Wie viele Kinobesuche der Kinder im Jahr sind für euch okay?

Meine Tochter ist inzwischen in einem Alter in dem sie ihre Freizeit auch mal ohne ihre Eltern gestalten möchte. Dazu gehören natürlich auch Kinobesuche. Am Liebsten würde sie natürlich jeden Kinofilm der ihrer Zielgruppe entspricht im Kino anschauen. Wenn man das durchschnittlich betrachtet kämen dabei bestimmt 2-3 Filme pro Monat als Ergebnis heraus.

Es gibt tatsächlich Klassenkameraden bzw. auch Freundinnen die wirklich ständig ins Kino gehen dürfen und natürlich dann auch mit ihrem Filmwissen in der Klasse angeben. Ich dagegen empfinde das wirklich als übertrieben, denn so ein Kinobesuch ist ja nicht mit dem Kauf der Eintrittskarte getan. Neben den 8-10 € für die Kinokarte kommen dann bestimmt noch einmal 10 € für Getränk und Popcorn oben drauf. Im Schnitt würden also 50 € pro Monat für diese Freizeitbeschäftigung anfallen.

Natürlich verwehre ich meiner Tochter nicht sämtliche Kinobesuche. Ich bin jedoch der Meinung dass ein Kinobesuch im Monat bzw. hin und wieder auch nur alle zwei Monate völlig ausreicht. Der Kinostart der begehrten Filme ist ja frühzeitig bekannt und sie muss sich halt dann rechtzeitig entscheiden welcher Film ihr am Wichtigsten ist.

Neben unseren regulären Kinos haben wir z.B. auch ein Audi-Kino. Dieses zeigt z.B. in den Winter- und Sommerferien Filme welche ein halbes Jahr vorher in den anderen Kinos am Start waren - dies zu einem Eintrittspreis von 1 €. Diese Aktion nennt sich bei uns Ferienkino. Da hat sie dann praktisch die Möglichkeit Filme zu sehen, die sie im regulären Kino verpasst hat. Außerdem besitzen wir auch videoload und kaufen bzw. mieten da gelegentlich auch mal einen interessanten Film.

Wenn meine Tochter dennoch einen zusätzlichen Kinobesuch wünscht dann muss sie den Eintritt von ihrem Taschengeld zahlen. Wenn sie das mit ihrem Geld bezahlt ist das dann schon okay für mich. Wie ist das bei euch geregelt? Wie oft dürfen eure Kinder im Schnitt ins relativ teure Kino gehen? Zahlt ihr den Eintritt zusätzlich zum Taschengeld oder muss das mit dem Taschengeld beglichen werden?

Ich finde es schwierig, pauschal eine Anzahl von Kinobesuchen festzulegen, die „angemessen“ ist. Immerhin kenne ich es von mir selbst, dass manchmal ein halbes Jahr ins Land zieht, in dem ich nicht einen einzigen attraktiven Film für mich im Programm finde, und dann wiederum in einem Monat gleich vier oder fünf Blockbuster anlaufen, die ich sehen will. Die Regel „1 Film pro Monat“ würde mich da schon in Bedrängnis bringen, wenn ich nicht die Möglichkeit hätte, Kinogänge zu „sparen“. Fängt man aber regelrechte Strichlisten an, wie oft man im Jahr im Kino war, finde ich das auch etwas überkontrollierend.

Was den Kostenpunkt angeht, so finde ich die Regelung vernünftig, dass Kinobesuche vom eigenen Taschengeld bezahlt werden müssen. Dann bleibt es dem Nachwuchs selbst überlassen, welchen Anteil er bereit ist, für den teuren Spaß aufzubringen. Gleichzeitig regt das auch zur Überlegung an, ob die überteuerten Drinks und Snacks wirklich sein müssen oder ob man sich das Geld dafür nicht lieber für einen zweiten Film aufhebt. Wenn das Kind so extrem kinobegeistert ist, kann es sich ja zu Geburtstagen und anderen Anlässen auch zusätzliche Freikarten wünschen und dadurch mehr Kinobesuche ergattern.

Kinobesuche als Familie würde ich übrigens nicht vom Taschengeld abziehen, sondern spendieren. Immerhin sind das ja angenehme gemeinsame Aktivitäten und fördern die Beziehung. Man kann ja auch durchaus mal einen interessanten Film zusammen ansehen und noch ein, zwei Freunde mitnehmen.

Ich finde eine pauschale Aussage da auch schwierig. Es kommt zwar eher selten vor, dass mehrere richtig gute Filme in einem Monat anlaufen und, dass das dann auch noch alles Filme sind, die man sich im Kino anschauen sollte weil sie nur auf der großen Leinwand richtig wirken können, aber es kommt vor. Im Winter tendenziell eher als im Sommer.

Es gibt aber auch immer mal wieder mal Zeiten, in denen wir feststellen, dass wir schon länger nicht mehr im Kino waren, und ein Blick auf das aktuelle Kinoprogramm führt dann nicht zu einem Kinobesuch weil einfach nichts läuft, was wir unbedingt im Kino sehen wollen.

