Für den Einkauf 3 km laufen?

Bei uns im Nachbardorf gibt es jemanden, der drei km hin und 3 km wieder zurück zum Einkaufen erledigt. Und dies natürlich mehrmals in der Woche. Würdet Ihr so eine lange Entfernung für das Einkaufen in Kauf nehmen oder lieber jemand anders bitten, den Einkauf zu erledigen?

Mitunter biete ich hier auch an, dass ich ihn zum Einkaufen mitnehme, denn ich sehe ihn immer wieder auf dem Weg in die Stadt, denn wir haben, meist den gleichen Weg. Meist fahre ich aber in die entgegengesetzte Richtung. Die lange Entfernung wäre für mich persönlich ja nichts, aber im Nachbardorf gibt es nun mal leider gar keine Einkaufsmöglichkeit, so dass man hier ohne Fahrrad oder Auto richtig aufgeschmissen ist.

Bei 3 Kilometern kann man eigentlich noch nicht von einer weiten Strecke reden. Das kann man locker in einer halben Stunde laufen. Insgesamt ist das also ein einstündiger Spaziergang. Selbst wenn man das mehrmals in der Woche macht, ist das noch gar nicht so viel Bewegung.

Wieso sollte ich mich bei einer solchen kurzen Strecke von jemand anderen Abhängig machen wenn ich das ganze noch selbst erledigen kann? Denn nichts anderes ist dein Lösungsvorschlag hier. Diese Person soll jemanden bitten, dass die Einkäufe erledigt werden oder man diese zum Supermarkt mit nimmt. Somit ist man nicht mehr unabhängig und muss sich immer nach den anderen entsprechenden Personen richten.

Zum anderen finde ich 3 Kilometer auch nicht wirklich viel. Das ist eine Strecke die lege ich zu Fuß in 20 Minuten zurück. Zusammen mit dem Einkauf ist das nichts weiter als ein Spaziergang für mich. Zum anderen bin ich auch sportlich fit und gehe selbst mehrmals die Woche mehrere Kilometer in die Stadt zum einkaufen. Deswegen würde es mir nicht ausmachen und jemand der das schon Jahrelang so macht, der macht sich darüber auch keine Gedanken mehr.

Etwas anderes wäre es nur, wenn ich nicht mehr in der Lage wäre diese Strecke zu bewältigen. Dann würde ich zunächst probieren ob mich jemand mitnehmen kann aber würde immer noch versuchen wollen soviel Selbstständigkeit zu behalten wie es nur geht. Erst wenn ich gar nicht mehr laufen könnte würde ich andere Leute bitten für mich den Einkauf zu erledigen.

Wenn dies mal ein Ausnahmefall wäre, dann würde ich mir das ja noch gefallen lassen. Aber mehrmals die Woche insgesamt immer 6km für den Einkauf zu Fuß zurückzulegen, dazu hätte ich nun wirklich keine Lust. Da sollte sich doch bestimmt immer jemand im Dorf finden lassen, bei dem ich mich draufhängen und die Strecke fahren könnte. Da beteilige ich mich doch lieber an den Fahrtkosten, als jedes Mal zu laufen und den gesamten Einkauf noch zu schleppen.

Für mich würde es darauf ankommen, wie alt und fit die Person wäre und um welche Mengen es sich denn bei dem Einkauf handeln würde. Bei einer älteren Person, die eher gebrechlich und schwach auf den Beinen ist, geht so etwas natürlich nicht und das ist dann auf jeden Fall viel zu weit. Genauso sieht es auch aus, wenn eine einzelne Person mehrmals wöchentlich zu Fuß den ganzen Einkauf für eine Großfamilie macht, wobei sie dann auch noch Getränke einkauft. Das ist dann auch eine Zumutung, wie ich finde.

Ich gehe auch durchaus längere Strecken, wenn ich einkaufen möchte. Derzeit habe ich gerade keine Monatskarte, so dass ich auch in die Stadt laufe, um nicht jedes Mal ein Ticket kaufen zu müssen. Da bin ich dann auch einige Kilometer unterwegs, was mich aber nicht so stört. Bei schönem Wetter ist das ja auch eine Art Spaziergang und etwas Bewegung tut doch immer gut. Von daher finde ich das nicht so schlimm, wobei ich ja aber auch jung und fit bin und dann auch nicht kiloweise Einkäufe nach Hause trage.

Ich denke auch, dass es darauf ankommt, wie groß denn die Einkäufe sind und wie das Wetter eben ist. Ich stelle es mir im Winter bei Kälte und Glätte schon eher nervig vor, dann 3 km zum Einkaufen zu laufen und diese dann mit vollen Taschen, die sicherlich auch schwer sind, wieder zurück zu müssen.

Daher denke ich, dass ich mir dann doch ein Fahrrad anschaffen oder eine Tasche auf Rollen kaufen würde, die ich dann ziehen kann, so dass ich eben nicht alles tragen muss. Das Alter bzw. die Gesundheit der Person spielt sicherlich auch eine Rolle. Wenn man nicht mehr so fit ist, wird eine weitere Wegstrecke sicher schnell zu einer Tortour.

Seit einigen Monaten bin ich auch dazu übergegangen, die meisten Einkäufe zu Fuß zu erledigen. Ich habe dabei nicht ganz 3 km zurückzulegen, nur wenn ich einen bestimmten Discounter aufsuchen möchte, komme ich auf etwas über 3 km Fußweg.

3 km sind nun eine Strecke, die man durchaus ganz locker schaffen kann, wenn man das möchte. Auch mit Einkaufstaschen schafft man das, man überlegt dann während des Einkaufs halt, ob man zusätzlich zu den benötigten Dingen noch etwas anderes zusätzlich kauft.

Ich gehe dann halt eben mehrmals in der Woche zu Fuß und kaufe in mehreren kleinen Etappen ein. Wenn ich Dinge benötige, die mir zum Tragen zu schwer sind, hole ich die natürlich mit dem Auto, da ich auf dem Rückweg von der Arbeit sowieso an mehren Geschäften vorbeikomme.

Insgesamt kaufe ich seitdem viel bewusster und überlegter ein. Habe ich sonst immer in den Wagen gepackt, was mir gerade in den Sinn kam, überlege ich nun halt, ob es wirklich nötig ist, von allem gleich zwei oder mehr Exemplare zu kaufen oder ob es doch reicht, nur ein Teil zu nehmen.

Für junge Menschen finde ich so eine Strecke gar nicht so schwer. Das kriegt man doch mit einem Klacks hin. Ich brauche für so eine Strecke auch nur knapp 20 Minuten zu Fuß und wenn die Einkäufe zu schwer wären, würde ich mir so einen Trolley zulegen, wie ihn alte Damen manchmal zum Einkaufen benutzen. Mir ist das egal, ob das auf andere Menschen komisch wirken könnte, solange ich mir nicht den Rücken durch zu große Lasten kaputt mache.

Für ältere Menschen stelle ich mir das problematischer vor, je nach Gesundheitszustand. Das Wetter spielt natürlich auch eine Rolle, bei Gewitter würde ich als junger Mensch auch nicht so weit laufen um einkaufen zu gehen.