Wie viel hält Deutschland noch aus?

vom 17.07.2015, 11:40 Uhr

Ja, es gibt eine Million Millionäre in Deutschland. Das hab ich auch mal im Radio gehört und es wurde auch erwähnt, woher die ihre Million haben - geerbt. Das sind also größtenteils keine besonders kreativen Denker, die sich durchgesetzt haben oder mit Aktien oder sonstwas reich wurden, die haben einfach nur auf das Ableben ihrer Vorfahren gewartet. Keine herausragende Leistung.

Du tust aber so, als könnte das jeder erreichen und das ist das Problem. Wenn das jeder erreichen könnte, warum du dann noch nicht? Und was hält die Menschen dann davon ab, das zu erreichen? Weil sie sich nicht trauen? Weil es irgendwelche geheimen Reichwerd-Strategien gibt, die sie nicht anwenden?

Solche Sprüche hört man ja gerne von irgendwelchen Leuten, die sich für Überflieger im Finanzwesen halten. Da kommen dann auch so Aussagen, wie "die meisten stehen ihrem Erfolg selbst im Weg" - so Motivationsgeschwafel halt. Und wenn man dann ml schaut, was hinter den Menschen steckt, stellt man fest, dass die gar nicht so erfolgreich sind, wie sie es nach außen hin vermitteln. Das ist nur deren Scheinwelt. Und bei dir habe ich einen ähnlichen Eindruck.

Nein, es kann nicht jede reich werden. Es kann auch nicht jeder Millionär werden und Studenten, die ohne Startkapital reich werden, sind seltene, wirklich seltene Ausnahmen mit viel viele Glück.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ja, es gibt eine Million Millionäre in Deutschland. Das hab ich auch mal im Radio gehört und es wurde auch erwähnt, woher die ihre Million haben - geerbt. Das sind also größtenteils keine besonders kreativen Denker, die sich durchgesetzt haben oder mit Aktien oder sonstwas reich wurden, die haben einfach nur auf das Ableben ihrer Vorfahren gewartet. Keine herausragende Leistung.

Bei Multimillionären ist der Anteil der Erben sehr niedrig, noch nicht einmal ein Drittel. Weltweit gesehen sind es wohl sogar noch weniger. Ähnlich sieht es auch bei niedrigen Vermögen aus. Somit kann man deine Aussage nur als Vorurteil ansehen.

Du tust aber so, als könnte das jeder erreichen und das ist das Problem. Wenn das jeder erreichen könnte, warum du dann noch nicht? Und was hält die Menschen dann davon ab, das zu erreichen? Weil sie sich nicht trauen? Weil es irgendwelche geheimen Reichwerd-Strategien gibt, die sie nicht anwenden?

Ich befinde mich auf dem besten Weg zu einem Vermögen, das ich für mich als ausreichend ansehe. Ich habe aber auch einen guten Job und strebe nicht zu sehr nach Reichtum. Ich strebe deshalb auch nicht danach, nur von meinem Vermögen leben zu können. Ich muss also gar kein Millionär werden.

Trotzdem habe ich mir einige Methoden von reichen Menschen abgeschaut. Einer meiner Vorbilder ist beispielsweise Warren Buffet. Auch wenn ich kein Milliardär werden will, kann ich doch einiges von seinen Strategien abschauen. Und ich muss sagen, dass ich damit zumindest bisher mehr als zufrieden bin.

Die extreme Scheu vor Risiko unter den Deutschen ist sicherlich der Hauptgrund dafür, dass es nicht jeder macht. Dabei ist das Risiko gar nicht so groß, solange der Einsatz relativ niedrig bleibt.

Unwissen ist ein anderer entscheidender Faktor. Allerdings rede ich da nicht von geheimen Strategien, sondern einfach davor, dass sich die Leute mit solchen Dingen nicht beschäftigen wollen. Schließlich kostet es auch Zeit, Lernwille und man braucht auch etwas Interesse für die Thematik.

