Sind Männerdomänen bald ausgestorben?
Als ich mit meinem Studium begonnen habe, habe noch viele gesagt, dass es sich dabei um eine Männerdomäne handelt, wie bei den meisten Gebieten der Naturwissenschaft. Das Einführungsgespräch am ersten Tag war auch nicht gerade motivierend, denn der Institutleiter meinte direkt, dass es in der Regel keine Frauen in den Master schaffen würden, weil diese auf dem Weg dahin andere Interessen hätte, wie eben Beziehung und Familie. Im selben Jahr kamen 20 Frauen und 7 Männer in den Master an unserem Institut.
Sollte er diesen Spruch bei den neueren Semestern bringen, wird ihm wohl kaum jemand glauben, denn inzwischen gibt es bei den Erstsemestern mehr Frauen, als Männer. Laut Statistik gibt es ja auch mehr Frauen als Männer, die das Abitur schaffen und da sich die Interessen wandeln und Frauen inzwischen mehr können, als alles rund ums Kind, gibt es auch in den Naturwissenschaften immer mehr Frauen. Das erste Semester bei uns hat aktuell 65% Frauen, das ist doch mal eine Ansage. In meinem Studiengang gibt es übrigens immerhin 56% Frauen und voraussichtlich werden es im Master sogar mehr sein.
Wenn man sich das so anschaut, dann denke ich nicht, dass die reinen Männerdomänen je wieder eine Chance haben werden. An sich gibt es sie ja kaum noch und auch in den Bereichen wo es sie noch gibt, geht der Trend inzwischen auch zu den Frauen, so dass zumindest die Hälfte dort weiblich sind, wenn nicht sogar mehr, wie etwa bei den Naturwissenschaften. Kennt ihr noch Bereiche wo ihr sagen würdet, dass dort fast ausschließlich Männer zugange sind. Wahrscheinlich sind die meisten KFZ Mechaniker noch Männer, aber das ist jetzt meiner Meinung nach auch nicht so der Traumberuf. Wie ist es in eurem Beruf und was würdet ihr euch für die Zukunft wünschen?
Warum ist KFZ-Mechaniker kein Traumberuf? Für viele ist es das ganz sicher. Und auch für immer mehr Frauen. Also diese Aussage finde ich ziemlich herablassend. Bei "Müllmann" könnte ich es ja noch verstehen, aber die KFZ-Technik ist doch ein interessanter Beruf, in dem man was können muss und was leisten kann. Und ich meine jetzt nicht für mich interessant. Ich finde Autos langweilig und kann gerade mal den Motor vom Kofferraum unterscheiden.
Gibt es denn Berufe, die keiner als Traumberuf bezeichnen würde? Selbst Müllmann kann Spaß machen, wenn man gerne für sich ist und hinten auf Lastwagen mitfährt. Jeder Job hat seine Vorteile. Und warum sollte es in Ordnung sein, wenn diese scheinbar unbeliebten Jobs nur von Männern erledigt würden? Wenn schon Frauenquote, dann doch in allen Jobs.
Ich denke aber, dass vor allem solche Jobs Männerdomänen bleiben, in denen hauptsächlich das Körperliche im Vordergrund steht. In deinem Bereich geht es wirklich nur ums Köpfchen und da stehen die Frauen den Männern natürlich in nichts nach und dass es mal eine Männerdomäne war beruhte auf Diskriminierung und eben der Geschichte. Es war menschengemacht.
Aber auf dem Bau beispielsweise ist es ganz natürlich so entstanden, dass es eine Männerdomäne ist. Selbst Männer arbeiten sich da zugrunde. Und Frauen haben nun mal genetisch weniger Muskelmasse. Das ließe sich durch Training vielleicht ausgleichen. Aber es ist eben unwahrscheinlich, dass sich viele Frauen zur Vorbereitung auf einen Beruf abmühen wollen, um dann einen sehr harten Beruf auszuüben.
Also meiner Meinung nach hat Emanzipation und Gleichberechtigung eine natürliche Grenze. Und man muss eben zwischen geistiger Arbeit und körperlicher Arbeit unterscheiden. In vielen Berufen geht das Körperliche aufgrund von Maschinen immer mehr zurück, aber in denen, wo das nicht der Fall ist, werden wohl auch in Zukunft hauptsächlich Männer arbeiten.
Was macht denn einen Traumberuf für dich aus, Crispin? Gestehst du anderen Menschen keine anderen Maßstäbe zu. Kann ein Job jemanden kein Traumjob sein, auch wenn es für dich keiner ist?
Ansonsten bin ich ganz bei Bienenkönigin. Die Jobs, die künstlich zur Männerdomäne gemacht worden sind, die erobern jetzt auch Frauen. Aber bei körperlich sehr harten Berufen halten sich die Frauen vornehm zurück, Was ja durchaus seine Gründe hat. Ich kenne jedenfalls keine Frau, die unbedingt Hauserin oder Bauhelferin werden möchte.
Schlimmer als das Aufweichen der typischen Männerdomänen empfinde ich den Erhalt der typischen Frauenberufe. Arzthelfer, Kassierer im Supermarkt, etc. ist für Männer auch heute kein interessanter Berufszweig, weil sie in einem typischen Männerberuf, der ähnliche Qualifikationen und ein vergleichbares Maß an Verantwortung fordert, deutlich mehr verdienen als im klassischen Frauenjob. Nur als typisches Beispiel: Die meisten Verkäuferinnen (Fachverkäuferinnen mit Ausbildung wohlgemerkt, zum Beispiel Schuhe, Fleisch, Käse, Spielwaren, etc.) arbeiten Vollzeit für 12.000 bis 20.000 Euro brutto pro Jahr. Ein Fachverkäufer im Baumarkt erzielt das Doppelte, eine Frau im Baumarkt wird dagegen schnell wieder geringer entlohnt, selbst wenn sie ausgebildete Gärtnerin oder ähnliches ist.
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