Wie notwendig ist ein Computer im Studium?

vom 08.12.2016, 21:08 Uhr

Ich habe vorhin zufällig eine Verkaufsanzeige bei Facebook mitbekommen. Eine junge Frau meinte, sie hätte sich zu Beginn ihres Studiums einen Laptop gekauft, weil sie dachte sie bräuchte ihn. Sie hätte ihn aber nur dreimal ganz kurz benutzt und mittlerweile wäre das Studium vorbei und die Anschaffung wäre überflüssig gewesen. Sie bräuchte das Teil nicht mehr und wollte es deswegen verkaufen.

Mich macht das ehrlich gesagt schon stutzig und ich frage mich, welches Fach da studiert worden ist, dass man da nahezu komplett auf einen Computer verzichten kann. Wenn ich da so an meine Studienzeit denke, das wäre gar nicht möglich gewesen. Die vielen Hausarbeiten, die getippt werden müssen, mit passenden Grafiken etc. (also Ausweichen auf Schreibmaschine wäre nicht möglich gewesen :wink: ). Nicht zu vergessen die Notwendigkeit eines Internetanschlusses. Wir mussten uns online immer für bestimmte Kurse und Vorlesungen anmelden, also sich in irgendwelche Zettel im Institut manuell einzutragen war gar nicht möglich und üblich. Auch die Vorlesungsfolien wurden online gestellt und man bekam auch sonst gute und wichtige Informationen zum Vor- und Nachbereiten. Besonders wegen dem Tippen der Hausarbeiten wäre ein Verzicht auf einen Laptop nicht möglich gewesen.

Wie ist das bei euch gewesen? Ist es in der heutigen Zeit überhaupt noch möglich, ohne Computer oder Laptop zu studieren? Wie notwendig sind diese technischen Geräte im Studium?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Mein Studium ist nun schon 15 Jahre her, aber schon damals war ein Computer unumgänglich. Einen Internetanschluss hatten wir damals zwar noch nicht, aber allein um die Hausarbeiten, Referate, Praktika oder ähnliches auszuarbeiten, war ein Computer unverzchtbar. Von der Abschlussarbeit mal ganz abgesehen, denn ohne Computer hätte man den Abschluss gar nicht machen können. Heute sieht dies mit Sicherheit schon ganz anders aus. Ohne Online-Anschluss kann man nicht mit Professoren kommunizieren und sich seinen persönlichen Studienplan erarbeiten. Ein Studium ohne Computer und Internet kann ich mir heute gar nicht mehr vorstellen.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Bei mir im Studium wäre ein eigener Computer tatsächlich bisher zumindest nicht zwingend notwendig, obwohl ich Medieninformatik studiere. Man muss viel am Computer machen, allerdings gibt es davon genug in der Uni, netterweise auch gleich mit Internetanschluss und der passenden Software. So muss man also eigentlich nur schauen, wann die entsprechenden Räume frei sind, und kann sämtliche Arbeiten dann da erledigen, inklusive E-Mails checken, Prüfungsanmeldung etc.

Es ist natürlich deutlich praktischer, wenn man einen eigenen Computer hat und deshalb alles Zuhause erledigen kann. Wenn man zum Beispiel nur dann in die Räume könnte, wenn man deshalb nach den Vorlesungen noch zwei Stunden warten müsste, ist das natürlich eher nervig. Aber gezwungen, einen eigenen Computer zu besitzen, ist niemand.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich glaube, dass es heute ohne PC kaum noch möglich wäre. Denn viele der Unterlagen werden online zur Verfügung gestellt, die organisatorischen Abläufe werden stark vereinfacht (Prüfungsanmeldung etc.) und das meiste Lernmaterial findest du auch im Netz. Logisch kannst du dich in die Bibo usw. setzen, aber damit bist du auch immer abhängig von den Bedingungen.

» KleinerKarsten » Beiträge: 80 » Talkpoints: 14,40 »



In meinem Studium wäre mein Computer sicherlich nicht immer nötig, da man auf Computer in der Bibliothek zurückgreifen könnte, jedoch finde ich es mit eigenem Computer viel einfacher und praktischer. Ehrlich gesagt könnte ich mir nicht vorstellen bei jeder Kleinigkeit für das Studium die Bibliothekscomputer zu nutzen, zumal diese auch häufiger besetzt sind und man die Zeiten genau abpassen muss. Zudem bin ich eine Person die Hausarbeiten einfach viel lieber zu Hause schreibt und das geht einfach nur mit eigenem PC oder Notebook.

Für was ich mein Notebook aber mittlerweile hauptsächliche nutze, ist zum Mitschreiben während der Vorlesung. Früher habe ich mir jedes Semester tausende von Seiten ausgedruckt und davon am Ende des Semesters die Hälfte wieder aussortiert und weggeschmissen, da ich sie nicht mehr benötigt habe und sie sich sonst in irgendeiner Ecke sammeln. Mittlerweile ist mir das zu schade und ich schreibe alles auf dem Notebook mit, drucke aber am Ende nur das tatsächlich für mich persönlich oder die Klausur Relevante aus.

Zusätzlich ist es viel praktischer mit dem Notebook mitzuschreiben, da es schneller geht und nicht so viel mitnehmen muss. Ein modernes Notebook wiegt viel weniger als ein Ordner voll mit Skripten und wissenschaftlichen Texten. Auch Hausarbeiten habe ich so "immer dabei" und kann während einer unerwarteten Freistunde daran weiterarbeiten.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe von 2008 bis 2012 Jura studiert und wäre sehr wohl ohne eigenen Computer ausgekommen, wenngleich sich nicht abstreiten lässt, dass er doch sehr praktisch war und ich ihn auch recht oft für das Studium genutzt habe.

Während des Semesters hat man den PC eigentlich kaum gebraucht, weil man die Grundlage des Arbeitens -das jeweilige Gesetz- ohnehin im Buch hatte. Einige Professoren haben ihre Skripte aus den Vorlesungen online gestellt, da das aber immer genau das war, was auch in den Vorlesungen gezeigt wurde, hätte man darauf bestens verzichten können, wenn man sich einfach Notizen in der Vorlesung gemacht hätte.

Für Hausarbeiten während der Semesterferien hat man dann natürlich einen Computer benötigt, allerdings war man auch auf jede Menge Literatur angewiesen und kam um den regelmäßigen Besuch der Unibibliothek nicht herum, wo es wiederum mehrere große Computerräume gab, an denen man arbeiten und drucken konnte. Auch da hätte man wirklich keinen eigenen Computer gebraucht.

Wir mussten uns auch nicht online für Seminare eintragen oder zum nächsten Semester rückmelden. Das konnte man zwar, allerdings hatte auch jeder Student eine digitale Karte mit der man mittels dafür zuständigen Automaten in der Uni auf das System zugreifen konnte, um diese Dinge zu erledigen.

Wirklich das Gefühl, den PC zu brauchen, hatte ich erst, als es auf das Staatsexamen zuging. Da hat man einfach ziemlich viel Rechtsprechung zu lesen. Das hätte man natürlich ohne Weiteres auch in den Büchern oder an den PCs der Unibibliothek tun können, allerdings ist es dann doch eine riesen Entlastung, wenn man dies einfach zuhause tun kann.

Kurzum möchte ich mal behaupten, dass ich auch ohne eignen PC gut durchs Studium gekommen wäre. Und ich behaupte auch, dass eine gute Uni so ausgestattet zu sein hat, dass man nicht zwangsläufig auf einen eigenen Computer angewiesen ist. Der Besitz des eigenen Gerätes macht das Ganze nur wesentlich bequemer.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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