Von feministischen Forderungen total genervt sein?
Ich las heute früh einige Forderungen einer Feministin, wonach es schon lange Zeit wäre, eine Gebärmaschine zu erfinden, die das Austragen von Kindern übernehmen würde. Sie stellte Schwangerschaft als eine Art Zumutung dar und dass das der Gleichberechtigung von Männern und Frauen im Wege stehen würde.
Ich gebe offen und ehrlich zu, dass ich von Feministinnen mittlerweile total angenervt bin. Nicht nur, dass die ganze Grammatik umgeschrieben wird und es sich mittlerweile eingebürgert hat, sich bei männlichem Plural (beispielsweise "Lehrer", "Arbeiter" etc.) total diskriminiert zu fühlen und da ein Fass aufzumachen, die Forderungen gehen noch weiter. Jetzt wird sogar eine Gebärmaschine gefordert, damit auch Männer beim Brutkasten zu Hause sitzen können und Frau arbeiten gehen kann und sogar die Bibel muss umgeschrieben werden, weil Gott ja nicht männlich sein kann.
Ich finde langsam übertreiben diese Feministinnen maßlos. Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich finde es gut, wenn Frauen selbst entscheiden und sich nicht von Vater oder Ehemann diktieren lassen wie sie zu leben haben, aber derartige Forderungen sind mir schon zu viel. Ich bin zwar weiblich, aber wenn ich so etwas schon höre, verdrehe ich innerlich die Augen und drehe mich genervt um.
Wie empfindet ihr in dieser Hinsicht? Seid ihr auch schon genervt von derartigen feministischen Forderungen sowie deren Anzahl? Werden diese Forderungen jemals ein Ende haben?
Ich bin auch eine Frau und ich verstehe es gut, dass du von so einigen Forderungen genervt bist, denn so geht es mir auch. Als ich kürzlich die Forderung mit der Gebärmaschine las, damit die Frauen nicht mehr benachteiligt werden, konnte ich auch einfach nur den Kopf schütteln, weil ich das einfach lächerlich fand. Ich bin sehr dafür, dass Männer und Frauen die gleichen Rechte haben, aber viele andere Forderungen und Vorschläge finde ich auch einfach übertrieben und nervig.
Dem stimme ich absolut zu und denke, dass Leute, die so absurde Dinge fordern, der an sich guten Sache einen Bärendienst erweisen und die ganze Thematik nur noch ins Lächerliche ziehen. Wie will ich ernst genommen werden, wenn ich künstliche Maschinen für das Aufwachsen eines Fötus verlange oder aufheule, weil das Wort Erziehung mit den ersten beiden Buchstaben "Er" zu männlich besetzt sein soll? Auch alles schon gehört.
Ich wundere mich ohnehin, warum hierzulande der Feminismus wieder so erstarkt, wo doch bis vor einiger Zeit Frauen relativ gelassen von dem profitierten, was Alice Schwarzer und andere erlangten. In vielen Teilen der Welt, wie zum Beispiel Russland oder den islamischen Ländern, kann ich es nachvollziehen, aber warum sich die anscheinend jüngeren Frauen dieses Landes nun wieder scharenweise als Feministin bezeichnen, wundert mich. Nicht, dass ich das verurteile, es ist einfach eine soziologische Entwicklung, die mich grübeln lässt, was die dafür maßgeblichen Faktoren sein könnten.
Ich will das jetzt auch nicht so verstanden wissen, als ob ich mich mit diesem Gedankengut generell nicht identifizieren kann, aber die teilweise radikale Vehemenz, mit der da neuerdings gekämpft wird, verstehe ich teilweise nicht mehr. Natürlich sind Probleme bei der Kinderbetreuung und ähnliche Dinge ein Thema, von sexueller Gewalt und Belästigung gar nicht anzufangen. Wenn aber solche Frauen wie im obigen Beispiel für "mich" sprechen wollen, lehne ich undankbar ab.
So etwas kann nur jemand postulieren, der entweder die Männer hasst oder sein Dasein als Frau verteufelt. Oder beides in Kombination, was ja kein gesunder Weg in der Emanzipation und Gleichstellung ist. Dadurch wird nur von den wirklich Problemen abgelenkt. Was man einem Baby damit antut in einer Maschine seine Entwicklung durchlaufen zu müssen, ohne direkten Kontakt zu einem Menschen, davon ist gar nicht zu sprechen, für mich wäre das hochgradig unethisch.
