Wie hoch ist eure Bereitschaft auf Verzicht ausgeprägt?

vom 07.09.2022, 16:22 Uhr

blümchen hat geschrieben:Konkreter bitte: Welche langfristigen Schäden, die wir damals nicht erwarten mussten? Meinst du Klimawandel? Club of Rome hat sein Buch "Grenzen des Wachstums" 1972 veröffentlicht. Ich stand schon oft gedanklich vor dem Abgrund mit mehr Ängsten als heute (natürlich subjektiv), Kalter Krieg mit realer Gefahr von Atomkrieg direkt über Deutschland, Waldsterben, Tschernobyl, vergiftete Lebensmittel, Ozonloch, das ist das erste, was mir so einfällt. Das heißt nicht, dass ich die heutige Situation als nicht schlimm empfinde, aber zurzeit bin ich eher optimistischer eingestellt als die meisten Medien.

Das hat doch aber nichts mehr mit dem von dir ins Thema eingebrachten Beispiel mit den vier Millionen Arbeitslosen zu tun. Die langfristigen Schäden sind die an unserer Wirtschaft, dauerhafter Weggang von Industrieunternehmen und ganzen Zweigen, gerade die Energieintensiven Prozesse wird man ins Ausland verlagern. Das ist ja keine Sache von Morgen, es sind ja schon einige Unternehmen dabei ihr Geschäft abzuwickeln weil sie Insolvent sind oder eben ins Ausland gehen. Diese Unternehmen kommen nicht zurück, weg ist weg und mit ihnen gehen die Arbeitsplätze.

» RavenThunder » Beiträge: 1315 » Talkpoints: 11,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



@blümchen: Wenn man es genau nimmt, geht uns der Konflikt nichts an. Die Ukraine ist weder in der EU, noch in der NATO. Bei anderen Konflikten, wie zum Beispiel der Angriff auf Kuweit, hat sich Deutschland auch nicht als Weltretter aufgespielt. Warum denkt man jetzt, dass Deutschland so wichtig ist? Will man sich in der Welt profilieren und dabei das eigene Volk kaputt spielen?

Und da du auf die vier Millionen Arbeitslosen vor der Kanzlerschaft Schröders anspielst, solltest du auch nicht vergessen, dass nach dieser Zeit sechs Millionen Arbeitslose zu Buche standen. Sicherlich gab es während anderer Krisen keine Rettungspakete. Aber was sind die denn wirklich wert? Nichts, weil man die "Geschenke" an anderer Stelle mehrfach wieder zurück zahlen muss.

Du fragst echt nach dauerhaften Schäden für dieses Land? Hast du wirklich noch nicht mitbekommen, dass schon reihenweise die Firmen dicht machen? Egal wo man hinschaut, Deutschland wird durch die Sanktionen und die verschlafene Energiewende kaputt gemacht. Und dabei rede ich nicht mal von den kleinen Firmen, sondern große Firmen, wie eben Hakle oder auch die Dr. Schneider Gruppe. Da geht es nicht nur um deren Mitarbeiter, sondern um Partnerfirmen, die gleich mit den Bach runter gehen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich verstehe deine Sichtweise und teile sie zum Teil. In der Tat ist es schwierig, zu behaupten, dass es in der Gesellschaft einen hohen Zusammenhalt gibt, wenn man sich umsieht und die vielen politischen und sozialen Konflikte betrachtet, die unsere Gesellschaft durchziehen. Zudem haben die Auswirkungen der Pandemie sicherlich zu einem gewissen Zerwürfnis in der Gesellschaft beigetragen. Es ist jedoch auch wichtig zu betonen, dass es durchaus auch positive Entwicklungen gibt, die einen Zusammenhalt fördern. So haben sich beispielsweise während der Pandemie viele Nachbarschaftshilfen gebildet, die sich um ältere und vulnerable Menschen kümmern.

Was den Verzicht angeht, so kann ich deine Einstellung verstehen. Viele Menschen haben in der Pandemie schon genug Verzicht üben müssen und es ist verständlich, dass man langsam an seine Grenzen kommt. Allerdings ist es wichtig zu betonen, dass Verzicht auch eine Chance sein kann, um die eigenen Prioritäten zu überdenken und möglicherweise auch ein neues Bewusstsein für nachhaltiges Handeln zu entwickeln.

In Bezug auf die Politik kann man sicherlich immer Kritik üben und es ist wichtig, dass die Opposition ihre Meinung äußert. Allerdings sollte man auch bedenken, dass es in der Politik oft nicht so einfach ist, schnelle Veränderungen herbeizuführen. Oftmals müssen Kompromisse gefunden werden und das kann dazu führen, dass Dinge nicht so schnell vorangehen, wie man es sich wünscht.

Zusammenfassend würde ich sagen, dass es in der Gesellschaft durchaus auch positive Entwicklungen gibt, die einen Zusammenhalt fördern können, aber es gibt auch viele Herausforderungen, die uns noch bevorstehen. Verzicht kann eine Chance sein, um neue Prioritäten zu setzen und nachhaltiges Handeln zu fördern, aber es ist auch verständlich, wenn man langsam an seine Grenzen kommt. In der Politik gibt es oft keine schnellen Lösungen und es müssen Kompromisse gefunden werden.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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