Wie sinnvoll ist bargeldloses Taschengeld für Kinder?

vom 01.11.2016, 11:50 Uhr

Als Erwachsener ist man ja mehr oder weniger gewöhnt, dass man den Arbeitslohn auf das Konto überwiesen bekommt und nicht bar ausgezahlt. Bei Taschengeld sieht das in der Regel anders aus und in einem anderen Thread wurde ja schon darüber diskutiert, wie sehr man Kinder verwöhnen sollte, wobei da eher das Materielle gemeint war.

Ich finde Taschengeld unter Umständen schon sehr sinnvoll, weil ein Kind so eben lernt, wie man mit Geld umgeht. Ich finde es aber besser, wenn das Kind das Geld in die Hand bekommt und dann eben auch was abgeben muss, wenn etwas etwas kauft. Ich denke, dieser Lerneffekt würde bei bargeldlosem Taschengeld einfach verloren gehen, weil das Kind so ja nie genau weiß, wie viel Geld überhaupt auf der Karte ist und das Geld eben nicht nur eine Zahl ist ohne Wert. Ich würde daher immer auf "echtes" Geld zurückgreifen und nicht auf bargeldloses Taschengeld.

Aber so wie es aussieht, wird die Gesellschaft zunehmend bargeldlos. Man kann inzwischen schon über Smartphones bezahlen und was weiß ich noch alles. Auch wurden schon die 500 Euro Scheine abgeschafft und ich denke, es ist eine Frage der Zeit, bis man das Bargeld komplett abschafft um Schwarzarbeit vorzubeugen etc. Dann müsste man ja zwangsläufig auch seinem Kind bargeldloses Taschengeld geben. Was haltet ihr davon? Haltet ihr bargeldloses Taschengeld sinnvoll und kann ein Kind so lernen, wie man mit Geld umgeht?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Von bargeldlosem Taschengeld halte ich rein gar nichts. Vielleicht wenn die Kinder irgendwann erwachsen sind und noch studieren aber solange sie eben wirklich noch Kinder sind und zu Hause wohnen, bekommen meine Kinder ihr Geld in die Hand.

Ich halte genauso wenig davon, den Kindern das Geld monatlich auszuzahlen, selbst wenn sie schon im Teenager-Alter sind. Meine großen Kinder bekommen ihr Taschengeld wöchentlich bar in die Hand und zwar genau dann, wenn sie ihre Zimmer aufgeräumt und geputzt haben. Das ist bei uns Grundvoraussetzung für das wöchentliche Taschengeld und es gibt einen festen Tag dafür.

Würde ich das Geld einfach auf irgendein Konto zahlen, wäre es viel zu wenig greifbar für die Kinder und dann wohl auch eher nebensächlich. So räumen sie auf, weil sie wissen, sie bekommen dann gleich ihr Taschengeld in die Hand, welches sie dann ganz nach Bedarf sparen oder eben auch gleich wieder ausgeben können.

» Sandra980 » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 12,41 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe mein Taschengeld bis etwa 14 Jahre in Bar erhalten. Danach habe ich das immer als Überweisung auf das Konto bekommen, da meine Eltern keine Lust hatten am ersten zur Bank zu laufen und Geld abzuheben. Da zu diesem Zeitpunkt das zahlen mit der Karte noch nicht freigeschaltet war, musste ich dann immer selbst zum Automaten laufen oder an den Schalter und mir das Geld in Bar auszahlen lassen damit ich damit etwas kaufen gehen konnte.

Bargeldlos finde ich nicht sonderlich toll, denn da sieht man weniger was bereits weg ist und was noch vorhanden ist, da es einfach nur Zahlen sind und nichts zum anfassen. Wenn das 5 Euro Stück weg ist, dann ist es nicht mehr im Geldbeutel, auf dem Konto steht da nur eine Zahl die erst einmal verstanden werden muss.

Daher finde ich im Umgang mit Geld und Geldgeschäften das erlernen mit Bargeld einfacher als wenn man dem Kind eine Karte in die Hand drückt mit kauf mal. Denn auch mit dem Bargeld hat man eine bessere Vorstellung davon was etwas kostet da man es in die Hand nehmen kann, anstatt nur Zahlen vor Augen zu haben, denn auch bei Kinderkonten kann man überziehen bei einigen Anbietern was nicht sein sollte.

Mein Kind hat zwar ebenfalls ein Konto auf das ich monatlich etwas einzahle und das auf seinen Namen läuft, vollwertig ist und eine EC Karte wie auch eine PIN besitzt. Diese wird er aber auch so schnell nicht bekommen und damit einkaufen und es als Taschengeld sehen ist ebenfalls nicht, dieses wird hier Bar in die Hand gedrückt und darf in die Spardose gesteckt werden. Ist diese voll, dann wird es momentan auf die Bank getragen und auf das Konto eingezahlt, da er sich selbst noch nichts kaufen muss und möchte. Dennoch habe ich den Umgang mit Geld bereits angefangen mit ihm zu erlernen, er freut sich wenn er eine Münze sieht die er von mir bekommt, da sie in das Feuerwehrauto darf.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Wenn man sich dafür entscheidet, seinem Kind Taschengeld zu geben, dann muss es darüber auch verfügen können. Das kann es nicht, wenn es nichts in der Hand hat. Beziehungsweise muss es dann extra fragen, ob Mama oder Papa ihm etwas abheben und dann wird es sich rechtfertigen müssen, wofür es das haben will. Und das ist sicherlich nicht das, was man sich wünscht.

Ich sehe kein Problem darin, dass man seinem Kind ein separates Sparkonto einrichtet. Dort zahlt man eben Geld ein, was man so von der Verwandtschaft bekommt oder die überweisen es direkt darauf. Kleine Kinder können mit viel Geld einfach nichts anfangen und bevor die Familie sinnlose Sachen kauft, soll sie das lieber so machen.

ABER: Geld für die Sparbüchse kann man dem Kind doch trotzdem geben. Was es sich nun dafür kauft, ist sein Ding. Entweder es spart auf etwas Größeres, oder es gibt das Geld eben für Kleinigkeiten aus und lernt so auch, dass es sich dann eben nichts Teureres kaufen kann. Aber man muss Geld in der Hand haben, wenn man damit umgehen können soll. Seit wann lernt man seinem Kind denn das online shopping oder Überweisungen durchzuführen? Nein, ein Kind soll Geld in der Hand haben und dafür auch was in die Hände bekommen.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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