Tierquälerei in Australien durch Merino Schaf Züchter

vom 12.03.2008, 19:01 Uhr

Man kann für das Wohl der Tiere sorgen - nur nicht nach den Standards die wir gerne hätten, sondern nur durch billigere die hier diskutiert werden. Würde man für diese Standards sorgen wollen, würde man einfach mehr bezahlen müssen - ganz einfach.

Das ist das gleiche wie beim Bio Fleisch und konventionell produziertem - wer keine Massentierhaltung unterstützen will, kauft Bio und wer dies nicht tut, der scheint kein Interesse daran zu haben. Ich hoffe übrigens, dass keiner der Gegner dieser Methode Kleidungsstücke aus Kammgarn besitzt - denn hierfür wird fast nur Merinowolle verwendet. Darunter fallen fast alle Oberteile aus Wolle, nur zur Info.

Den Rest kommentier ich mal nicht, wenn jemand nicht richtig lesen kann, ist mir dies auch keine weitere Antwort darauf mehr Wert.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



@ Subtronik

Ja in dem Fall der Bio Produkte geb ich dir Recht. Aber die Preise für Bio Produkte sind längst nicht mehr so hoch wie sie einmal waren. Ja leider ist es auch so, das diese "Gegner" selbst durch tragen wie jetzt zum Beispiel der Wolle diese Methoden selbst auch unterstützen.

Aber ich finde schon das man wirklich nur dann Tiere halten sollte wenn man sich es auch leisten kann "vernüftig" auch in Krankheitsfällen sorgen kann. Und diese Methode hilft den Tieren nunmal nicht . Dies wurde ja auch bestätigt. MIch hat das ganze ganzschön aufgewühlt und ich mit meinen 22 Jahren, habe mich vorher nciht wirklich mit solchen Themen befasst, weil ich einfach andere Interessen hatte. Es wurde mal Zeit das ich mit solchen doch sehr ernsten Themen auseinander gesetzt wurde. Ich schäme mich sogar etwas, das wir Menschen zu solchen Taten fähig sind. Sowohl im Tier als auch im Gebit der Menschen.

Ich hoffe ich konnte das ganze jetzt mal etwas klären und abkühlen.

Es grüßt dich und all die anderen fleißigen Talkterianer,
ZappHamZ !

» ZappHamZ » Beiträge: 1889 » Talkpoints: -16,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ja und bei der Merinowolle könnte man das gleiche erreichen - denn soviel teurer würde es gar nicht werden wenn die Abnehmer genug bezahlen würden und dann von den Farmern verlangen, dass diese mit diesen Methoden aufhören und auf andere leicht teurere Methoden zurückgreifen würden. Das würde das ganze um 3 - 5 % verteuern - und Merinowolle ist alles andere als teuer im Einkauf für die Konzerne, der Kilopreis liegt bei ein paar Euro, wenn überhaupt, und daraus werden zig Kleidungsstücke hergestellt, die man dann im Laden für 30 Euro und mehr verkauft!

Das Problem beim Mulesing stimmt ja auch, dass dadurch diese Krankheit auch begünstigt werden kann. Nur hier hängen die Farmer eben auch alten Erkenntnissen nach, weil das in der Vergangenheit geklappt hat auch wenn es kein völliger Schutz war.

Was den Schafen und den Farmern helfen würde wäre die Händler dazu zu zwingen mehr zu bezahlen - diese schieben die Schuld halt einfach auf die Farmer ab, und das, wie gesagt, obwohl man diese mehr oder weniger dazu gewzungen hat. Denn Farmer die Mitleid mit ihren Tieren haben können sich das nicht leisten ohne ihre Existenz zu verlieren, weil man seitens der Käufer (der Wolle), also die Konzerne, nicht bereit ist, ein paar Cent mehr für diese auszugeben wenn man sie ohne solche grausamen Szenen gewinnen würde.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



@ MensWorld
Es ist doch wirklich sehr schade, dass du die meisten User hier (und mich wohl eingeschlossen) als "unmenschlich" bezeichnest nur weil wir nicht deine absoluten Ansichten teilen, bzw. bei unseren Überlegungen auch nach den Ursachen suchen, die ja durchaus ein anderes Licht auf die Sache werfen können, wenn man sie denn begreifen WILL.

Kein einziger User hier hat das was auf den Bildern, oder in dem Video zu sehen ist in irgendeiner Form verharmlost oder gar gutgeheißen. Und ich weis auch ehrlich gesagt nicht, wie du dir hier eine objektive Diskussion vorstellst. Sicherlich könnten wir hier schöne Einzeiler reinsetzen wie: "Oh sind die süß die Kleinen", "sowas tut man doch nicht" oder "hängt die Bastarde an den Eiern auf!". Dass dies am Ziel einer Diskussion vorbeischießen und auch sicher nicht zu einem Ergebnis führen würde, sollte denke ich jedem einleuchten.

