Zu viel Salz und Glutamat als Masche zur Gewinnmaximierung?

vom 29.01.2021, 14:45 Uhr

Hamburger, Cheeseburger, Pommes und Co. gehören für Viele zu einem Fastfood essen dazu. Der Vorteil ist, man muss zu Hause nicht selbst kochen und lecker ist es für Viele scheinbar auch. Andere monieren immer wieder, dass Pommes und andere Kartoffelgerichte nicht nur zu teuer, sondern auch zu salzig sind, oftmals auch Glutamat enthalten.

Automatisch kauft man sich zu jedem Essen meistens mindestens ein Getränk dazu. Ist das eine hart kalkulierte Masche der Anbieter, in das Essen extra mehr Salz sowie Glutamat einzuarbeiten um die Kunden dazu zu bewegen, immer ein Getränk mitzubestellen? Mehr Bestellung bedeutet ja irgendwo auch immer, die eigenen Gewinne zu maximieren. Sicherlich gibt es ja den ein oder anderen Kunden, der kein Getränk bestellen würde, wenn viele der Gerichte weniger Salz und / oder Glutamat enthalten würden.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich weiß immer nicht, was das Gejammer und die Krittelei soll, dass Fast Food ja so ungesund sei. Es zwingt die Kundschaft ja keiner, sich das Zeug hinter die Kiemen zu stopfen, und in unserer kapitalistischen Gesellschaft bestimmt die Nachfrage auch das Angebot. Die diversen Pommes- und Burgerketten haben als Ziel nicht die Gesunderhaltung der Bevölkerung, sondern ihre Gewinnmaximierung. Genau das Gleiche gilt übrigens auch für ganz biedere Familienbetriebe. Auch da wird das Geschäft bekanntlich mit den Getränken gemacht, und wem das nicht passt, muss eben daheim kochen und essen.

Und dazu gehört gerade in der Systemgastronomie eben auch, die Preise für die Rohstoffe gering zu halten, Fett und Salz als preiswerte Geschmacksträger einzusetzen und in den Chemiebaukasten zu greifen, damit die Fresschen auch immer gleich aussehen, möglichst vielen Kunden schmecken, einfach zuzubereiten sind (sonst bräuchte man ja qualifiziertes Personal, und das ist teuer), gut zu lagern, zu transportieren und zu stapeln. Dass diese Ansprüche oft diametral entgegengesetzt zu "frisch, gesund und am besten Bio" sind, weiß ja mittlerweile jeder Depp, der die letzten 30 Jahre schon mal etwas gegessen hat.

Ich verstehe nicht, wieso man moralisch-vorwurfsvoll auf Dienstleister deuten soll, die der Kundschaft nur liefern, was sie offensichtlich will und selber daran möglichst viel verdienen. Das will auch jedes Reformhaus und was es sonst noch an Läden mit besserem Image gibt. Würde keiner mehr zum "goldenen M" marschieren und sich dort das böse Glutamat reinziehen (das übrigens vor 20 Jahren der Feind war, mittlerweile schimpft man auf andere Stoffe), hätte der Spuk in ein paar Jahren ein Ende.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich sage ja nicht, dass Fastfood generell gesund ist. Salate können selbst hergestellt auch sehr lecker und gesund sein, das ist im Grunde ja auch Fastfood. Gezwungen wird nie jemand, am Ende siegt dann doch immer entweder die Bequemlichkeit oder Geldbeutel der Menschen.

Vorwurfsvoll geht wenn man die Absicht hat so zu argumentieren, dann immer in zwei Richtungen, es gibt Menschen, die das wollen und anderseits die Anbieter, welche das anbieten. Am Ende ist primär aber der Anbieter Schuld, der Kunde würde solche Dinge ja nicht kaufen, wenn es nicht so ein Angebot geben würde. Irgendwo wird mit der Bequemlichkeit ja Geld gemacht.

