Werden Folgen von immer höheren Hochhäusern bedacht?

In den vergangenen Jahren ist in Sachen Architektur von Hochhäusern vor allem ein Trend zu erkennen. Hochhäuser machen ihrem Namen mittlerweile alle Ehre und erreichen nicht selten eine Höhe von über einem halben Kilometer. Als Beispiel dient hier der Nordstrom Tower in New York, der bei seiner Fertigstellung im Jahr 2018 etwa 550 m hoch sein soll. In Saudi Arabien wird sogar gerade ein über 1000m hoher Wolkenkratzer geplant.

Was allerdings wohl bei vielen Gebäuden in dieser Höhe gar nicht bedacht wird, sind Kollateralschäden, die mit der Höhe des Hauses in Verbindung stehen. So kann es durchaus vorkommen, dass ein solches Hochhaus einen 500m weiten Schatten wirft, sodass bisher sehr gepflegte Parks kaum noch sonnige Stellen haben.

Glaubt ihr, dass die Architekten diese Schäden gar nicht beachten? Wird vielleicht einfach nur immer höher gebaut, um von sich sagen zu können, dass dies einer der 10 welthöchsten Wolkenkratzer ist?

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass die Folgen von immer höheren Hochhäusern vorher bedacht werden. Im Städtebau und in der Raumplanung generell ist es ja so, dass man auf Probleme, die man verursacht hat, erst hinterher aufmerksam wird und sie dann auch erst versucht zu bekämpfen.

Bestes Beispiel ist der extreme Wohnungsbau während der Industrialisierung. Dort wurden ja sogar die Innenhöfe von Mietskasernen total verbaut, sodass die Fenster kaum noch Sonnenlicht durchgelassen haben und das auf Dauer Vitamin-D-Mangel ausgelöst und damit massive gesundheitliche Konsequenzen gerade bei Heranwachsenden zur Folge hatte. Erst seitdem man das eben als Massenphänomen in London, aber auch in Berlin und anderen Städten beobachtet hat, hat man die Raumplanung entsprechend angepasst und legt eben Wert auf sehr viel Licht. Ich vermute, dass es beim Bau von Hochhäusern genauso sein wird.