Immer schriftlich über Erbe informiert werden?

vom 12.02.2015, 19:41 Uhr

Person A ist von Person B informiert worden, dass A geerbt hat, nannte ihm am Telefon die Kontonummer, damit das Geld, was A von C geerbt hat, überwiesen werden kann. Nun stellt sich für mich die Frage, ob man denn normalerweise nicht selber schriftlich von einem Notar oder dergleichen informiert wird, wenn man geerbt hat?

Muss man, wenn man geerbt hat, sich selber darum kümmern und ist es dann reine Glückssache, wenn man von Verwandten und Bekannten informiert wird? Wer wird informiert, wann so ein Termin statt findet, wo der Nachlass geklärt wird? Irgendwie scheint Person A das schon sehr suspekt.

Person A meint sogar, dass man erst ab einer gewissen Erbsumme schriftlich informiert werden muss. Aber liegt A da richtig? Wäre A nur informiert worden, wenn C eine größere Summe hinterlassen hätte?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wenn das Testament bei Gericht hinterlegt wurde, werden die testamentarisch eingesetzten Erben von dem Gericht automatisch informiert. Das läuft teilweise über die Standesämter, teilweise über die Einwohnermeldeämter. Zusammen mit dem gerichtlichen Schreiben erhält man auch eine Kopie des Testamentes.

Wenn das Testament von dem Notar, einem Anwalt oder einem Testamentsvollstrecker verwahrt wird, werden diese Personen die Erben in Kenntnis setzen. Dabei werden die Erben auch über die Details des Testaments und die weiteren Schritte informiert. Oft erfolgt dabei auch ein Hinweis auf die eigenen rechtlichen Möglichkeiten.

Wenn aber kein Testament existiert oder es von dem Verstorbenen privat, also zu Hause oder in einem Bankschließfach verwahrt wurde, werden die Erben nicht automatisch benachrichtigt. Wenn kein Erbe verfügbar, aber seine Existenz bekannt ist, wird das Gericht einen Nachlaßverwalter einsetzen, der Nachforschungen betreibt. Im Erfolgsfall wird dieser den Erben benachrichtigen.

Es ist also oft reine Glückssache, ob man informiert wird oder nicht. Jedoch wird man in stets schriftlich informiert, niemals nur telefonisch. Selbstverständlich kommunizieren Gerichte, Notare und die Anderen auch per Telefon, aber wichtige Punkte werden stets per Brief übermittelt. Insbesondere werden Bankverbindungen niemals per Telefon erfragt, denn eine rein telefonische Abfrage riecht sehr stark nach Betrug. Ich kann daher A nur raten, das eigene Konto demnächst sehr genau zu kontrollieren.

» littleviking » Beiträge: 133 » Talkpoints: 63,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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