Wie viele Krankenbesuche haltet ihr für angemessen?

vom 11.08.2015, 05:56 Uhr

Wie ich bereits in einem anderen Thema angesprochen hatte, liegt die Mutter einer Freundin gerade im Krankenhaus. So etwas ist natürlich nie toll, sie kuriert sich aber gerade aus und ist quasi nur noch zur Überwachung dort, weil sie sich nach einem Routineeingriff eine Entzündung zugezogen hat.

Meine Freundin hat sie anfangs täglich besucht, da sie aber auch ein kleines Baby Zuhause hat, schafft sie es nicht mehr täglich, was für ihre Mutter natürlich sehr schade ist, da sie niemand sonst besucht.

Ich kann mir gut vorstellen, dass das für die Person im Krankenhaus schwierig sein muss, andererseits denke ich auch, dass man die Person außerhalb verstehen muss und es auch mal ein Anruf tut, ohne dass man den weiten Weg zum Krankenhaus auf sich nimmt. Ein Kompromiss sollte sich da wohl finden lassen, sodass man beispielsweise nur jeden zweiten Tag dorthin fährt.

Was meint ihr dazu? Wie viele Krankenbesuche haltet ihr wöchentlich für angemessen?

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Naja, es kommt natürlich auf die Länge des Krankenhausaufhalts an und weswegen man drin liegt. Ich versuche Freunde oder Familie schon regelmäßig zu besuchen und würde mich selbst auch über Besuch freuen.

Natürlich kann ich es aber verstehen, dass der Alltag der anderen nicht wegen meinem Krankenhausaufenthalt umgekrempelt werden kann. Soll es auch gar nicht. Ich würde mich freuen, wenn wer kommt und wenn es nicht passt, dann eben nicht.

Manchmal ist man durch Schmerzmittel eh so müde, dass man vielleicht gar keine Lust auf Besuche hat und froh ist, wenn mal keiner kommt. Auch das hatte ich schon und fand das recht angenehm. Also eine gute Mischung aus beiden. Ruhig besuchen fahren, aber es nicht übertreiben.

» Magic_light » Beiträge: 16 » Talkpoints: 4,36 »


Man kann doch auch Krankenbesuche aufteilen, so ist es nicht. Meine Schwiegermutter war vor einigen Monaten fast drei Wochen im Krankenhaus und da haben sich alle Familienmitglieder so abgesprochen, dass alle abwechselnd gekommen sind und immer dann, wenn wer Zeit hatte. Das Timing hat gut gepasst und die Schwiegermama hatte immer gut zu tun und immer Gesellschaft.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Pauschal kann man das nicht genau sagen. Das kommt auf mehrere Sachen drauf an. Einmal natürlich wie lange die Person im Krankenhaus liegt. Ist sie nur für 3 Tage dort oder gleich für 3 Wochen zum Beispiel? Dann natürlich wie man zu dieser Person steht und was man mit ihr zu tun hat. Versteht man sich gut oder eher nicht? Es gibt ja Menschen, die würde man vielleicht 1x besuchen wenn sie im Krankenhaus liegt aber mehr nicht weil man einfach nicht viel miteinander zu tun hat. Andere wiederum würde ich versuchen jeden Tag zu besuchen.

» elli.fant06 » Beiträge: 1009 » Talkpoints: 0,96 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kenne es auch so, dass meist untereinander in der Familie abgesprochen wird, wer wann jemanden im Krankenhaus besucht. Natürlich auch, wenn jemand zu Hause ist, da er krank ist. Man möchte ja auch nicht, dass der Kranke durch zu viel Besuch auf einmal irgendwie überfordert wird. Auch wird es sicher nicht gerne gesehen, wenn das ganze Zimmer mit Besuch überfüllt ist. Außerdem stört man ja damit auch die anderen Patienten auf dem Zimmer.

Man sollte es aber auch vom Gesundheitszustand und dem Befinden des Patienten abhängig machen, wie oft man ihn besucht und wann. Am Operationstag würde ich es nicht gut finden, wenn mich dann gleich die ganze Familie bestürmt. Da würde ich lieber nur meinen Partner sehen wollen. Auch wenn es einem ansonsten nicht gut geht, möchte man ja lieber seine Ruhe haben und vielleicht schlafen, statt viel Besuch zu empfangen. Ich denke, dass dies alles durchaus berücksichtigt werden sollte.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Es kommt immer auf die Erkrankung und das Verwandtschaftsverhältnis an. Als meine Mutter im Krankenhaus einen Bypass bekam und später auf der Intensivstation verstarb, war ich mit meinem Vater fast jeden Tag dort. Dies war auch nicht so weit weg. Da meine restlichen Verwandten über die ganze Republik verstreut sind, reicht es oft nur für eine Fahrt und die ist dann zumeist zur Beerdigung.

Bei Intensiv dürfen sowieso nur wenige Personen am Tag das Zimmer betreten und keinen Lärm machen. Da bringen zu viele Besuch auch überhaupt nichts. Knochenbrüche heilen auch von selber. Bei psychischen Erkrankungen ist es oft sinnvoll, dass der Patient mal selber über seine Lage in ruhe nachdenken kann. Es kommt eben immer auf die Situation an.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Juri1877 hat geschrieben:Es kommt immer auf die Erkrankung und das Verwandtschaftsverhältnis an.

Nicht nur. Ich finde, dass man das auch vom Charakter der Person selbst abhängig machen sollte. Ich habe einige Mitmenschen, die so eitel und eigen sind, dass sie gar nicht im Krankenhaus besucht werden wollen. Sie wollen eben nicht schwach und krank in Erinnerung bleiben, sondern immer so als wären sie bei bester Gesundheit. Daher käme ich gar nicht auf die Idee, einen Besuch aufzudrängen, wenn die Person sich den Besuch gar nicht ausdrücklich gewünscht hat.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde, dass es da auf ganz vieles ankommt. Es kommt darauf an, wie das Verhältnis zu der entsprechenden Person ist, weshalb sie im Krankenhaus liegt, wo sie im Krankenhaus liegt und wie lange sie bleiben muss. Außerdem hängt das natürlich auch davon ab, wie viel man selbst um die Ohren hat. Wenn man Vollzeit arbeitet, hat man ja weniger Zeit jemanden zu besuchen, als wenn man nicht arbeitet. Von daher kann man das gar nicht so pauschal sagen.

Wenn man eine weite Anfahrt zum Krankenhaus hat, ist völlig klar, dass man da nicht jeden Tag hinfahren kann. Und wenn es sich um entfernte Bekannte handelt, würde ich auch generell nicht oder nur sehr viel weniger hinfahren als ich es bei sehr guten Freunden, meinen Eltern oder meinem Partner tun würde.

Mein Vater war in letzter Zeit öfter mal für ein bis vier Tage im Krankenhaus, allerdings hat es sich nur um kleine Operationen gehandelt. Ich muss gestehen, dass ich meinen Vater da gar nicht besucht habe - das war immer unter der Woche, so dass ich mir da spontan hätte frei nehmen müssen. Außerdem beträgt eine Strecke schon 200 Kilometer und ich habe kein Auto. Wenn mein Partner nicht mitkommt, dann lässt sich das auch nicht einfach immer so spontan machen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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