die die Hose für 1 Euro anbieten, zieht man mit damit man was los bekommt und zumindest die Standgebühren wieder ein nimmt. Hat man Dinge die andere nicht haben, dann sieht das anders aus und an den Ständen tummeln sich dann auch die Interessenten als wenn man nur Bekleidung hat wie 95% der anderen auch. Da verkaufst du schneller unter Wert als wenn das nicht so ist.

Aus Käufersicht kann ich dir sagen, warum sollte ich den Noch Wert bezahlen den das Ding hat? Ich will ein gutes Gefühl und wenn ich 1:1 das ausgebe was es Wert ist, dann war das kein Schnäppchen oder Schnapper wie manche es so gut nennen. Sprich ich will billiger sein als der Noch Wert, nicht über meinem Budget liegen und je weniger ich zahle, desto mehr kann ich kaufen. Von daher ist es immer mein erstes Ziel das was ich will für so wenig wie möglich zu bekommen und den Verkäufer weich zu kochen mit dem Handeln.

Entsprechend werden die ersten Preise auch bewusst niedrig und zu niedrig angesetzt, lässt sich der Verkäufer darauf ein ist es sein Problem und nicht meines, handelt er gegen kommt er mir entgegen und damit auch wieder ein positives Erlebnis wenn wir uns am Ende im Rahmen bewegen was ich bereit bin dafür auszugeben. Der Noch-Wert ist dabei nur der Wert, den ich absolut nicht bereit wäre zu zahlen sondern immer darunter, sprich er begrenzt das ganze nach oben.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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