Sicher kann man es sich einfach machen und einfach sagen, dass die Züchter blutgeile Wilde sind, die daran einen ungemeinen Spaß finden ohne sich weiter mit den restlichen Fakten auseinanderzusetzen. So einfach ist es aber nunmal nicht.

Sicher, ein Mörder ist ein Mörder. Doch welche Geschichte hat ihn zum Mörder gemacht? Hat er einfach Spaß am Töten, oder hat die arme Ehefrau, die jahrelang von ihrem Mann geschlagen und getreten wurde einfach keinen anderen Ausweg mehr gewusst?

In diesem Fall gehen wir eben der Geschichte dieser Züchter auf den Grund. Wie die Geschichte im Endeffekt aber zu bewerten ist, das muss jeder einzelne für sich selbst entscheiden. Ich für meinen Teil lege die Geschichte eben so aus, dass die Züchter numal auch ein wenig Opfer höherer Umstände sind. Und um mal menschlich zu bleiben (extra für dich), sei mal angemerkt dass es hier auch um Existenzen geht. Ich glaube mal nicht, dass es irgendeinem der Züchter finanziel hervorragend geht und diese größtenteils jeden Tag aufs neue um ihre Existenz zu kämpfen haben.

Deshalb ist es meine Meinung, dass nicht die Züchter alleine die Schuld an dem haben, was da passiert. Sie sind nur die, die es ausführen (müssen) aufgrund mangelnder Optionen. Die wirkliche Schuld trägt in meinen Augen aber die Industrie, die den Züchtern finanziell andere Optionen einfach verwehrt.

Diese Meinung kannst du jetzt teilen, im Ansatz verstehen, wieder mal nur halb lesen oder mich als Befürworter der Tierquälerei abtun. Ganz wie du willst, ändern wird das an meinem Standpunkt wohl nichts, und an deinem auch nicht.

Tu mir aber bitte den Gefallen, und denk mal in aller Ruhe über die Zusammenhänge, die wir hier aufgeführt haben, eine Weile nach. Ich bin mir sicher, dass du dann begreifen wirst, dass sich unsere Meinungen in den Ansätzen, eigentlich gar nicht so sehr unterscheiden.

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» PitDesign » Beiträge: 375 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es ist hier genauso wie bei all den anderen Tierhaltungen auch: die Menschen missachten die Kreaturen. Sei es aus reiner Profitgier, aus Unwissenheit oder eben ganz einfach weil sie es nicht anders kennen.
Letztlich liegt es wie immer am aufgeklärten Konsumenten, ob er das Produkt kauft oder nicht. Aber wie viele Konsumenten sind aufgeklärt. Also hilft auch hier nur eines: staatliches Verbot mit entsprechenden Kontrollen.

Ein gutes Polo-Shirt oder T-Shirt von Trigema (Made in Germany) ist vielleicht 5 Euro teurer als ein vergleichbares Produkt bei H&M, kick usw. Dafür hält es länger und die Produktion ist allein schon dadurch, dass sie in Deutschland erfolgt sicher, menschenwürdig und wohl auch am umweltfreundlichsten. Zudem sichert es Arbeitsplätze bei uns. Das wär doch schon mal eine Alternative. Ausserdem gibt es bei mehreren Versandhäusern inzwischen Ökotextilien, die man auch anziehen kann udn man sieht nicht aus wie in einem Kartoffelsack.

Wichtig ist erstmal, dass dafür eine Öffentlichkeit geschaffen wird. Und vielelicht kaufen ein paar Konsumenten weniger Produkte aus dieser Wolle, denn schließlich steht die Wolle meist auf den Produkten drauf, ist ja was hochwertiges (?).

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo.

Ich finde es immer wieder erschreckend, dass Menschen sich das Recht nehmen über schwächere Lebensformen zu entscheiden, wie sie möchten. Grade bei der richtigen Behandlung von Tieren haben viele Menschen ein völlig falsches Verständnis.

Am Dienstag habe ich im Englischabitur noch einen Text über die hohe Suizidrate der australischen Farmer bearbeiten müssen. Unter diesen Voraussetzungen, die ich hier entnehme, ist ja der Suizidwunsch der australischen Farmer noch ein geringes und durchaus tragbares Übel. Die Farmer denken sich auch, dass wenn eine Dürre ihnen die Nahrungsvorräte nimmt, sie sich das Recht nehmen können und die Schafe einfach abschlachtn dürfen. Sie könnten ja schließlich neue kaufen.

