Bei eBay verkaufen aber keinen Markennamen angeben
Ich bin in letzter Zeit mal wieder ein bisschen mehr bei eBay unterwegs. Mir ist aufgefallen, dass es einige Menschen gibt, die zwar zig Bilder von dem Gegenstand machen, aber keinen Markennamen angeben. Ich meine, wenn man beispielsweise eine Tasche verkauft, die noch fast neu ist und um die 200 Euro kosten würde rein zu stellen ohne die Marke zu erwähnen ist ja nicht ganz so schlau, weil man dann nie im Leben auf die 200 Euro kommt. Warum macht man das also? Habt ihr das auch schon gemacht?
Das könnte daran liegen, weil es Probleme geben könnte, wenn Markensachen verkauft werden. Ich habe schon von Markenherstellern gehört, die dann die entsprechenden Händler auf Schadensersatz verklagt haben. Sie verbieten es, dass von ihnen nicht authorisierte Verkäufer ihre Markenwaren verkaufen, egal ob es sich dabei um gebrauchte oder um Neuware handelt.
Ich habe vor kurzem überlegt, ob ich eine Hose von Hugo Boss Orange mit kaum Gebrauchsspuren im Internet, also bei Ebay verkaufen soll. Aber mein Freund wies mich darauf hin, dass das in einer Klagewelle enden könnte.
Hier ist von einer Rentnerin die Rede, die illegal Markensachen bei Ebay verkauft hat. Als sie das erste Mal erwischt wurde, musste sie 6000€ Strafe zahlen, bei Wiederholungstaten droht sogar Gefängnis, weil das ein Verstoß gegen das Markenrecht ist, unabhängig davon ob die Sachen gefälscht oder original sind. Mir wären die paar Euro derartig saftige Strafen ehrlich gesagt nicht Wert.
Na ja, dieses Beispiel kann man hier kaum heranziehen. Diese Dame hat das ja professionell über 4 Online-Shops gemacht. Sicherlich hat sie dafür auch ein Gewerbe angemeldet. Und wer so naiv ist zu denken, Designermarken aus China für echt zu halten, der muss bestraft werden. Auch wenn sie deswegen nicht verurteilt wurde.
Hier geht es ja ausschließlich um private Verkäufe. Da können einem die Firmen definitiv Nichts anhaben, da sie keine Handhabe dagegen haben, dass Privatpersonen anderen Personen ihre getragene Kleidung verkaufen. Solange es sich nicht um Fälschungen handelt, denn das wäre Hehlerei.
Abercrombie & Fitch hat mal vor Jahren bei privaten eBay-Verkäufern versucht, gegen den Verkauf der gebrauchten Artikel mit aller Härte vorzugehen. Sicherlich gab es den Einen oder Anderen, der klein beigab und den Anwälten die geforderte Summe zahlte, und den weiteren Verkauf unterließ. Allerdings gab es Einige, die haben es auf ein Gerichtsverfahren ankommen lassen, in dem A & F natürlich verloren hat, da die Verkäufer die Originalität der Kleidung anhand des Beleges nachweisen konnten.
Wenn man als privater Verkäufer wirklich keine Markenwaren mehr bei eBay verkaufen dürfte, dann dürfte man ja gar nichts mehr verkaufen, also auch keine Autos, Handys, etc. Dann könnte ja jeder Hersteller dagegen klagen.
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