Und wenn man dann ml schaut, was hinter den Menschen steckt, stellt man fest, dass die gar nicht so erfolgreich sind, wie sie es nach außen hin vermitteln. Das ist nur deren Scheinwelt. Und bei dir habe ich einen ähnlichen Eindruck.

Ich behaupte ja gar nicht, dass ich super erfolgreich bin oder es in Zukunft sein werde. Ich bin aber mit meiner beruflichen und finanziellen Entwicklung recht zufrieden. Und darauf kommt es schließlich an.

Nein, es kann nicht jede reich werden. Es kann auch nicht jeder Millionär werden und Studenten, die ohne Startkapital reich werden, sind seltene, wirklich seltene Ausnahmen mit viel viele Glück.

Da gebe ich dir ja auch völlig Recht. Aber wenn es jeder probieren würde oder zumindest einen Teil der Chancen nutzen würden, würde für die Superreichen nicht mehr so viel übrig bleiben. Es würde definitiv viel mehr halbwegs reiche Menschen geben. Die Arm-Reich-Schere würde nicht so extrem weit aufgehen.

Dann müsste aber wirklich jeder mit machen. Das ist übrigens ein weiteres Argument für das bedingungslose Grundeinkommen, weil man dann sein Vermögen auch bei längerer Arbeitslosigkeit nicht pfänden müsste, solange man mit dem Grundeinkommen plus Kapitalerträge hin kommt.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Bei Multimillionären ist der Anteil der Erben sehr niedrig, noch nicht einmal ein Drittel. Weltweit gesehen sind es wohl sogar noch weniger. Ähnlich sieht es auch bei niedrigen Vermögen aus. Somit kann man deine Aussage nur als Vorurteil ansehen.

In dem Artikel, den du da verlinkt hast, steht aber genau das Gegenteil von dem, was du daraus schlussfolgerst. Hast du dir denn denn durchgelesen, bevor du ihn verlinkt hast? Da steht drin, dass in Deutschland der Anteil der Millionärserben viel höher ist als in anderen Staaten. Es ist ein Drittel, aber verglichen mit anderen Staaten ist das viel.

Und bei einem großen Teil der Reichen ist es eine Mischung aus Erben und Einkommen. Also haben die schon ordentlich Kapital mitbekommen und das dann weiter verwendet, sodass sie mit Erbe und eigenem Einkommen reich werden konnten. Diejenigen, die gar nichts erben, sind die Minderheit. Und da beschuldigst du mich der Vorurteile?

Ich befinde mich auf dem besten Weg zu einem Vermögen, das ich für mich als ausreichend ansehe. Ich habe aber auch einen guten Job und strebe nicht zu sehr nach Reichtum. Ich strebe deshalb auch nicht danach, nur von meinem Vermögen leben zu können. Ich muss also gar kein Millionär werden.

Du tust aber immer so. Bei dir denkt man, da würde ein Börsen-Guru schreiben, der alles weiß - vor allem besser als andere - und als würdest du in Euroscheinen baden. Das ist der Eindruck den du erweckst. Schön zu wissen, dass es in der Realität gar nicht so ist, aber dann sollte man auch nicht immer so tun als wäre es ganz anders.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



In dem Artikel, den du da verlinkt hast, steht aber genau das Gegenteil von dem, was du daraus schlussfolgerst. Hast du dir denn denn durchgelesen, bevor du ihn verlinkt hast? Da steht drin, dass in Deutschland der Anteil der Millionärserben viel höher ist als in anderen Staaten. Es ist ein Drittel, aber verglichen mit anderen Staaten ist das viel.

Natürlich habe ich das gelesen, aber statt nur den Wortlaut des Artikels nach zu plappern, habe ich darüber tatsächlich nachgedacht. Und ich finde die Tatsache, dass fast drei Viertel der Multimillionäre ihr Vermögen selbst erwirtschaftet haben, sehr beeindruckend. Auch wenn das im Vergleich zu anderen Staaten noch wenig ist. Ein Grund dafür wird einfach die von mir bereits erwähnte Risikoscheu der Deutschen sein.