Das Angebot bestimmt ja irgendwo die Nachfrage. Am Ende muss jeder selbst wissen, ob man Kunde bei systemgastronomischen Anbietern ist oder nicht. Aber darum ging es hier ursprünglich auch gar nicht, sondern um den wirtschaftlichen Aspekt.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Mit Sicherheit wird in manchen gastronomischen Betrieben absichtlich mit Zusätzen gearbeitet, die den Geschmack und das Verlangen nach Essen steigern. Salz macht bekanntermaßen durstig und fördert sowohl den Konsum von zusätzlichen Getränken als auch die weitere Nahrungsaufnahme, wenn man das Gefühl verkehrt als Hunger interpretiert. Glutamat sorgt für eine regelrechte Geschmacksexplosion und wirkt der schnellen Abstumpfung gegenüber den Aromen entgegen, die sich beim Verzehr großer Mengen nach und nach einstellt. Diese Zusätze sind nicht verboten, und offensichtlich finden die damit zubereiteten Speisen ja auch den erwünschten Anklang bei den Käufern.

Möchte man ohne diese Tricks einen ähnlich reizvollen Geschmack erzeugen, dann braucht man hochwertige Zutaten und raffinierte Gewürze. In einem Nobel-Burgerrestaurant findet man sicherlich beides, aber eben auch zum entsprechenden Preis. Ein Fast-Food-Tempel könnte seine Burger nicht für einstellige Beträge über die Theke wandern lassen, wenn er den gleichen qualitativen Standard ansetzen würde, und niemand von uns wäre wohl gewillt, für seinen 1€-Snack auf einmal 15€ hinzublättern. Daher sollte man vielleicht auch die eigenen Konsumgewohnheiten und Ansprüche hinterfragen, ehe man Kritik an den Konzernen äußert.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Man kauft sich automatisch ein Getränk dazu? Warum? Getränke sind nur im Menü enthalten und man kann die Bürger oder Pommes auch einzeln kaufen, ohne Getränk, wenn man keines will. Oder meinst du, dass man etwas trinkt weil das Essen salzig ist? Da kannst du dir auch stattdessen deine eigene Limo oder dein Mineralwasser mitbringen. Ich bestelle bei McDonalds nie Getränke, ich habe da immer selbst was dabei. Zudem glaube ich nicht, dass das Essen bewusst mehr salzig gemacht wird, damit Leute Getränke kaufen. Pommes schmecken leicht salzig eben besser, ansonsten bringt das geschmacklich nichts.

Und Glutamat? Ist denn das bewiesen, dass das so eine tolle Geschmacksexplosion darstellt und dann alle so viel mehr essen? War das nicht nur eine urbane Legende? Ich kann da keinen Unterschied feststellen zwischen Fast Food und normalen Gerichten, die machen mich beide gleich satt. Dieses Bashing gegen McDonalds und Co. finde ich überholt. Da brauchen gewisse Gruppen irgendwie ein Feindbild und da bietet es sich an, den Burgerketten Böses zu unterstellen. Die Produkte sollen eben nicht so viel kosten und dennoch schmecken. Da wird man wohl etwas Salz verwenden müssen.

Wobei die Billigpreis-Strategie gar nicht immer so passt, denn ein McChicken Classic kostet fast 5 Euro und auch die neuen Burger-Kreationen, die es saisonweise gibt, liegen meist bei mehr als 5 Euro. Da hat man dann aber auch ganz schön viel drauf. Das als minderwertiges Billigessen darzustellen wird dem aber auch nicht gerecht.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Zitronengras hat geschrieben:Man kauft sich automatisch ein Getränk dazu? Warum? Getränke sind nur im Menü enthalten und man kann die Bürger oder Pommes auch einzeln kaufen, ohne Getränk, wenn man keines will. Oder meinst du, dass man etwas trinkt weil das Essen salzig ist?

Genau, weil es salzig schmeckt. Der Verzehr von eigenen Lebensmitteln und Getränken ist in den meisten Filialen, die ich kenne offiziell nicht erlaubt. Wenn jeder sein eigenes Essen/Trinken mitbringen würde, dann wäre das ein Umsatzverlust für den Anbieter. Gegen leicht gesalzenes habe auch ich nichts... aber übersalzen... Geschmacksache.
Zitronengras hat geschrieben:Ich kann da keinen Unterschied feststellen zwischen Fast Food und normalen Gerichten, die machen mich beide gleich satt. Dieses Bashing gegen McDonalds und Co. finde ich überholt.