Wie du, lieber Threadersteller geschrieben hast, soll diese Behandlung erst 2010 ein Ende nehmen. Ich stimme dir absolut zu, dass das möglichst schnell passieren soll und nicht erst in 2 Jahren. Klar, wenn es nicht anders geht, ist 2010 besser als garnicht, aber ich denke man kann dieser schrecklichen Behandlung der Schafe durchaus jetzt schnell ein Ende setzen und da sollte am besten jeder einen Beitrag leisten und sei es nur durch den Boykott dieser Schafswolle. Wenn da jeder mitmacht, kann man was verändern und zwar für eine bessere Welt

Keine Macht den Tierfeinden.

Liebe Grüße, euer Markus.

» Goldenboss » Beiträge: 396 » Talkpoints: -6,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge


@betty
Profitgier bei Pfennigware? Sorry, aber würden die Schafzüchter auf bessere Methoden zurückgreifen würden sie beim Verkauf draufzahlen, weil die Abnehmer diese Preise nicht mehr bezahlen würden. Und auch deutsche Produzenten griffen bisher auf australische Merinowolle zurück - zwangsweise, da Australien 99 % des weltweiten Bedarfs produziert. Hier lügt man sich wie beim Argument mit der Profitgier selbst in die Tasche.

Das Fragezeichen am Ende deines Posts was aus Merino überhaupt hergestellt wird entnehme ich mal, dass Du Dich
- damit nicht ernsthaft beschäftigt hast
- keine anderen Posts gelesen hast
Denn aus Merino macht man Kammgarn was bei vielen Oberteilen mit Wollanteilen verwendet wird.

@Goldenboss
Das gleiche gilt für Dich - mal die Mühe machen, andere Posts zu lesen statt zu spammen. Du kannst Dich ja mal fragen, warum die australischen Farmer Suizid begehen wollen, denn das liegt bestimmt nicht daran weil sie in wirtschaftlichem Überfluss leben. Und so leicht wie Du das hier schilderst machen es sich die Farmer auch nicht mit ihren Tieren die schließlich die Grundlage ihrer Existenz bilden - und wenn man ein Tier einfach so "abschlachtet" muss das auch gegenfinanziert werden. Mit reinem Abschlachten verdient man nämlich nichts und Schafe fallen auch nicht als Gottesgeschenke vom Himmel. Ich hoffe deine Abitursprüfung wird nicht nach Inhalt bewertet, sonst sehe ich schwarz.

Der Rest ist wieder echt naiv - durch einen Boykott erreicht man im Grunde das Gegenteil und macht es für die Schafe schlimmer und spielt den Konzernen in die Hände. Warum wurde ja bereits erörtert.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Hallo Subbotnik,

denkst du, ich würde tatsächlich meine persönliche Meinung in meinen Abiklausuren schreiben. Dann würde meine durchaus vorhandene Misantrophie mir 0 Punkte bescheren. Ne, ich habe recht zurückhaltend geschrieben und natürlich sehe ich auch ein, dass das Leben für die Farmer hart sein muss.
Aber das legalisiert wirklich nicht, dass menschliche Verhalten, dass man sich über alles stellt, was zwei Beine hat und nicht sagen kann "Lass mich. Du darfst mich nicht töten.". Selbiges gilt natürlich auch für das Verhalten von Menschen zu Tieren. Ich finde, dass kein Umstand es legalisiert, anderen Lebensformen Leid zuzufügen.

Grüße, Markus.

» Goldenboss » Beiträge: 396 » Talkpoints: -6,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wenn man Tieren kein Leid zufügen will, sollte man am besten Veganer werden und in die Wüste ziehen - denn irgendwo wird ihnen immer Leid zugefügt und nur so kann man sicher gehen, niemandem zu schaden außer ein paar Pflanzen. Und Du hast es nicht ganz verstanden GoldenBoss - sicherlich ist das Verhalten der Farmer verachtenswert genauso wie das Mulesing. Nur haben die im Fall des Falles keine große Wahl, weil sie eben mehr oder weniger dazu genötigt werden.

Im Grunde ist das wie bei uns mit den Bio Bauern vor ein paar Jahren. Hätte da ein Bauer einfach so gesagt: "Nö, ich behandle meine Tiere weitestgehend artgerecht und versuche das Leiden auf ein Minimum zu reduzieren - die Mehrkosten hole ich mir vom Käufer zurück..." hätte er seinen Hof schneller dicht machen können als er gucken kann. Denn diese besseren Maßnahme müssen bezahlt werden - und dazu gehört es eben auch, dass Konzerne keine Preise diktieren die bessere Methoden unmöglich machen und verantwortungsbewusste Käufer die die Konzerne dazu zwingen, den Farmern bessere Preise anzubieten und damit diese nicht nur auf mehr Geld aus sind und weitermachen eben auch unter der Auflage, das Mulesing zu stoppen und dafür halt mal den Tierarzt öfters vorbeikommen zu lassen.

» SambaBoy » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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