Und bei einem großen Teil der Reichen ist es eine Mischung aus Erben und Einkommen. Also haben die schon ordentlich Kapital mitbekommen und das dann weiter verwendet, sodass sie mit Erbe und eigenem Einkommen reich werden konnten. Diejenigen, die gar nichts erben, sind die Minderheit. Und da beschuldigst du mich der Vorurteile?

Und wo hast du das jetzt heraus gelesen? Hast du dazu Quellen? Die Zahlen aus dem zweiten von mir verlinkten Artikel widersprechen dem nämlich ganz deutlich. Ohne einen Nachweis bleibt deine Aussage nur ein Vorurteil.

Du tust aber immer so. Bei dir denkt man, da würde ein Börsen-Guru schreiben, der alles weiß - vor allem besser als andere - und als würdest du in Euroscheinen baden. Das ist der Eindruck den du erweckst. Schön zu wissen, dass es in der Realität gar nicht so ist, aber dann sollte man auch nicht immer so tun als wäre es ganz anders.

Offensichtlich interpretierst du sehr viel in meine Aussagen hinein. Ja, ich kenne mich mit Börsenthemen etwas aus. Und natürlich habe ich dort auch schon ordentliche Gewinne eingefahren. Aber ich weiß eben auch, dass man dort eben nicht über Nacht Millionär wird. Ganz im Gegenteil. Man kann auf der Börse eine sehr langfristige Anlagestrategie fahren.

Du projizierst also nur dein naives Bild eines Aktionärs auf mich. Das Bild basiert aber nur auf Vorurteilen und falschen Annahmen über meine Anlagestrategie. Ein Bild, das wahrscheinlich auch von deinem eigenen Wunsch, von deinem Vermögen leben zu wollen, geprägt wird. Diese Vorurteile kann ich aber wahrscheinlich nicht ausräumen.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Und wo hast du das jetzt heraus gelesen? Hast du dazu Quellen? Die Zahlen aus dem zweiten von mir verlinkten Artikel widersprechen dem nämlich ganz deutlich. Ohne einen Nachweis bleibt deine Aussage nur ein Vorurteil.

Das steht in dem Artikel, den Du selbst verlinkt hast. Du hast es Dir scheinbar wirklich nicht durchgelesen. Schon im Titel steht, dass die Deutschen sich reich erben. Wie kommst Du denn da drauf, dass das Deine These, Reiche würden alles selbst erwirtschaften, unterstützen?

Es steht drin - für Dich als jemanden, der das offenbar nicht gelesen hat - dass 28% ihr Vermögen geerbt haben. Das ist beinahe der höchste Wert aller Länder. Bei 31% sei es eine Mischung aus Erbe und dem, was die Person selbst erwirtschaftet haben. Das steht in der Mitte, unter dem Bild. Ich finde es schon grenzwertig, mir Vorurteile vorzuwerfen, weil ich etwas anbringe, was in den von Dir selbst verlinkten Artikeln steht.

Wenn man so mit Quellen umgeht wie Du, dann könnte man auch ein Pflaumenkuchen-Rezept als Beleg für Veränderungen auf dem Finanzmarkt nehmen. Du musst schon die Dinge, die Du verlinkst, auch selbst mal gründlich lesen und dann nicht anderen Vorurteile vorwerfen, weil sie Deine Links durchaus lesen.

Offensichtlich interpretierst du sehr viel in meine Aussagen hinein. Ja, ich kenne mich mit Börsenthemen etwas aus. Und natürlich habe ich dort auch schon ordentliche Gewinne eingefahren. Aber ich weiß eben auch, dass man dort eben nicht über Nacht Millionär wird. Ganz im Gegenteil. Man kann auf der Börse eine sehr langfristige Anlagestrategie fahren.

Genau das meine ich ja. Du schwadronierst darüber, wer von einer Krise profitiert und wer nicht usw. Ich würde mal sagen, dass man dazu Meinungen haben kann, aber wirklich wissen wird das keiner. Niemand durchschaut das alles.