Ich bin auch absolut genervt von solchen Aussagen und Frauen, die der Meinung sind um alles kämpfen zu müssen. Man kann heutzutage als Frau in Deutschland seine Meinung sagen, tun was man möchte und werden was man will. Natürlich ist nicht alles perfekt, aber warum muss man wegen jeder Kleinigkeit wegen jedem Ding immer gleich mit der Keule schwingen und damit nicht nur die Männer zu Brei hauen, sondern letztendlich auch die Frauen, die man eigentlich doch bestärken wollte.
Ich brauche diese Bestärkung nicht und kann es auch langsam nicht mehr hören. So schlimm sind die Missstände ja nun auch nicht, dass man immer wieder damit anfangen muss.
Ich denke mal, das hier wäre ein gutes Beispiel für das Phänomen, was zumindest im englischen Raum gerne als "feminazi" bezeichnet wird. Solche Forderungen von übertrieben radikalen "Feministinnen" finde ich persönlich auch albern. Rein physisch sind Männer und Frauen eben doch noch verschieden, so bauen Kerle im allgemeinen schneller Muskeln auf, und Frauen müssen Kinder austragen. Würde trotzdem nicht allen Frauen Testosteronspritzen verpassen, nur, damit sie beim Muskelaufbau nicht mehr "benachteiligt" sind.
Feminismus sollte ja eigentlich einfach nur für Gleichberechtigung in dem Sinne kämpfen, dass man nicht schlechter behandelt wird, nur weil man dieses oder jenes Geschlecht hat - Also dass weder ein Mann, der Kindergärtner werden will, als "unmännlich" oder gar "pädo" eingestuft wird, noch dass man Frauen sagt, sie könnten doch nicht Mechanikerin werden. Solche Forderungen sind auch bei uns hier noch verständlich (Man hört oft genug Geschichten über Kerle, die sich im Autohandel unbedingt von einem Mann beraten lassen wollen...), und sowas unterstütze ich völlig, aber das bedeutet nicht, dass man Männer verteufeln muss oder ignorieren, dass wir halt diejenigen mit der Gebärmutter sind.
Die Forderung scheint natürlich erst einmal übertrieben. Aber können wir ausschließen, dass es das zukünftig geben wird? Es gibt ja heute schon die künstliche Befruchtung, die auch hierzulande praktiziert wird und es gibt die Leihmutterschaft, die zwar hier nicht erlaubt ist, aber in den USA beispielsweise schon. Und geht Leihmutterschaft nicht schon irgendwie in die Richtung Gebärmaschine?
Da kann man auch fragen, warum es Mütter gibt, die eine Leihmutter in Anspruch nehmen. Das kann an der eigenen Unfruchtbarkeit liegen. Das kann aber bei manchen Prominenten aus den USA, bei denen man von der Inanspruchnahme einer Leihmutter weiß, auch sein, dass die sich die Figur nicht ruinieren wollten oder eine eigene Schwangerschaft denen zu anstregend oder nicht mit der Karriere zu vereinbaren schien.
Und ich würde denken, dass eines Tages die Medizin vielleicht doch so weit sein könnte, befruchtete Eizellen außerhalb eines Körpers heranreifen zu lassen, sodass ein gesundes Baby daraus wird und wenn das medizinisch möglich ist, gibt es bestimmt auch einige, die das in Anspruch nehmen, aus welchem Grund auch immer. Von daher klingt die Forderung natürlich komisch und albern. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass das doch mal wahr wird.
Man könnte auch überlegen, ob die Frau das nur gesagt hat, um zu provozieren. Vielleicht wollte sie eben auffallen oder Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Kann doch auch sein.
Ich würde mich selber als Feministin ansehen, da ich, man höre und staune, durchaus für eine Gleichberechtigung der Geschlechter nicht nur vor dem Gesetz, sondern auch in allen Bereichen von Gesellschaft und Alltag bin und als intelligenter und kritischer Mensch auch sehe, dass hier noch einiges im Argen liegt.
