Wie wichtig findet ihr die Mitbestimmung in Betrieben?

vom 13.07.2016, 21:28 Uhr

Laut Statistiken ist die Mitbestimmung in Deutschlands Betrieben schon seit Jahren leicht rückläufig. Manchen Arbeitgebern mag ja solch ein Trend ganz gelegen kommen, gelten bei denen Betriebsräte ja eh nur als Störenfriede. Was meint ihr denn zur Mitbestimmung in Betrieben? Findet ihr diese sehr wichtig und den Trend der Rückläufigkeit nicht so gut oder seid ihr der Meinung dass sich dieser Trend eher immer weiter fortsetzen wird?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wir sind ein kleiner Betrieb, wenn man das so nennen kann und wir haben regelmäßige Dienstberatungen, wo auch über bestimmte Dinge abgestimmt wird. Ich finde das sehr wichtig. Manche Dinge können die Vorsitzenden nicht allein entscheiden, da sie uns direkt betreffen. Würden sie das machen, gäbe es bestimmt Unzufriedenheit. Und ein gutes Betriebsklima ist ziemlich wichtig bei uns und in unserer Branche.

Viele Betriebe unterschätzen das einfach und sehen ihre Mitarbeiter nur als Nummer. Da brauchen sie sich nicht wundern, wenn die Mitarbeiter nicht hinter dem Betrieb stehen. Fühlt man sich dem Betrieb verbunden, dann arbeitet man auch ganz anders und das sollte an oberster Stelle stehen. Ich bin sowieso der Meinung, dass Arbeit nicht nur zum Geld verdienen sein soll, sondern eben auch Freude bereiten muss und das geht nur, wenn das Betriebsklima stimmt.

Eine Rückläufigkeit der Mitbestimmung in Betrieben halte ich daher für erschreckend und man kann nur hoffen, dass der Trend nicht anhält. Sonst gibt es noch mehr unzufriedene Mitarbeiter und das spürt man ja täglich auch als Kunde.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich finde es schon wichtig, dass man die Ansicht und die Bedürfnisse der Mitarbeiter berücksichtigt, Stichwort Mitarbeiterzufriedenheit. Denn wenn die Mitarbeiterzufriedenheit sinkt, dann sinkt auch die Motivation und Arbeitsleistung und das kann nicht wirklich im Interesse eines Arbeitgebers liegen. Daher finde ich, dass der Chef ein Stück weit darauf eingehen sollte, wenn Mitarbeiter mit bestimmten Sachen unzufrieden sind und beispielsweise Veränderungen in bestimmten Punkten wünschen. Wobei man aber auch da eine Grenze ziehen muss. Man muss eben viele Interessen dabei abwägen und kann nicht alles umsetzen, nur weil die Mitarbeiter das so wollen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Sehr wichtig. Mehr Demokratie ist immer besser als weniger. Oder wollen wir vielleicht in die Zeit der industriellen Revolution zurück, als der Firmengründer die Rolle des "wohlwollenden Patriarchen" übernommen hat und die Mitarbeiter sich glücklich schätzen durften, für ein bisschen mehr als einen Hungerlohn sich das Kreuz für die Krupps, die Benz' oder die Familie Siemens zu brechen?

Ich finde es eher befremdlich bis besorgniserregend, wenn Menschen freiwillig auf ihre Rechte verzichten und lieber blindlings das tun, was man ihnen sagt oder sich mit den Gegebenheiten abfinden, weil alles andere ja nur zusätzlich Arbeit machen würde. Ich kenne ArbeitnehmerInnen, die sogar freiwillig auf Urlaub verzichten und bei denen der Chef sich nur räuspern muss, und schon werden Arbeitszeitverordnungen und Sicherheitsvorkehrungen einfach ignoriert. Die versuchen nicht mal, mehr zu sein als willenlose Marionetten, und das finde ich schon reichlich armselig. Auch wenn man seine Ansprüche nicht immer durchsetzen kann - noch hat man hierzulande zumindest das Recht, es zu versuchen.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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