Wie geht ihr mit Quasselstrippen im Alltag um?

vom 25.11.2018, 10:17 Uhr

Jeder Mensch hat ein unterschiedlich stark ausgeprägtes Redebedürfnis. So gibt es Menschen, die reden deutlich mehr als andere während man bei manchen Menschen gefühlt jedes Wort aus der Nase ziehen "muss". Ich hatte auch schon mit extremen Quasselstrippen zu tun, wo man wirklich kein Wort zwischen stellen konnte.

Wie geht ihr mit solchen extremen Quasselstrippen um? Würgt ihr sie einfach (unhöflich) ab, ignoriert ihr sie oder habt ihr andere Strategien entwickelt, um den Umgang zu erleichtern? Spielt es für euch auch eine Rolle, in welcher Beziehung ihr zu dieser Quasselstrippe steht - also ob sie Familienmitglied, Freund, oberflächlicher Bekannter, Nachbarn oder von mir aus auch Kollege, Kunde oder Chef ist?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wenn ich wirklich jeden Tag mit so einer Person zu tun haben würde und sie mir nicht gerade vorgesetzt wäre, würde ich schon das Gespräch suchen und einfach sagen, dass mir das manchmal etwas zu viel ist. Ich meine ich kann so etwas auch recht gut ab, aber gerade so am Morgen wenn ich noch nicht so richtig wach bin, vielleicht auch schlecht geschlafen habe, möchte ich solche Quasselstrippen so gar nicht um mich herum haben, das kommuniziere ich aber auch so, dass ich in der Früh meine paar Minuten brauche um klarzukommen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Das Letzte, was ich tun würde, wenn mir jemand sowieso schon zu viel labert ist "das Gespräch suchen". Meiner Erfahrung nach haben Leute, die viel und gerne reden, gar kein Bewusstsein dafür, wie sehr sie ihrer Umwelt auf den Sack gehen können. Eher halten sie sich für "gesellig" oder freundlich oder glauben, weniger kommunikativen Zeitgenossen dabei zu helfen, aus sich heraus zu gehen oder ihnen "Zuwendung" zu schenken.

Oder sie ertragen einfach kein Schweigen, weil sie dann ihre eigenen Gedanken hören müssten. Aber generell halten sie sich eher für "normal" und die schweigsamen Leute je nach Ausprägung für langweilig, traurig oder sozial gestört.

Deshalb habe ich mir angewöhnt, die redseligen Gestalten so gut es geht auszublenden und einfach mein Ding weiterzumachen. Meistens merken es die Leute gar nicht, weil es ihnen sowieso egal ist, ob man zuhört, und Antworten sind ebenfalls unerwünscht.

Gerade im Job kann sich ja kaum jemand beschweren, wenn ich nicht die Beine hochlege und den endlosen Anekdoten meiner nutzlosen Kollegin lausche, sondern nebenbei zusehe, dass etwas vorangeht. Und Fremde fertige ich mit barschen, einsilbigen Antworten ab oder ignoriere sie einfach. Für die ganz harten Fälle habe ich mir auch schon überlegt, mal nachzufragen, warum sie mangelnden Blickkontakt, abweisende Körpersprache, Buch und Kopfhörer immer noch als Einladung zur Kommunikation ansehen.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Bei mir kommt das auch ganz klar darauf an, wo ich mit den Quasselstrippen zu tun habe. Wenn meine Nachbarin im Treppenhaus ist und mir viel erzählen möchte, dann sage ich meistens, dass ich noch einiges machen muss und leider keine Zeit habe.

Bei Kunden im Betrieb ist das schon schwieriger, aber auch da sage ich zur Not, dass ich nun keine Zeit mehr habe. Wenn ich mit jemandem zusammenarbeiten würde, dann würde ich wohl auch mal grundsätzlich das Gespräch suchen und sagen, dass ich ja gerne mit der Person rede, aber dass es irgendwann auch einfach zu viel ist.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Offen gestanden mag ich Quasselstrippen wesentlich lieber als Menschen, denen man jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen muss. Letzteres finde ich einfach immer unfassbar anstrengend und deprimierend. Da komme ich mit Quasselstrippen einfach wesentlich besser zurecht und finde diese auch nicht so schlimm. Wie gesagt - Leute, die kaum reden, finde ich wesentlich anstrengender.

Ich finde es eigentlich gut so, wenn jemand gerne und viel redet und auch von sich aus irgendwelche Gesprächsthemen eröffnet und Fragen stellt. Ich finde es angenehm, dann auch mal nur zuhören zu können und mir nicht die ganze Zeit selbst überlegen zu müssen, wie ich das Gespräch aufrecht erhalte und welche Fragen ich als nächstes stelle. Das ist ja aber bei Menschen, die nur sehr wenig reden durchaus mal der Fall.

Allerdings ist es natürlich blöd, wenn die Quasselstrippen einfach so viel reden, dass man dann selbst gar nicht zu Wort kommt und sich selbst auch nicht das von der Seele reden kann, was einen belastet, da die anderen Personen immer dazwischenreden. So etwas ist dann natürlich auch blöd und deprimierend, allerdings finde ich es generell schon besser, wenn jemand viel und gerne redet, als wenn jemand immer nur schweigt und von selbst aus kaum ein Wort sprechen mag.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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