Du schreibst etwa von ordentlichen Gewinnen. Was sind denn "ordentliche" Gewinne? Wenn man von "ordentlichen Gewinnen" liest, dann stellt man sich tatsächlich jemanden vor, der gerade in Euroscheinen badet. Dann 100 EUR oder ähnliches würde ja niemand als "ordentlichen Gewinn" bezeichnen.

Ich will Dir nicht absprechen, dass Du Dich gut mit der Börse auskennst. Das ist bestimmt so, vielleicht weißt Du besser bescheid als die meisten und mehr als ich, da ich mich bisher mit dem Thema Börse nie beschäftigt habe.

Aber Du verwendest eine Sprache, die suggeriert, dass Du nahezu den Stellenwert eines Börsen-Gurus hättest und damit sonstwie reich geworden wärst (Stichwort ordentliche Gewinne). Nenne doch mal Zahlen, dann wäre es glaubhafter. Was sind Deine ordentlichen Gewinne?

Du projizierst also nur dein naives Bild eines Aktionärs auf mich. Das Bild basiert aber nur auf Vorurteilen und falschen Annahmen über meine Anlagestrategie. Ein Bild, das wahrscheinlich auch von deinem eigenen Wunsch, von deinem Vermögen leben zu wollen, geprägt wird. Diese Vorurteile kann ich aber wahrscheinlich nicht ausräumen.

Ich weiß nicht, ob ich überhaupt ein Bild von einem Aktionär habe. Denn jemand, der ein paar Aktien hat und damit 50 EUR im Jahr verdient, den würde ich nicht als Aktionär bezeichnen. Das ist dann eher mit Aktien ein bisschen herumspielen.

Ich kenne auch jemanden, der sich extrem für Aktien interessiert und da irgendwelche Erfolgsbücher liest und mich schon mal bekehren wollte, da mitzumachen. Aber er hat da nur minimale Gewinne, sodass man echt sagen kann, dass sich das nicht lohnt, bei der Zeit, die er da investiert. Vielleicht ist es bei Dir anders. Vielleicht verdienst Du an der Börse nicht 50 EUR im Jahr, sondern 500 oder 5000. Dann überrasche mich mal.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 25.07.2015, 21:10, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Zitronengras hat geschrieben:Wie viele Schüler oder Studenten kennst du denn, die Millionäre oder Milliardäre geworden sind? Mir ist da noch keiner begegnet. Das mag mal passieren, in einem extremen Ausnahmefall, aber wenn du daraus ableitest, dass doch jedem die Welt offen steht, dann hast du ein verzerrtes Bild.

Das kommt halt darauf an, was man mit seinem Geld macht. Grundsätzlich ist das in Deutschland eigentlich problemlos möglich, da hier erstmal jeder Zugang zu kostenloser Bildung hat. Natürlich weiß ich, dass man mit entsprechendem Kleingeld da viele Weichen stellen kann und das Bildungsniveau erhöhen kann. Aber das ändert ja erstmal nichts.

Jeder kann hier zur Schule gehen, jedem steht grundsätzlich erstmal ein frei wählbarer Bildungsweg frei. Ich hatte damals in meiner Abiturklasse mehr als genug einfache Arbeiterkinder, mich selbst eingeschlossen. Wir hatten dort Schüler, die aus Einwandererfamilien stammten, auch Schüler aus sozialen Randgruppen. Echte Akademikerkinder oder aus "reichen" Familien waren da die Minderheit. Und mit einem guten Abitur steht dann auch jedem erstmal der Zugang zu einer Hochschule frei. Klar gibt es auch Privatunis, die einen Großteil ihrer Plätze nur gegen entsprechend hohe Semestergebühren anbieten, aber es gibt genug staatliche Hochschulplätze, die finanzierbar sind.

