Wie funktioniert ein Wäscheball mit natürlichem Zeolith?

vom 22.01.2019, 15:29 Uhr

Für rund 13 Euro kann man mindestens 200 Mal mit diesem Wäscheball seine Wäsche in der Waschmaschine waschen. Laut Beschreibung des Produkts enthält der Wäscheball natürlicher Zeolith, natürlicher Vulkanstein. Er soll damit umweltfreundlich sein und die Wäsche soll auch sauber werden.

Wie aber funktioniert das genau? Werden da wirklich alle Flecken mit herausgewaschen oder ist es doch besser mit Waschmittel zu waschen? Was bewirkt Zeolith? Ist Vulkanstein wirklich für die Reinigung der Wäsche gut? Habt ihr so einen Wäscheball schon mal ausprobiert und kann man wirklich auf Waschmittel verzichten?

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich denke nicht, dass man damit auf Waschmittel verzichten kann oder sollte. Ob es nun natürliches oder synthetisches Zeolith ist, spielt da eher eine untergeordnete Rolle. Zeolith ist eine Verbindung von Aluminium, Silicium und Sauerstoff. Es gibt gut 200 verschiedene Zeolith-Typen. 150 davon sind auf synthetischem Wege typisiert worden und 60 natürliche die bekannt sind. Zeolith ist kein Allheilmittel und muss eher als Katalysator gesehen werden. Die Einsatzmöglichkeiten sind recht vielfältig in der Chemie. So werden Zeolitharten bei der Dekontaminierung von atomar verstrahlten Gewässern eingesetzt, wie zum Beispiel aus jüngster Vergangenheit in Fukushima.

Zeolith bindet oder wandelt als Katalysator Stoffe um, ohne dabei selbst seine monokulare Integrität zu verlieren. Zeolith kann sowohl als Katalysator als auch als Monokularsieb eingesetzt werden. Je nach Typ sind die Zwischenräume in der Struktur des Zeoliths unterschiedlich und eignet sich damit als Filter für verschieden Stoffe. Es können sowohl Flüssigkeiten aber auch Gase damit gefiltert oder Katalysiert werden. Aus diesem Grund finden Zeolith auch Anwendung als industrieller Katalysator zum Beispiel bei der Energiegewinnung zur Minimierung des Stickoxid Ausstoßes.

Auch im Waschmittel ist Zeolith enthalten und funktioniert dort als Wasserenthärter. Daher denke ich das dieser Wäscheball aus Zeolith nichts anderes ist, als ein Wasserenthärter. Eventuell könnte es sein, dass er auf Grund seiner Struktur auch noch das eine oder andere mehr aus dem Wasser filtert. Ich denke aber nicht, dass er Schmutz oder Bakterien jeglicher Art aus der Wäsche zeiht und dieser rausfiltert. Ich denke eher dass man das als zusätzliche Hilfe zum reinigen der Wäsche sehen sollte.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge


@Kodi, in der Beschreibung für diesen Wäscheball steht, dass man Geld und Zeit spart, weil man erstens kein Waschmittel mehr benötigt und zweitens auch keinen Weichspüler. Und drittens kann man bei der Waschmaschine das Spülprogramm sparen, weil kein Waschmittel ausgespült werden muss. Also soll dieser Wäscheball auch eine reinigende Wirkung haben. Und irgendwas muss ja die Verbindung geben, dass man ohne Waschmittel auch saubere Wäsche bekommt.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Der Ball tut aber nicht mehr, Diamante. Er macht weiches Wasser und erhöht die manuelle Reinigung. Deshalb muss man Fettflecken und Flecken aus Proteinen auch vorbehandeln. Die meisten Nutzer nehmen einfach nur weniger Waschmittel. Wir haben heute so saubere Schmutzwäsche, da reicht oft sowieso Wasser.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



@Diamante. Ich kann dir nur chemischer oder physikalischer Sicht her sagen, wie dieser Ball funktionieren soll. In dem Fall entweder als Wasserenthärter oder eventuell noch als Schmutzfilter. Aber cooper hatte ja auch schon erwähnt, dass dieser Ball eher als Wasserenthärter fungiert.

Was man so auf Amazon liest, scheint dieser Wäscheball auch nicht unbedingt das zu halten was man Verspricht. Die Waschleistung ist nicht wesentlich besser und auf Waschmittel verzichten sollte man auch nicht wirklich. Grade dann nicht, wenn die Wäsche verschmutzt ist, das schafft dieser Ball dann wohl überhaupt nicht.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dieser Ball bei Wäsche, die einfach nur mal wieder gewaschen werden muss "Alltagskleidung", durchaus recht gut funktionieren könnte, da er durch die Filterung des Wassers auch die ganzen geruchsbildenden Stoffe aus dem Wasser nimmt.

Das mit Hilfe dieses Balls die Wäsche weicher wird durch das enthärten des Wassers, das kann ich mir sehr gut vorstellen, aber ein Allzweckwaffe wird das nicht sein. Nur eine gute Unterstützung und vielleicht auch durch die Enthärtung des Wassers sogar Maschinenfreundlich, könnte also die Lebensdauer der Waschmaschine durchaus beeinflussen.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Das alles kann man auch einfacher haben. Die meisten Verbraucher nehmen zu viel Waschmittel. Denn Wäsche, die nur einen Tag getragen worden ist, ist leicht verschmutzt. Nur Unterwäsche und Socken, durchgeschwitzte Kleidung, Stücke mit leichten Flecken und mehrfach genutzte Kleidungsstücke sind normal verschmutzt. Stark verschmutzte Wäsche hat kaum jemand.

Wenn man nun ordentlich sortiert und bei mittelhartem oder hartem Wasser Enthärter benutzt, wundert sich mancher, wie wenig Waschmittel nötig ist. Von einem handelsüblichen Waschpulver, benötigt man laut Hersteller für normal verschmutzte Wäsche bei mittlerer Wasserhärte 115 ml. Sortiert man die Wäsche vernünftig und nimmt Enthärter, sind es für leicht verschmutzte Wäsche nur noch 60 ml und für normal verschmutzte 85 ml. Weniger wird es mit dem Ball auch nicht, obwohl man meist generell die Menge nochmal verringern kann. Aber Enthärter ist billiger.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^