Fastfood kann natürlich immer satt machen, auf die Menge und Art des Fastfoods kommt es an. Bestimmte Inhaltsstoffe regen nun mal den Durst und / oder den Appetit an. Kein Anbieter würde Glutamat dazu geben, wenn man nicht irgend etwas davon hätte. Ein Feindbild ist für mich kein Fastfoodanbieter...was die jeweiligen Anbieter draus machen aus ihren Möglichkeit, finde ich teilweise nur nicht in Ordnung. Verpackte Apfelstücke die nach dem Öffnen der Verpackung selbst nach einer Woche noch nicht verdorben sind... das gibt es nicht mal in Supermärkten. Wir haben den Selbsttest mal gemacht und haben solche Apfelstücke die es verpackt gab einfach mal ausgepackt und eine Wochen´ungekühlt liegen gelassen. Kein Austrocknen, kein braun werden... das war die Zeit, wo man noch solche Anbieter besucht und nichts hinterfragt hat.
Zitronengras hat geschrieben:Wobei die Billigpreis-Strategie gar nicht immer so passt, denn ein McChicken Classic kostet fast 5 Euro und auch die neuen Burger-Kreationen, die es saisonweise gibt, liegen meist bei mehr als 5 Euro. Da hat man dann aber auch ganz schön viel drauf. Das als minderwertiges Billigessen darzustellen wird dem aber auch nicht gerecht.

Billigpreise haben sie ja nicht, wurde von mir nie gesagt sondern dass ich gerade eben die Preise schon teuer finde für etwas, wo man nicht satt wird, siehe die kleinen Pommesportionen oder die Burger, welche früher wesentlich mehr Belag drauf hatten. Fünf Euro für ein Burger, bestehend aus einem Brötchen, Hähnchenpress Pattys (wo keiner weiß was da noch drin gepresst und verarbeitet wurde, Salat und Soße), Materialeinsatz geschätzt nicht mal 0,50€.

Wer mal bei McD. gearbeitet hat, weiß wovon ich spreche. Frage mal einen (Ex)Mitarbeiter von McD. woraus deren "Orangensaft" wirklich besteht und ob man wirklich Saft der aus Orangen kommen soll bekommt für das (viele) Geld was man dafür ausgibt. :mrgreen: Auch so funktioniert Gewinnmaximierung mit dem Einsatz von geringen Mitteln. Das wiederum gebe ich zu, ist ein anderes Thema.

Wegen dem McChicken nochmal... Da isst man sich glaube erstmal hungrig an einen so ein Teil. Ich kenne aber auch jemanden der nach so einem Teil schon satt wäre. :D Ja preislich... 4 Chicken McNuggets für 3,99 €... im Supermarkt kriegt man dafür 20-30 Stück, selbe Qualität. Habe ich früher auch mal gegessen, daher kennt man das.

So, dass mich keiner falsch versteht, ich will keinen irgendwie bekehren. Es muss jeder selbst wissen, wo man wie viel isst. Leben und leben lassen sag ich mir. Es ging hier ja auch nicht um dass, was man selbst am liebsten isst oder nicht, sondern einfach nur um das Thema, siehe Überschrift.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Über Getränke wird in der Gastronomie allgemein mehr verdient, als mit Essen. Da muss man nicht zu Fastfood greifen. Und dass Gastronomen bestimmte Gerichte entsprechend würzen, damit der Kunde auch durstig wird, ist nun auch kein Geheimnis. Das gab es schon zu Lehrzeiten meines Vaters und das ist über 60 Jahre her.

Die Fastfoodketten machen dann eben noch Menüangebote, welche im Gesamtpreis halt günstiger sind, als wenn man die Sachen einzeln kauft. Wer also einen Burger bestellt, wird automatisch gefragt, ob es als Menü sein soll. Man setzt einerseits auf den Hunger und gleichzeitig auf die Sparen ist geil Denkweise der Leute.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Fastfood kann natürlich immer satt machen, auf die Menge und Art des Fastfoods kommt es an. Bestimmte Inhaltsstoffe regen nun mal den Durst und / oder den Appetit an. Kein Anbieter würde Glutamat dazu geben, wenn man nicht irgend etwas davon hätte.

Glutamat ist ein Geschmacksverstärker und sorgt dafür, dass das Essen intensiver schmeckt. Genauso ist es, wenn manche sich beispielsweise gern Maggi Würze über das Essen kippen. Es schmeckt dann nicht fad, aber dass man deswegen mehr isst, das halte ich für eine urbane Legende. In chinesischem Essen ist auch mehr Glutamat als in anderen Gerichten. Essen wir deswegen beim Chinesen alle viel mehr als sonst? Dass ein gastronomischer Anbieter aber möchte, dass das Essen schmeckt, ist ja logisch. Darauf willst du doch hinaus oder? Du denkst, dass McDonalds und andere Fast-Food-Anbieter Glutamat ins Essen mischen, damit man mehr isst und da irgendwie manipuliert wird. Das halte ich für falsch.