Als Kind habe ich das Kino meistens vom Taschengeld bezahlt, außer wenn wir am Wochenende mit der ganzen Familie ins Kino gegangen sind. Wenn ich mit Freunden im Kino war, war es aber auch nicht normal, dass sich dann jeder noch ein Getränk und einen Becher Popcorn gekauft hat. Wir haben das Geld lieber in die Tickets investiert und man verhungert und verdurstet in den zwei Stunden ja auch nicht.

Ein Kinobesuch ist für einen Teenager ein Gruppenerlebnis. Es bestätigt ihn Mitglied einer anerkannten Gruppe zu sein, dazuzugehören. Das steht im Vordergrund, der Film eher nicht. Ich hätte keine Probleme gehabt, wäre meine Tochter bis zu dreimal im Monat in ein Kino mit Freunden gegangen. Über das Essen hätten wir verhandelt, den Eintritt hätte ich für sie bezahlt. Das Zusammensein mit netten Mitschülern und Freunden habe ich immer unterstützt, ein Kinobesuch gehört eben dazu.

Allerdings verfügte unser Wohnort nicht über ein Kino. Das Kino lag weit entfernt. Man musste entweder mit dem Zug dorthin fahren oder eben mit dem Auto. So chauffierte ich einmal meine Tochter und ihre Freundinnen zum Kino. Wir besuchten dann verschiedene Vorstellungen und nach dem Ende des Films trafen wir uns wieder im Foyer. Mir war es damals nicht recht, Zwölfjährige allein im Zug fahren zu lassen. Daher übernahm ich lieber den Transport der Kinder, das war mir einfach wichtig. So ein Kind im Alter von dreizehn Jahren kann doch gut zehn Euro Taschengeld in der Woche erhalten.

Davon kann es sich einige Kinobesuche im Monat leisten. Außerdem kann es auch schon etwas Geld selbst verdienen für kleine Arbeiten wie zum Beispiel das Treppenhaus zu putzen. Meine Nachbarin tat das nie, bezahlte aber meine Tochter für die Erledigung dieser Aufgabe. Da das Treppenhaus wöchentlich zu putzen war, bekam sie aller vierzehn Tage einen kleinen Lohn von der Nachbarin. Das wäre in eurem Fall vielleicht auch möglich. Und es ist doch toll, dann zur Belohnung einem Kinobesuch mit Freunden beiwohnen zu können. Ohne Fleiß kein Preis.

Ich würde das auch nicht an einer Zahl festmachen, sondern eher daran, wie viel Sonderausgaben man im Monat für das Kind zur Verfügung hat. Wenn man sich das leisten kann, dann kann das Kind sicherlich öfter mal ins Kino, wenn man sparen muss, dann ist eben nur ein Besuch im Monat okay. Ich denke, dass es auch wichtig sein kann, sein Kind teilhaben zu lassen, wenn Freunde des Kindes oft ins Kino gehen. Sonst hat man ja nicht wirklich etwas worüber man reden kann.Allerdings würde ich da auch darüber nachdenken, ob man dann nicht auch die Verwandten mit einbezieht. Wenn diese etwas schenken wollen kann es beispielsweise ein Gutschein fürs Kino sein.

Vom Taschengeld kann man das sicherlich auch zahlen, aber da kommt es ja auch darauf an wie viel man bekommt. Bekommt man nur wenig, dann kann man sich Kino auch nicht leisten. Bei mir waren es monatlich ohne das Geld von Opa und Oma, was ich immer mal aus Mitleid zugesteckt bekommen habe, 15 €. Davon kann man im Monat natürlich nicht wirklich etwas machen. So konnte ich wirklich immer wenig machen, obwohl meine Eltern wirklich beide gut verdient haben, also finanziell wäre das möglich gewesen ohne Probleme sogar.

So ein Kind im Alter von dreizehn Jahren kann doch gut zehn Euro Taschengeld in der Woche erhalten.

Davon kann es sich einige Kinobesuche im Monat leisten. Außerdem kann es auch schon etwas Geld selbst verdienen für kleine Arbeiten wie zum Beispiel das Treppenhaus zu putzen.

Meine Tochter bekommt ihr Taschengeld in Anlehnung an die Empfehlung vom Jugendamt. Mit dreizehn bekommt sie also aktuell 25 € im Monat. Da sie nicht auf Getränk und Popcorn verzichten will (das wäre voll uncool) wäre damit also höchstens ein zusätzlicher Besuch abgedeckt.

Treppenhaus putzen ist bei uns leider gegen Bezahlung nicht möglich, da wir einen Reinigungsservice fürs gesamte Hochhaus haben. Ich habe ihre allerdings schon mal vorgeschlagen Zeitungen auszutragen oder mit Hunden Gassi zu gehen. Da hat sie allerdings derzeit noch kein Interesse dafür.

Das kommt hier bei uns auf's Kind an. Wir haben hier ein vergleichsweise anspruchsloses Exemplar, das " nur" im Fußballverein ist. Da er im Gegensatz zu den Brüdern damit finanziell sehr günstig ist, hat er eine Dauerkarte. Das kostet etwa 25 Euro im Monat. Die anderen belasten mit ihren Wünschen das Budget ganz anders und müssen Kino aus dem Taschengeld finanzieren oder sich Geld dazu verdienen