Wie schwere Entscheidungen erleichtern können?

vom 18.09.2018, 07:48 Uhr

Sicherlich musste jeder schon mal eine für ihn schwere Entscheidung treffen. Mir geht es aktuell auch so und ich tue mich wirklich sehr schwer damit. Mir hilft oft eine Pro und Contra- Liste dabei. Allerdings habe ich das Gefühl, dass mich die bei dieser Entscheidung auch nicht weiterbringt.

Ich frage mich daher, welche Mittel und Wege ihr so habt, um euch einer schwere Entscheidung irgendwie leichter zu machen. Manche erstellen vielleicht ebenso eine Liste, sprechen mit Freunden und Familie und denken viel nach. Ich kenne sogar jemanden, der schon eine Münze geworfen hat, weil er einfach zu keinem Ergebnis gekommen ist.

Wie könnt ihr euch schwere Entscheidungen erleichtern? Habt ihr da gute Möglichkeiten gefunden, um besser eine Entscheidung fällen zu können? Helfen euch dabei Gespräche mit Freunden oder der Familie? Schreibt ihr eine Liste? Und was tut ihr, wenn ihr auf der Stelle steht und einfach nicht weiter kommt?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Das hängt eindeutig von den Umständen ab. Ich suche mir in der Regel strategische Ratgeber. Ich stand vor einigen Jahren mal vor einer schweren Entscheidung und habe daher verschiedene Meinungen eingeholt und die Personen dann auch gefragt, wie sie handeln würden und warum sie so handeln würden. Interessanterweise wurden die Personen von mir aber so ausgewählt, dass keine Antwort der anderen geglichen hat und völlig unterschiedlich argumentiert worden ist. Jeder hat eben eine andere Sicht auf die Dinge. Dadurch konnte ich meine Entscheidung leichter treffen, da manche Argumente und Begründungen mich stärker beeinflusst haben als andere.

Es gibt aber auch Menschen, die grundsätzlich Angst davor haben, eine Entscheidung zu treffen und die Angst vor Veränderungen haben und lieber den Status Quo behalten wollen, egal wie unglücklich er diese Menschen macht. Diesen Menschen kann man auf diese Weise nicht helfen. Die müssen lernen ihre Ängste zu überwinden und das geht weder durch Listen noch durch Ratschläge.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich mache Entscheidungen aller Art am liebsten mit mir selbst aus und frage nur selten Dritte um Rat. Ich hole mir die entsprechenden Informationen ein, um eine sachlich fundierte Entscheidung zu treffen, aber ich frage nur ganz selten "Was würdest du an meiner Stelle tun?" Die andere Person ist eben nicht an meiner Stelle und hat oft ganz andere Werte und Vorstellungen als ich. Deswegen hilft es mir nicht, dass beispielsweise meine Schwester mit a) mehr Geld, b) mehr Nachwuchs und c) Spaß an Autos mir zu einem schnittigeren Modell raten würde, während ich ganz andere Prioritäten habe.

Ich bin sowieso nicht der Typ, der Entscheidungen übers Knie brechen kann, was nicht nur Vorteile hat. Aber ich recherchiere in jedem Fall zuerst gründlich, was die Vor- und Nachteile sowie die Konsequenzen der Entscheidung angeht. Und ich lasse mich auch von meinen Werten und Idealen leiten. Letztens musste ich die relativ schwierige, wenn auch nicht weltbewegende Entscheidung treffen, einen Kurztrip abzusagen, weil die Seuchenlage mir noch zu unsicher war.

Mittlerweile hat sich zwar herausgestellt, dass ich ruhig hätte fahren können, aber letzten Endes habe ich meine Entscheidung darauf basiert, dass ich zum Ausbreiten der Seuche nicht beitragen möchte und weitere Reisen eindeutig einen Risikofaktor darstellen. Deswegen ärgere ich mich jetzt auch nicht allzu sehr, weil ich in meinen Augen das "Richtige" entschieden habe, auch wenn es sich als überflüssig herausgestellt hat.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich finde so etwas auch immer ganz schwierig. Zuerst suche ich immer nach möglichst viel Informationen und wäge dann Für und Wider ab, was sich verbessern würde, was sich verschlechtern würde, wenn ich etwas entscheide. Das ist naturgemäß in einigen Fälle leichter in anderen eben deutlich schwerer.

So ist die Frage ob man sich einen neuen Fernseher kauft, eben wirklich leicht rational zu beantworten. Was kann ich mir leisten, hab ich Geld über, was brauche ich, was brauche ich nicht. Und dann schaue ich was das beste Angebot ist. Werden Investitionen größer, wird das natürlich etwas schwerer und es geht mehr danach, brauch ich wirklich ein neues Auto. Dazu frage ich dann auch gute Freunde.

Dagegen gibt es natürlich auch Entscheidungen, die sich nicht so einfach oder so rational treffen lassen. Insbesondere wenn es darum geht langjährige Gewohnheiten aufzugeben. Ein Arbeit, die man seit vielen Jahren ausübt und für eine neue Arbeit aufgeben würde, Umzüge in eine neue Stadt, wenn man viele gute Freunde oder Bekannte gewissermaßen zurücklassen muss oder das Ende einer langen Beziehung in der man sich viel gemeinsam aufgebaut hat.

Natürlich kann man hier auch Pro und Contra Listen erstellen. Aber zumindest für mich ist das immer schwierig, weil ich eher ein Gewohnheitstier bin und mich nur ungern auf gänzlich neue Sachen einlasse. Hier brauche ich für mich meistens die Erkenntnis dass die gegenwärtige Situation einfach nicht mehr wirklich erträglich ist oder es nicht mehr schlimmer werden kann oder eben gute Freunde, die dann helfen etwas Neues zu starten und einem dafür Mut zusprechen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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