Wir haben den Selbsttest mal gemacht und haben solche Apfelstücke die es verpackt gab einfach mal ausgepackt und eine Wochen´ungekühlt liegen gelassen. Kein Austrocknen, kein braun werden... das war die Zeit, wo man noch solche Anbieter besucht und nichts hinterfragt hat.

Man kann Apfelstücke vorm Oxidieren bewahren, indem man da Zitronensaft oder leichte Zitronensäure darüber gibt. Außerdem oxidiert nicht jede Apfelsorte. Ich verfüttere oft Äpfel und manchmal werden die nicht gleich gefuttert, sondern liegen angeknabbert ein paar Tage. So lange da nichts gammelt, lasse ich die auch liegen und es gibt tatsächlich Apfelsorten, die halten sehr lange, auch wenn da schon die Schale "geöffnet" wurde.

Billigpreise haben sie ja nicht, wurde von mir nie gesagt sondern dass ich gerade eben die Preise schon teuer finde für etwas, wo man nicht satt wird, siehe die kleinen Pommesportionen oder die Burger, welche früher wesentlich mehr Belag drauf hatten. Fünf Euro für ein Burger, bestehend aus einem Brötchen, Hähnchenpress Pattys (wo keiner weiß was da noch drin gepresst und verarbeitet wurde, Salat und Soße), Materialeinsatz geschätzt nicht mal 0,50€.

Wenn ich in einer Gaststätte für beispielsweise einen Teller Nudeln 15 Euro bezahle, dann ist mir auch bewusst, dass die Nudeln selbst einen Gegenwert von vielleicht 50 Cent haben. Aber die machen sich nicht von alleine warm, die würzen sich auch nicht von alleine, die schweben auch nicht ohne Personaleinsatz zu mir rüber und der Teller wird dann nicht wie von Zauberhand wieder sauber. Natürlich hat eine Gastronomie noch viele Kosten über den reinen Materialpreis der Rohware hinaus. Vielleicht ahnt man schon, dass auch bei McDonalds das Personal nicht kostenlos arbeitet und doch ganz gerne bezahlt werden will.

Wer mal bei McD. gearbeitet hat, weiß wovon ich spreche. Frage mal einen (Ex)Mitarbeiter von McD. woraus deren "Orangensaft" wirklich besteht und ob man wirklich Saft der aus Orangen kommen soll bekommt für das (viele) Geld was man dafür ausgibt.

Wie nahezu jeder Saft wird der sicherlich auch Konzentrat hergestellt, was mit Wasser vermischt wird. Dass da einer in der Ecke steht und frische Orangen auspresst hat doch wohl nicht wirklich jemand erwartet?

Wegen dem McChicken nochmal... Da isst man sich glaube erstmal hungrig an einen so ein Teil. Ich kenne aber auch jemanden der nach so einem Teil schon satt wäre. :D Ja preislich... 4 Chicken McNuggets für 3,99 €... im Supermarkt kriegt man dafür 20-30 Stück, selbe Qualität. Habe ich früher auch mal gegessen, daher kennt man das.

Das man von einem McChicken nicht satt wird oder dass zumindest viele davon nicht satt werden, liegt aber nicht daran, dass die da irgendwas Böses Appetitsteigerndes hineinmischen oder irgendwelchen anderen Verschwörungen, sondern daran, dass das eben von der Menge nicht viel ist. Von einem Käsebrot wird ja auch keiner satt oder von einem Drittel-Döner. Und ja, im Supermarkt selbst kaufen ist billiger als Chicken Nuggets bei McDonalds erwerben, aber genau das trifft auf alle Gerichte zu, die du in der Gastronomie findest. Tiefkühlpizza kaufen und warm machen ist auch billiger als der Pizzadienst und Lasagne selbst zubereiten ist billiger als zum Italiener essen zu gehen. Deine Kritikpunkte sind da eigentlich obsolet. Es versteht sich von selbst, dass ich, wenn ich eine Dienstleistung in Anspruch nehme, die auch bezahlen muss.