Ich meine, es ist natürlich ganz nett, dass mein Mann mich nicht mehr körperlich züchtigen darf, und dass ich trotz Uterus meistens nicht mehr als grenzdebiler Halb-Mensch angesehen werde und sogar wählen und an die Uni gehen kann, aber wenn ich mich nicht schminke, ist es immer noch ein kleinerer Akt der Rebellion. Auch die Darstellung von Frauen in den Medien ist in meinen Augen immer noch desaströs sexistisch und rückständig, und dies ist gerade die Spitze des Eisbergs. Kurz, ich bin durchaus der Meinung, dass der Feminismus heute mehr gebraucht wird denn je.
Das heißt andererseits jedoch natürlich nicht, dass ich jede mehr oder weniger radikale Äußerung oder Provokation, die etwas mit Fortpflanzung oder ähnlichen geschlechtsspezifischen Themen zu tun hat, bedingungslos unterschreibe, solange "Feminismus" draufsteht, egal wie absurd oder lächerlich sie sind. Deswegen sollte man alle "FeministInnen" ebenso wenig in einen Topf werfen wie alle religiösen Menschen, oder alle Vegetarier, oder alle Politiker, oder Atheisten oder was auch immer. Die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen.
Die Unterart des Feminismus, mit der ich mich noch am ehesten identifizieren kann, sieht auch davon ab, pauschal alle Frauen im weitesten Sinne über einen Kamm zu scheren und zu behaupten, man wisse, was für jede Eierstockbesitzerin in Staat und Gesellschaft am Besten sei. Und ich kann auch nicht behaupten, von radikalen oder aggressiven Äußerungen einer verstreuten Minderheit genervt zu sein, da ich ja nicht gezwungen bin, mich ausgerechnet mit den irrsten und absurdesten Auswüchsen einer eigentlich sinnvollen Einstellung zu befassen. Solange sich keiner mit einem Schild vor mir aufbaut und mir ins Gesicht schreit, "nervt" mich hier gar nichts.
Gerbera hat geschrieben:Ich würde mich selber als Feministin ansehen, da ich, man höre und staune, durchaus für eine Gleichberechtigung der Geschlechter nicht nur vor dem Gesetz, sondern auch in allen Bereichen von Gesellschaft und Alltag bin und als intelligenter und kritischer Mensch auch sehe, dass hier noch einiges im Argen liegt.
Ich kann mich Gerbera eigentlich nur anschließen und nur weil es hier nun auf einem Thema wieder kommt, heißt es noch lange nicht, dass alle anderen Bereiche komplett in Ordnung sind.
Frauen die davon genervt sind, denen geht es einfach zu gut oder sie wünschen sich das alte Rollenbild wieder zurück, aber nur in einigen Bereichen denn ich kann mir nicht vorstellen, dass Frauen scharf drauf sind am Herd angebunden zu werden, abends erst einmal von ihrem Partner vergewaltigt zu werden wenn sie keine Lust auf "eheliche Pflichten" haben und andere Dinge die sich nur dank solcher Bewegungen überhaupt geändert haben.
Fanatiker gibt es in jedem Bereich, ob nun bei den Feministinnen, Veganer, Vegetariern oder auch bei den Männern. Aber was wird damit gemacht? Man provoziert, denn nur so kommt ein solches Thema ins Gespräch und in die Öffentlichkeit und es wird sich allgemein darüber Gedanken gemacht. Am Ende wird dann der Kompromiss gefunden der verabschiedet wird und die Mehrzahl der Frauen sind dann wieder Happy, dass sich ihre Situation verbessert hat. Die Fanatiker sind enttäuscht nicht alles erreicht zu haben aber im großen und ganzen funktioniert das die ganze Zeit so und nicht anders.
Gerbera hat auch noch weiter recht, denn hier haben einige schon geschrieben, dass es "normal" ist für Frauen Kinder zu bekommen. Und was ist mit denen die keine Kinder wollen? Die werden direkt angemacht und ausgegrenzt von allen und schief angeschaut von Frauen mit Kindern oder mit Kinderwunsch. Muss das sein? Ich denke nicht, gibt es eine Alternative dazu, dann kann jeder machen was er möchte ob er das Kind nun selbst austrägt, mit einer Leihmutter oder eben in der Maschine. Bleibt doch jedem weiterhin selbst überlassen, aber erst einmal müsste es die Wahlmöglichkeit geben, die es bislang eben nicht gibt.
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