Werden Naturschutzgebiete zu wenig überwacht?

vom 10.07.2017, 06:42 Uhr

Ich wohne in der Nähe eines wirklich großen und wunderschönen Naturschutzgebietes. Hier kann man sehr gut spazieren gehen, auch wenn viele erst einmal irritiert sind und nicht erwarten, dass so eine Großstadt so viel Grün besitzen kann. Jedenfalls habe ich vermehrt mitbekommen, dass einige Gestalten wohl meinen, dass man in einem Naturschutzgebiet allerhand Sperrmüll einfach abladen kann statt das normal zu entsorgen. So finden sich dort vermehrt Autoreifen, Bauschutt und neulich sogar die Möbel eines kompletten Schlafzimmers.

Ich finde das nicht nur ziemlich dreist, sondern auch asozial und gefährlich. Denn dieser Wald ist voller Spuren aus dem letzten Weltkrieg, daher wird man ständig auf Schildern darauf hingewiesen, dass man die Wege nicht verlassen soll. Es ist ansonsten nicht garantiert, dass man nicht auf eine Mine oder so etwas tritt. Dass die Menschen dann noch so bescheuert sind, die Wege zu verlassen und weiter im Waldinneren den Sperrmüll abzustellen finde ich einfach nur krank. Warum wird da kaum kontrolliert? Wie kann man solche Menschen am besten abschrecken?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



In diesem Fall wird man wohl vor allem deswegen wenig kontrollieren, weil auch vom Wachpersonal keiner Lust hat, von einem Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg in die Luft gesprengt zu werden, sei die Wahrscheinlichkeit dafür auch noch so gering. :D Und solange es nicht doch einmal "Bumm", macht, werden die Umweltschweine wohl auch weiterhin ihren Müll in den Wald werfen.

Aber auch bei nicht verminten Naturschutzgebieten sehe ich das Problem der Überwachung in der praktischen Umsetzung. Oft handelt es sich ja um größere, schwer einsehbare, bewachsene Gebiete - einen Parkplatz wird wohl keiner als Naturschutzgebiet deklarieren. Da bräuchte man also schon einen Haufen Fachleute, die sich auch in der Natur auskennen, um wirklich lückenlos jeden Übeltäter, der dort Spermüll ablädt, ein Lagerfeuer macht oder sonst gegen die Regeln verstößt, auf die Schliche zu kommen.

Erschwerend kommt dazu noch, dass Flora und Fauna wahrscheinlich auch schwer darunter leiden würden, beispielsweise im Wochenturnus von einem Trupp Ranger durchkämmt zu werden, der hinter jedem Fliegenpilz nach dem Rechten sieht. Die Idee von Naturschutzgebieten ist nun mal, dass die Natur dort zumindest noch ein bisschen ihre Ruhe hat. Sonst könnte man sich den ganzen Zirkus ja gleich sparen.

Von daher glaube ich nicht, dass die Lösung hier in engmaschigerer Überwachung liegt. Wer sich nicht einmal von potenziellen Bomben und Granaten abschrecken lässt, schmeißt seinen Müll weg, wo er will, und wenn es das Letzte ist, was er tut! Man muss den Leuten eben von klein auf beibringen, dass Müll nicht in die Landschaft gehört und die Leute, die man zufällig erwischt, mit massiven Strafen belegen. Aber Streife gehen wird wohl nicht den erwünschten Effekt haben.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich denke, wenn die Leute sich nicht von eventuellen Tretminen abhalten lassen, dann sind sie so doof, dass sie gar nichts verstehen und da kann man dann auch nicht mit mehr Kontrollen etwas machen. Wichtig ist es dann, dass es richtig entsorgt wird und eventuell noch mal Schilder angebracht werden, die darauf hinweisen, was das mit dem Naturschutzgebiet machen könnte.

Wenn es immer wieder die selben Stellen sind, könnte man auch Wildkameras aufstellen und dann deutlich machen, dass der Bereich überwacht wird. Menschliche Überwachung wird da aber wenig bringen, zumal das auch die Menschen, die das machen, in Gefahr bringen kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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