Ich will nicht sagen, dass man täglich bei McDonalds essen soll, aber gerade jetzt, in der Pandemie, wo Restaurants und Imbisse geschlossen haben, bin ich ab und zu mal zum McDrive gefahren und ich kann mich weder über schlechte Qualität noch über schlechten Geschmack beschweren. Mich persönlich machen zwei Burger satt. neulich hatte ich zwei McRib mit Gutschein, da kostete alles nur die Hälfte und die waren echt lecker und haben mir als Mittagessen gereicht. Und ich hatte danach auch nicht das Bedürfnis, einen halben Liter dazu zu trinken.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

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Zitronengras hat geschrieben:Glutamat ist ein Geschmacksverstärker und sorgt dafür, dass das Essen intensiver schmeckt. Genauso ist es, wenn manche sich beispielsweise gern Maggi Würze über das Essen kippen. Es schmeckt dann nicht fad, aber dass man deswegen mehr isst, das halte ich für eine urbane Legende. In chinesischem Essen ist auch mehr Glutamat als in anderen Gerichten. Essen wir deswegen beim Chinesen alle viel mehr als sonst? Dass ein gastronomischer Anbieter aber möchte, dass das Essen schmeckt, ist ja logisch. Darauf willst du doch hinaus oder? Du denkst, dass McDonalds und andere Fast-Food-Anbieter Glutamat ins Essen mischen, damit man mehr isst und da irgendwie manipuliert wird. Das halte ich für falsch.

Wenn Gerichte durch Glutamatzugabe intensiver schmecken dann kann auch eine kleine Prise Salz im Gericht intensiver schmecken, als wenn kein Glutamat zugesetzt werden würde. Ob nun eine kleine Prise Salz + Glutamat oder eine größere Menge Salz, dafür aber kein Glutamat dem Essen zugesetzt wird, spielt am Ende keine Rolle. Ein größeres Durstgefühl ist immer da. Die Variante ohne Glutamat, lässt sich für viele Restaurants natürlich besser vermarkten... frei ohne Geschmacksverstärker, klingt doch gut oder? Das man dafür mehr Salz reinmischt, wird im gleichen Atemzug Keiner erwähnen. Es muss schließlich auch einen Appetitanreger geben, der Allergikerfreundlich ist da Viele Glutamat meiden müssen.

Es ist wie mit Cola, Konsumenten sollen sich an ein und den selben Geschmack dauerhaft gewöhnen und abhängig gemacht werden, damit man diese Produkte mit den Inhalten immer wieder kauft. Wenn man z.B. nun eine Cola kauft, erwartet man geschmacklich immer irgendwo einen bestimmten Geschmack sonst kauft man sich das Produkt nicht mehr.

Da hat die Methodik auch funktioniert. Kaufe dir mal eine Maggi Tütensuppe... die Menschen essen sowas oft gerne... ja was lieben sie am Geschmack, den Pulvergeschmack? So richtig weiß Keiner wonach die Suppe eigentlich schmeckt. Kräuter schmeckt man nicht raus, Nudeln sind Geschmacksneutral... man kennt als Konsument derartiger Tütengerichten also im Grunde nur den Geschmack von solchen Pulvern. Mit Produkten wie Maggi Fix etc. verhält sich das ja auch nicht anders.
Zitronengras hat geschrieben:
Man kann Apfelstücke vorm Oxidieren bewahren, indem man da Zitronensaft oder leichte Zitronensäure darüber gibt. Außerdem oxidiert nicht jede Apfelsorte. Ich verfüttere oft Äpfel und manchmal werden die nicht gleich gefuttert, sondern liegen angeknabbert ein paar Tage. Solange da nichts gammelt, lasse ich die auch liegen und es gibt tatsächlich Apfelsorten, die halten sehr lange, auch wenn da schon die Schale "geöffnet" wurde.

Die Äpfel haben im Selbstversuch damals nicht säuerlich geschmeckt, von daher gehe ich nicht vom Zusatz von Zitronensaft oder Zitronensäure aus, sondern einem anderen Haltbarmachern. Ich spreche nicht von Äpfeln im unbeschädigten Zustand, sondern von Stücken, die bereits aufgeschnitten und portioniert sind. Wenn ich Äpfel als Ganzes ernte, können die natürlich eine Weile im Dunkeln gelagert werden, ohne braun zu werden, aber aufgeschnittene Äpfel?...