Es gibt Bafög, Studienkredite und in vielen Städten mehr als genug Studentenjobs. Ich hab auch nicht viel Geld von meinen Eltern bekommen, hab Bafög erhalten, was irgendwann zurückgezahlt werden muss und hab nebenbei gearbeitet. Und nun bin ich als Akademiker geworden, obwohl ich aus recht bescheidenen Arbeiterverhältnissen komme. Und in meinen nicht mal 4 Jahren Arbeit jetzt hab ich fast eine Viertelmillion Euro verdient, aber auch genug wieder ausgegeben für meine Familie.

Würde ich weniger Geld ausgeben, dann wäre ich zu Renteneintritt ohne irgendwelches Erben, Spekulieren oder sonstwas, sondern nur durch meinen Arbeitslohn mehrfacher Millionär. Also möglich ist das schon und so könnten das viele Leute hinkriegen. Aber wenn man eben andere Prioritäten setzt und das Geld lieber verlebt, was ich jetzt überhaupt nicht böse meine, dann wird eben nicht jeder Millionär. Aber muss man das denn überhaupt?

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Würde ich weniger Geld ausgeben, dann wäre ich zu Renteneintritt ohne irgendwelches Erben, Spekulieren oder sonstwas, sondern nur durch meinen Arbeitslohn mehrfacher Millionär. Also möglich ist das schon und so könnten das viele Leute hinkriegen. Aber wenn man eben andere Prioritäten setzt und das Geld lieber verlebt, was ich jetzt überhaupt nicht böse meine, dann wird eben nicht jeder Millionär. Aber muss man das denn überhaupt?

Nein, das muss man nicht, wenn einem das nicht wichtig ist. In dem Beitrag ging es aber, so wie ich ihn verstanden habe, nicht darum, dass man bis zum Renteneintritt durch permanentes Sparen eine oder mehrere Million/en zusammenbekommt, sondern dass Schüler oder Studenten durch irgendwelche Fügungen schon zum Millionenvermögen kommen, durch Spekulationen oder Geldanlage oder Start-ups oder was auch immer.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



@ weasel: Wenn man nur Beweise für etwas sucht, dann findet man die auch. Sätze wie "Jeder ist seines eigenes Glückes Schmied" kann man in einer Kinderkrebsklinik aufhängen. Diese "Untersuchungen" über Millionäre sind für mich reine Gefälligkeitsgutachten ohne echte Aussagekraft. Außerdem gibt es nicht nur Reichtum, sondern auch Armut und hier gibt es auch einen Anstieg. Aber wer den nicht sucht, der findet ihn auch nicht.

Wenn ich hier sehe, wie Milliardenrüstungsflops einfach so verteidigt werden und dann wegen ein paar Asylbewerbern oder Griechenland so ein Geschrei gemacht wird, dann kommt es mir hoch. Für mich ist die mangelnde Solidarität der Reichen zum Beispiel auch in Griechenland das Problem. Dort zahlen nämlich nur die Armen für das Rettungspaket und die Reichen behalten ihr Geld und ihre Gesundheit sowie ihr Leben.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Das steht in dem Artikel, den Du selbst verlinkt hast. Du hast es Dir scheinbar wirklich nicht durchgelesen. Schon im Titel steht, dass die Deutschen sich reich erben. Wie kommst Du denn da drauf, dass das Deine These, Reiche würden alles selbst erwirtschaften, unterstützen?

Ich kann leider nichts dafür, dass du den Artikel nur nachplappern kannst, anstatt selbst mal über die Zahlen nachzudenken. Wenn über 70% der Multimillionäre ihr Geld nicht geerbt haben, ist das für mich viel, egal was ein Artikel darüber schreibt. Du hingegen stellst es so dar, als wäre eine Mehrheit der Reichen Erben. Das ist aber eindeutig falsch.

Du schreibst etwa von ordentlichen Gewinnen. Was sind denn "ordentliche" Gewinne? Wenn man von "ordentlichen Gewinnen" liest, dann stellt man sich tatsächlich jemanden vor, der gerade in Euroscheinen badet. Dann 100 EUR oder ähnliches würde ja niemand als "ordentlichen Gewinn" bezeichnen.

