Gibt es eine falsche Zielgruppe für Limonade?

vom 31.03.2015, 11:38 Uhr

In Stuttgart gibt es eine Schwulenbar und die Eigentümer dieser Bar, selbst ein schwules Paar, wollte eine Limonade liefern lassen, um sie hinterher den Kunden zu verkaufen. Sie bekamen jedoch eine Absage von dem Hersteller, mit der Begründung, dass sie die "falsche Zielgruppe" für die Limonade seien und man deswegen nicht an Homosexuelle liefere.

Paradoxerweise hatte die Firma jedoch Werbeflyer an das schwule Paar geschickt, wodurch sie erst auf die Herstellerfirma und deren Limonade aufmerksam wurden. Das homosexuelle Paar hat den Fall daraufhin öffentlich gemacht und die Firma musste sich entschuldigen, um ihr Image zu wahren und nicht noch mehr Kunden abzuschrecken. Nachdem ein Geschenk zur Wiedergutmachung abgelehnt worden war, spendete die Firma 600€ an einen Lesben- und Schwulenverband.

Was denkt ihr darüber? Gibt es eine falsche Zielgruppe für Limonade?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Was soll denn das heißen, sie seien die falsche Zielgruppe für Limonade? Die Herstellerfirma war einfach schwulenfeindlich. Das hat nichts mit Zielgruppe zu tun. Und mit Limonade auch nicht.

Senioren sind die falsche Zielgruppe für Limonade, oder besser gesagt: sie sind keine Zielgruppe für Limonade. Weil ältere Menschen so süßes Zeug nicht gerne mögen. Vielmehr sollten wir hier doch darüber reden, dass es widerlich ist, sich seine Kunden nach der sexuellen Orientierung aussuchen zu wollen.

In irgendeinem amerikanischen Bundesstaat (war es Idaho?) wurde gerade ein Gesetz verabschiedet, dass es jedem erlaubt, seine Religion zu verteidigen. Im Klartext bedeutet das, dass jeder seine Dienstleistungen solchen Leuten verweigern darf, die nicht seinen religiösen Moralvorstellungen entsprechen. So gibt es dort jetzt Restaurants mit einem Schild im Fenster, dass Schwule nicht bedient werden.

Da fühlt man sich dann gleich in die 50er zurückversetzt als noch Rassentrennung herrschte. Es ist absolut widerlich, solche Unterscheidungen zu machen. Ich finde es gut, dass die Barbetreiber das öffentlich gemacht haben. Ich würde die Firma boykottieren. Die 600€-Spende an einen Verein ist irgendwie lächerlich.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Es gibt natürlich keine Zielgruppe für Limonade. Das kann ja wirklich jeder trinken und da ist egal wie alt die Person ist oder was sie im Bett so für Vorlieben hat. Sicherlich hat es sich hierbei einfach um Schwulenhasser gehandelt, die ihre Meinung aber so nicht durchziehen können, weil es dann einen öffentlichen Shitstorm gibt.

Ich finde, dass man heutzutage einfach ein bisschen mitdenken muss. Man kann nicht Werbung verteilen und dann bestimmte Arten von Menschen ausschließen. Allein schon wirtschaftlich ist das eine Katastrophe, aber auch menschlich ist es sehr heftig, wenn man sich gegen bestimmte Menschen richtet.

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» Ramones » Beiträge: 47758 » Talkpoints: 8,52 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich finde diesen Fall auch ziemlich komisch. Die Sache mit der falschen Zielgruppe ist schon eine ziemlich merkwürdige Ausrede, wenn man Limonade verkauft, die ja nun wirklich von Menschen in allen Altersstufen und sozialen Schichten getrunken wird. Darüber hätte die Firma mal vorher nachdenken sollen, bevor sie die Werbung verteilt haben.

Aber auch sonst finde ich es nicht gerade klug, mit einer solchen Begründung abzusagen. In der heutigen Zeit ist doch dank Facebook und solcher Seiten alles ganz schnell öffentlich und so etwas ist eben keine gute Werbung für eine Firma, wenn sie bestimmte Gruppen ausschließen und an diese ihr Produkt nicht verkaufen möchten.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Nein, es gibt keine falsche Zielgruppe für Limonade. Limonade wird von dicken und dünnen Menschen getrunken und auch von Menschen mit einer heterosexuellen oder homosexuellen Neigung. Ich finde es gut, dass diese Aktion öffentlich gemacht wurde und die Limonadenfirma an einen Schwulen- und Lesbenverband spendete. Mich würde es interessieren, um welche Firma es sich hierbei handelt.

Ich weiß, dass Kinder wohl Limonade bevorzugen. Aber man kann Limonade doch auch mit Alkohol mischen. Außerdem gehen auch Menschen in eine Bar oder Kneipe und trinken keinen Alkohol, weswegen es auch reichlich alkoholfreie Alternativen geben muss.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9239 » Talkpoints: 26,10 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Natürlich gibt es für jedes Produkt eine Zielgruppe, es ist einfach falsch zu behaupten, dass das nicht stimmen würde. Die Zielgruppe ist nicht unbedingt die Gruppe, die das Produkt verwendet, es handelt sich vielmehr um die Gruppe, die gezielt durch Werbung angesprochen werden soll.

Nehmen wir ein einfaches Beispiel - Überraschungseier. Es gibt Erwachsene, die die Figuren sammeln und / oder die Schokolade lecker finden. Ich kann mich aber an keine Werbung erinnern, mit der gezielt erwachsene Sammler angesprochen werden sollten. In der Werbung sind immer die Kinder die Zielgruppe, oder es werden eben Eltern angesprochen, denen das Produkt als Geschenk für die Kinder verkauft werden soll.

Also kann es natürlich auch sein, dass eine Limonadenfirma mit ihrem Produkt zum Beispiel Familien als Zielgruppe ansprechen möchte und, dass es in deren Augen eben nicht passt, wenn die Limonade in der schwulen Clubszene ausgeschenkt wird.

Ob es nun sinnvoll ist oder nicht seine Zielgruppe so zu definieren, dass das beim Laien nicht als Marketingstrategie sondern als Diskriminierung ankommt ist natürlich eine andere Frage. Es sind schon Marken damit ziemlich auf die Nase gefallen, zum Beispiel eine Modemarke, die nicht wollte, dass ihre Kleidung von dicken Menschen getragen wird und so blöd war das auch noch öffentlich zuzugeben.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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