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Zitronengras hat geschrieben:Wenn ich in einer Gaststätte für beispielsweise einen Teller Nudeln 15 Euro bezahle, dann ist mir auch bewusst, dass die Nudeln selbst einen Gegenwert von vielleicht 50 Cent haben. Aber die machen sich nicht von alleine warm, die würzen sich auch nicht von alleine, die schweben auch nicht ohne Personaleinsatz zu mir rüber und der Teller wird dann nicht wie von Zauberhand wieder sauber. Natürlich hat eine Gastronomie noch viele Kosten über den reinen Materialpreis der Rohware hinaus. Vielleicht ahnt man schon, dass auch bei McDonalds das Personal nicht kostenlos arbeitet und doch ganz gerne bezahlt werden will.

Es kommt auf das Preisleistungsverhältnis an, was man bereit ist zu zahlen. Solange Menschen solche Preise bezahlen, ist es klar das kein Umdenken in der Gastronomie stattfindet. Zu den Nudeln gibt es ja meist was dazu, ich weiß aber was du mir damit sagen willst, was mir im Grunde auch vorher schon klar war. Leute müssen bezahlt werden, die Rohstoffe, Steuern, Miete... Leute kommen meist nicht weit über den Mindestlohn dort hinaus, Rohstoffe kriegt man im Großhandel sehr günstig, gerade in der Masse und teils niedrigere Qualität (Scheibenkäse der im Grunde kein Käse ist, Pattys, Pressfleisch usw.), steuerliche Vergünstigungen da MC Donalds nicht im Inland als Firma ansässig ist, sondern im Ausland, Miete (langfristige Verträge sind meist günstiger für den Franchisenehmer) usw. Trotzdem rechtfertigen hohe Preise nicht immer das, was man dafür wirklich bekommt.

Der Haken? Kann ich dir sagen, bei uns wurden in den letzten Monaten Mc Donalds Filialen geschlossen, nach über 25 Jahren da der Umsatz eingebrochen ist. Die Filialen, welche in einer Topp Lage waren, sollten auch schon vor der Krise geschlossen werden und hatten nur eine Gnadenfrist bekommen. Wenn Umsätze einbrechen, dann liegt es an mangelnder Nachfrage. Steigende Preise und sinkende Qualität, da kann sich Jeder das Resultat ausmalen.

Zitronengras hat geschrieben:Wie nahezu jeder Saft wird der sicherlich auch Konzentrat hergestellt, was mit Wasser vermischt wird. Dass da einer in der Ecke steht und frische Orangen auspresst hat doch wohl nicht wirklich jemand erwartet?

Ein Orangensaft der geschmacksneutral und nicht nach Orange schmeckt und mit ein Haufen Zusatzzucker zugesetzt wurde, ist für mich kein guter Orangensaft. Wer mit gesund wirbt und stolze Preise verlangt kann auch ein wenig mehr Qualität bieten, welche über die Supermarktqualität hinaus geht. Es gab bereits einige Spots von McD wo beworben wird, dass man gesünder werden will, wo dann auf einmal die besagten Apfelstücke oder der Fruchtquatsch verfügbar waren. Ehrlich?

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, ein Apfelstück macht noch kein Biorestaurant aus einer Filiale. Wie schon geschrieben, die Ansätze / Ideen bei MCD sind richtig gesünder werden zu wollen, die Umsetzung für mich aber nicht gelungen. Am Ende ist es nur Marketing um noch den letzten Bürger klar zu machen, dass es sich lohnen soll dort Kunde zu sein. Gesund im Sinne, man tut den eigenen Kindern was Gutes ist irgendwo ein Unding, wenn man gleichzeitig ein Haufen anderer Produkte anbietet, welche eben nicht so gesund sind, wenn man die Bestandteile einzelner Zutaten durchforstet. Nehmen wir mal den benutzten Schmelz/Scheibenkäse.

Um diesen zu erzeugen, werden Schmelzsalze verwendet die auch Phosphate enthalten. Phosphate sind auch in Cola enthalten. Diese sind sehr schädigend. Wenn man nun regelmäßig Gerichte mit solchem "Käse", Cola... verzehrt dann, muss man sich nicht wundern, wenn der Körper dann erkrankt. Ist ja nur eins von vielen Beispielen.