Genaue Zahlen werde ich dir nicht nennen, aber nachdem es dich offensichtlich so sehr interessiert, kann ich gerne ein paar Eckdaten nennen.

Dazu muss ich sagen, dass Kursgewinne für mich nicht relevant sind, weil ich Aktien in aller Regel nicht verkaufe. Trotzdem habe ich aktuell einen zweistelligen Prozentsatz an Kursgewinn pro Jahr. Meine größte Position hat sich fast vervierfacht. Und nur etwa ein Fünftel meiner Investitionen stehen im Minus, allerdings nur eine einzige wirklich tief (-30%). Von den Kursgewinnen alleine könnte ich jedenfalls fast zwei Jahre leben, aber das spielt für mich keine Rolle.

Interessanter sind für mich eher die Dividendengewinne und die belaufen sich inzwischen auf eine mittlere vierstellige Summe pro Jahr. Einzelne Positionen machen über 6% Rendite bezogen auf den Einkaufspreis - nach Steuern wohlgemerkt. Je nach Sichtweise ist das natürlich nicht wirklich viel. Ich habe vielleicht ein, maximal zwei Monatsgehälter damit abgedeckt. Aber es reicht für mich, um es "ordentlich" zu nennen.

Aber Du verwendest eine Sprache, die suggeriert, dass Du nahezu den Stellenwert eines Börsen-Gurus hättest und damit sonstwie reich geworden wärst (Stichwort ordentliche Gewinne).

Ich kann es nur noch einmal betonen: Ich sehe mich nicht als reich an und ich habe auch nicht vor reich zu werden. Ich finde es aber spannend, in Firmen zu investieren und zu verfolgen, wie sich diese entwickeln. Es ist meine Variante, Geld langfristig in etwas Sinnvolles zu stecken und damit ein gewisses Vermögen aufzubauen. Aber mir ist es eigentlich egal, wie groß dieses Vermögen ist.

Außerdem geht es mir darum, nicht auf der Seite der Ausgebeuteten zu stehen. Und das heißt, dass ich mir meinen Anteil an Unternehmensgewinnen holen möchte. Und das kann eben jeder haben, auch wenn man nur 50 oder 100 Euro im Monat abzweigen kann.

Natürlich muss das jeder selbst entscheiden und ich möchte da auch niemanden konkrete Tipps geben oder jemanden dazu überreden, Geld in Aktien zu investieren. Am Ende bin ich dann nur der Schuldige, wenn es schief geht. Nein, das liegt mir wirklich fern. Von daher passt auch dein Bild des Gurus zu mir nicht.

Ich finde es aber schon sehr befremdlich, wenn man über reiche Menschen und Unternehmensgewinne schimpft, aber selbst jegliche Beteiligung daran kategorisch ablehnt. Nur das wäre aber die einzige Möglichkeit, dem Trend entgegen zu wirken. Und es würde helfen, die andere Seite zu verstehen, schon allein weil man sich dann wirklich mal dem Risiko bewusst wird. Dann wird man vielleicht auch kapieren, dass es gar nicht so einfach und angenehm ist, wenn man nur von seinem Vermögen leben will.

Außerdem gibt es nicht nur Reichtum, sondern auch Armut und hier gibt es auch einen Anstieg. Aber wer den nicht sucht, der findet ihn auch nicht.

Was man nicht vergessen darf ist, dass mit steigendem Reichtum auch die Messlatte für Armut steigen kann. Gerade wenn viele Leute in der Mittelschicht mehr verdienen, steigt automatisch auch die Armut an, ohne dass es den Menschen schlechter geht.

Wenn ich hier sehe, wie Milliardenrüstungsflops einfach so verteidigt werden und dann wegen ein paar Asylbewerbern oder Griechenland so ein Geschrei gemacht wird, dann kommt es mir hoch.

