Wann ist ein Kind für euch ein Satansbraten?

vom 09.12.2015, 16:19 Uhr

Mein Freund hat eine Nichte, die es wirklich faustdick hinter den Ohren hat. Sie testet mit ihren drei Jahren gerne Grenzen aus und offensichtlich hat sie gar keine, zumindest werden ihr keine gesetzt. So diktiert sie gerne allen Erwachsenen in ihrem Umfeld, was diese zu tun haben. Sie entscheidet nicht nur, was es zu Essen gibt, sondern auch, dass sie statt Papa im Ehebett bei Mama schläft und auch, ob und wann ihr Vater mit seinen Brüdern etwas in der Freizeit unternehmen darf.

Auch wenn ich mich mit ihrer Mutter unterhalte, quatscht sie ständig dazwischen und versucht ihre Mutter von mir wegzuziehen. Man merkt wirklich, dass sie ihre Eltern nicht teilen will und ich empfinde dieses Kind als ziemlich anstrengend.

Bei allem was ich bisher gesehen und erlebt habe, würde ich sogar soweit gehen, das Kind privat (also eher für mich selbst und ohne dass die Eltern oder das Kind es selbst mitbekommen) als "Satansbraten" oder "Terrorzwerg" zu bezeichnen. Mir ist klar, dass das Kind nichts dafür kann, dass seine Eltern es so gut wie gar nicht erziehen, aber dennoch kommen mir solche Gedanken, wobei ich mir vor den Eltern derartige Gedanken nicht anmerken lasse und vor dem Kind auch nicht.

Findet ihr es schlimm, wenn man über ein Kind als "Satansbraten" denkt? Denn schließlich kann das Kind ja nichts für die Erziehung der Eltern. Wann ist für euch ein Kind ein Satansbraten oder ein Terrorzwerg?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke, dass das ganz natürlich ist. Wobei das Kind ja nichts dafür kann, aber wenn ein Kind sich nicht zu benehmen weiß, dass denkt man nun mal so darüber. Böse meint man das ja nicht, aber ich denke auch, dass man es eben nur denken sollte und nicht vor dem Kind sagen darf. Das Kind ja nichts dafür.

Ein Kind ist für mich ein Satansbraten, wenn es sich nicht zu benehmen weiß und die Eltern nach der Pfeife des Kindes tanzen. So ein ganz schlimm unerzogenes Kind ist ja aber auch nur so, weil die Eltern immer alles durchgehen lassen, also wenn man auf jemanden sauer sein sollte oder genervt sein sollte, dann auf die Eltern und nicht auf das Kind.

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» Ramones » Beiträge: 47758 » Talkpoints: 8,52 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Oh mann o mann, so wie du erzählst ertappe ich mich gerade selber wieder. Meine Tochter war vor ein paar Jahren genau so. Sie wollte ständig im Mittelpunkt stehen. Und obwohl ich stets mit ihr geschimpft habe, es wurde einfach nicht besser. Alle sagten, ich müsse sie besser erziehen, aber es half einfach alles zusammen nichts. Mit der Zeit ergab sich dann alles von alleine und heute weiß sie, wie man sich zu benehmen hat.

Es gibt einfach Kinder, die etwas mehr Aufmerksamkeit brauchen, als andere Kinder. Auch wollte meine immer bei den Erwachsenen sein und immer mitsprechen. Es gibt auch Kinder, die sind überhaupt nicht interessiert an erwachsenen Themen und das ist dann auch gut so. Aber wie gesagt, alle Kinder sind verschieden.

Natürlich habe ich mich auch früher für mein Kind geschämt und bin mir angegriffen vorgekommen, wenn man gesagt hat, dass ich mein Kind nicht gut erzogen hätte. Aber ich muss sagen, sie hat einen guten Kern, den hatte sie schon immer. Sie war hilfsbereit, gutmütig, offen, herzlich, witzig und zudem noch sehr süß. Deshalb konnte man ihr glaube ich nie lange böse sein.

Ich finde, dass ein Kind ein Satansbraten ist, wenn es wissentlich bösartig handelt. Also beispielsweise andere Kinder oder Tiere bewusst quält oder ausschließt oder so etwas. So etwas kann ich nicht haben und solche Kinder kann ich auch gar nicht leiden. So war meine Tochter Gott sei Dank nie. Bis auf das "Lästigsein" unter Erwachsenen war sie immer sehr umgänglich und mehr oder weniger gut erzogen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 09.12.2015, 22:46, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Natürlich kann das Kind nichts dafür, dass das Kind so ist und sich so benimmt, wie es nun mal ist und, wie es sich nun mal benimmt. Wenn dem Kind keine Regeln aufgezeigt werden und das Kind eben keine Grenzen kennt, wie soll sich das Kind denn dementsprechend benehmen.

Natürlich sind Kinder, die gerade mal drei Jahre alt werden, in einem schwierigen Alter. Ich weiß, wovon ich da spreche, da mein jüngster Sohn im Januar auch drei Jahre alt wird. Und mein Sohn versucht auch immer und überall seine Grenzen auszutesten, wobei er eben auch weiß, dass jede Handlung Konsequenzen mit sich ziehen.

Ich finde es schon wichtig, dass man den Kindern Regeln setzt, woran sie sich zu halten haben und es ist auch wichtig, dass Kinder ihre Grenzen kennen, damit sie eben wissen, wie weit sie gehen dürfen und, wann eben Schluss ist. Mein Sohn probiert halt auch immer wieder seinen kleinen Dickkopf durch zu bekommen, auch, wenn es hart ist, muss man als Elternteil eben hart bleiben.

Ansonsten hat man am Ende wirklich so einen kleinen Satansbraten, der einem auf der Nase herumstolziert. Ich möchte ungerne ein Kind haben, was eben sagt, wo es lang geht. Natürlich dürfen Kinder ihre Wünsche äußern, gar keine Frage, aber Kinder dürfen eben nicht alleine irgendwelche Entscheidungen treffen oder eben über andere Entscheidungen treffen und, diese eben herum kommandieren.

Ich weiß jetzt nun nicht, wann ich sagen würde, ab wann ein Kind ein Satansbraten oder ein Terrorzwerg ist. Ich finde es eben schwer, da eine Pauschale zu nennen. Ich denke, dass es in der Situation darauf ankommt, wie das Kind sich verhält und, was es tut und, wie es im Allgemeinen erzogen ist. Wenn ein Kind nun mal einen schlechten Tag hat und sich dementsprechend daneben benimmt, dann würde ich nun nicht gleich sagen, dass das Kind ein Satansbraten oder ein Terrorkind ist. Immer hin kann jede Person, egal, ob groß oder klein, mal einen schlechten Tag haben.

Wenn ein Kind aber eben jeden Tag andere Personen herumkommandiert, sich eben jeden Tag daneben benimmt und jeden Tag versucht den Dickkopf durch zu bekommen ohne Punkt und Komma. Und zu dem eben respektlos und frech und desgleichen ist, dann würde ich schon sagen, dass das Kind ein Satansbraten oder eben ein Terrorzwerg ist.

Natürlich würde ich den Eltern oder eben auch dem Kind nichts davon sagen, was ich denke und ich würde es ihnen auch nicht zeigen wollen. Aber da kommt es eben darauf an, wie dick man mit den Eltern befreundet ist. Wenn es eine sehr gute Freundin ist, die Mutter des Kindes, dann würde ich der Mutter schon nahe legen, dass sie vielleicht etwas an der Erziehung ändern sollte. Aber trotz all dem würde ich nicht sagen, dass das Kind ein Satansbraten oder desgleichen ist.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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