Zitronengras hat geschrieben:Das man von einem McChicken nicht satt wird oder dass zumindest viele davon nicht satt werden, liegt aber nicht daran, dass die da irgendwas Böses Appetitsteigerndes hineinmischen oder irgendwelchen anderen Verschwörungen, sondern daran, dass das eben von der Menge nicht viel ist. Von einem Käsebrot wird ja auch keiner satt oder von einem Drittel-Döner. Und ja, im Supermarkt selbst kaufen ist billiger als Chicken Nuggets bei McDonalds erwerben, aber genau das trifft auf alle Gerichte zu, die du in der Gastronomie findest. Tiefkühlpizza kaufen und warm machen ist auch billiger als der Pizzadienst und Lasagne selbst zubereiten ist billiger als zum Italiener essen zu gehen. Deine Kritikpunkte sind da eigentlich obsolet. Es versteht sich von selbst, dass ich, wenn ich eine Dienstleistung in Anspruch nehme, die auch bezahlen muss.

Das Wort Verschwörung ist hier unangebracht! Appetitsteigerer bewegen einen immer dazu mehr zu kaufen und zu essen, von daher ist mein Einwand schon richtig. Die Menge ist nicht viel... bewusst so gewählt um eine immer dicker werdende Gesellschaft dazu zu bewegen, mehr zu kaufen und mehr Geld auszugeben, in Verbindung mit Zusätzen die hungrig machen. Zusätzlich wird mit Düften gearbeitet, wie in anderen Branchen auch.

Menschen werden ja nicht dicker, weil sie gesund und ausgewogen essen sondern durch entweder ungesunde oder Überernährung. Wie schon weiter oben geschrieben, Kosten müssen immer gedeckt werden, Leute müssen was dran verdienen. Für ein Gericht, wo man aber bspw. 8€ ausgibt, will man aber als Durchschnittsbürger mit Durchschnittsfigur unter 85 Kg doch satt werden, kann man erwarten oder? Ich habe mal vor Jahren den Selbstversuch gemacht und mir eine 3er Pizzapackung im Supermarkt gekauft. Ich bin keiner der viel Essen müsste, um satt zu werden. Weißt du was damals passiert ist? Von den 3 Pizzen habe ich 2 mit einmal essen müssen weil eine einfach nicht sättigte. Anschließend musste ich mir noch ein Brötchen genehmigen damit man mal halbwegs satt war und das dann auch nicht dauerhaft. Ich selber bin schon immer schlank gewesen mit einem normalen Appetit. Der Versuch hat mir zu denken gegeben in Bezug auf Inhaltsstoffe und Zusammensetzung.
Zitronengras hat geschrieben:Ich will nicht sagen, dass man täglich bei McDonalds essen soll, aber gerade jetzt, in der Pandemie, wo Restaurants und Imbisse geschlossen haben, bin ich ab und zu mal zum McDrive gefahren und ich kann mich weder über schlechte Qualität noch über schlechten Geschmack beschweren. Mich persönlich machen zwei Burger satt. neulich hatte ich zwei McRib mit Gutschein, da kostete alles nur die Hälfte und die waren echt lecker und haben mir als Mittagessen gereicht. Und ich hatte danach auch nicht das Bedürfnis, einen halben Liter dazu zu trinken.

McRib ohne Gutscheine kosten ja um die 4€...mit Gutscheine nur noch 1,99€. Da fällts es ja am Meisten auf, wie den Leuten das Geld aus der Tasche gezogen wird. Wieso nicht dauerhaft für 1,99€ anbieten? Nein da muss es das doppelte sein. 1,99€ sind ja nicht viel für ein Burger der sonst um die 4€ kostet und der Materialaufwand bei nicht mal 20 Cent liegt. :mrgreen: Gutscheine bewegen immer dazu, mehr zu kaufen, das Belohnungssystem im Kopf wird aktiviert, die Lockmasche funktioniert. :D

Gastronomiebetriebe die frisch und qualitativ gut kochen, brauchen keine Gutscheinaktionen. Da kommen die Menschen von alleine wieder ohne sie ködern zu müssen. Da weiß man dann aber auch, dass einem ein Gericht inkl. Getränk einen sättigt und nicht zwingend viel mehr bezahlt als man in einem Systemgastronomieanbieter für weniger Essensleistung.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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