Nur kommen diese Aussagen eben nicht von der gleichen Person. Ich persönlich bin ausdrücklich für Migration. Und ich unterstütze auch die Hilfe für Griechenland, sofern sie ihr finanzielles Chaos in den Griff bekommen und man auf einer stabilen Basis aufbauen kann. Und im Moment läuft das ja ganz gut. Es gibt zwar noch erhebliche Risiken, aber das ist es wirklich wert. Allerdings würde ich es auch bevorzugen, wenn man nicht nur Griechenland hilft, sondern auch in gleicher Weise allen anderen EU-Staaten, in denen es der Bevölkerung noch viel schlechter geht.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich kann leider nichts dafür, dass du den Artikel nur nachplappern kannst, anstatt selbst mal über die Zahlen nachzudenken. Wenn über 70% der Multimillionäre ihr Geld nicht geerbt haben, ist das für mich viel, egal was ein Artikel darüber schreibt. Du hingegen stellst es so dar, als wäre eine Mehrheit der Reichen Erben. Das ist aber eindeutig falsch.

Und ich kann nichts dafür, dass Du nicht lesen kannst. ;) 30% haben geerbt und ein weiterer hoher Anteil hat eine Mischung aus Erbe und eigenem Erwirtschaften. D.h. nur ein kleiner Teil - nämlich die, die gar nichts geerbt haben, also weder das komplette Vermögen geerbt noch eine stattliche Summe geerbt und mehr daraus gemacht - sind die, die Du so lobst.

Die Rechnung 100 - 30% Erben = 70% Self-Made-Millionäre ist falsch, weil bei den 70% noch viele dabei sind, die zwar nicht alleine durch ihr Erbe reich geworden sind, die aber zumindest so viel geerbt haben, dass sie aus dem Erbe mehr machen konnten und dadurch reich wurden. Hätten die nichts geerbt, dann hätten die zwar dennoch was verdient, aber eben nicht so viel, dass Reichtum entstanden wäre.

Dann wird man vielleicht auch kapieren, dass es gar nicht so einfach und angenehm ist, wenn man nur von seinem Vermögen leben will.

Einfach mag es nicht sein, weil es ja nicht einfach vom Himmel fällt, wenn man nicht das Glück reicher Eltern hat. Aber ob es jemand als angenehm empfindet, nicht mehr arbeiten zu müssen und einfach in den Tag hineinzuleben, das musst Du schon den Betreffenden selbst entscheiden lassen. Manche brauchen eine Arbeit, um sich wertvoll zu fühlen, andere nicht.

Interessanter sind für mich eher die Dividendengewinne und die belaufen sich inzwischen auf eine mittlere vierstellige Summe pro Jahr. Einzelne Positionen machen über 6% Rendite bezogen auf den Einkaufspreis - nach Steuern wohlgemerkt. Je nach Sichtweise ist das natürlich nicht wirklich viel. Ich habe vielleicht ein, maximal zwei Monatsgehälter damit abgedeckt. Aber es reicht für mich, um es "ordentlich" zu nennen.

Ja, das ist auch nicht schlecht. Aber das in Summe habe ich auch fast an normalen Zinsen und das dann ohne Risiko. Ich kann mir schon vorstellen, dass es spannend ist, sich da ein wenig mit Aktien zu betun und die Entwicklung zu verfolgen, aber da muss man auch einen Faible für haben.

Ich finde es aber schon sehr befremdlich, wenn man über reiche Menschen und Unternehmensgewinne schimpft, aber selbst jegliche Beteiligung daran kategorisch ablehnt. Nur das wäre aber die einzige Möglichkeit, dem Trend entgegen zu wirken. Und es würde helfen, die andere Seite zu verstehen, schon allein weil man sich dann wirklich mal dem Risiko bewusst wird.

Das Leute über Unternehmer schimpfen, ist doch ganz normal. Wer gönnt es denn jemandem schon, dass er viel mehr hat als man selbst? Natürlich ruft das Neid hervor, wenn jemand mehrere Millionen mit seinem Unternehmen gemacht hat und sich ein Luxusleben leisten kann, wie es für einen selbst nicht möglich ist. Dass sich da jemand für andere freut, wird man nicht erleben.

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