Werden die Kinder engagierter Eltern bevorzugt?

vom 03.02.2020, 00:25 Uhr

Unter Eltern herrscht eine unterschiedlich Einstellung zum Thema Engagement in der Schule und auch im Kindergarten. Ich merke das oft bei Elternversammlungen, dass es Eltern gibt, die mehr Zeit oder auch Lust haben sich in den Einrichtungen einzubringen. Sei es bei Wandertagen, Besorgungen oder Unterstützung bei Ausflügen.

Bei uns sind es fast immer die gleichen Eltern. In letzter Zeit habe ich immer mehr das Gefühl, das die Kinder der engagierten Eltern dementsprechend auch bevorzugter behandelt werden. Das machte sich in vielen verschiedenen Situationen bemerkbar. Diese Kinder dürfen beispielsweise immer an den Zusatzangeboten teilnehmen und die anderen müssen sich immer abwechseln. Ein weiteres Bespiel ist, dass diese Kinder in Auftritten immer eine präsentere Rolle spielen als die anderen. Es mag Zufall sein, aber es sind zufälligerweise immer die gleichen Kinder. Bildet man sich das ein oder ist an meiner Vermutung etwas dran? Wie ist das bei euch?

» timbo007 » Beiträge: 950 » Talkpoints: 1,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Bei uns gibt es eigentlich niemanden, der sich besonders in den Vordergrund spielt, wenn solche Aufgaben verteilt werden, wohl auch weil man versucht immer alle Eltern mit einzubeziehen. Es hängen dann immer Listen mit Aufgaben aus und man trägt sich ein, auch mit Sachen, die man mitbringen kann. Es gibt dann Aufgaben, die zeitintensiver sind und andere Aufgaben wo man beispielsweise nur etwas mitbringen muss.

Es wird also auch keiner bevorzugt, weil alle eine Aufgabe haben. Wenn es um die Organisation geht, dann gibt es den Elternrat und die nehmen ihre Aufgabe auch immer Ernst, aber einen wirklichen Vorteil haben die Kinder dieser Eltern nicht. Es werden bei uns alle gleich behandelt. Wobei ich dazu sagen muss, dass wir hier von einem Dorfkindergarten reden und dass es da sicherlich nochmal ganz anders ist als in der Stadt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Bevorzugung ist für mich der falsche Begriff in diesem Zusammenhang. Der Hintergrund ist meiner Meinung ein anderer. Engagierte Eltern haben nämlich meiner Meinung nach einfach eine ganz andere Basis zu Erziehern und Lehrern.

Eltern die regelmäßig positiv präsent sind die unterhalten sich mehr mit dem Betreuungspersonal und zeigen so auch Interesse an anstehenden Projekten. Wenn dann zum Beispiel eine Maria für das Krippenspiel gesucht wird dann sind diese Eltern nun mal die Ersten die ihr Kind vorschlagen können.

Ich habe in der ganzen Kindergarten- und Grundschulzeit immer wieder Eltern beobachtet die ihr Kind an der Türe abgeben und einfach kein Interesse an den Veranstaltungen zeigen. Teilweise waren solche Eltern dann nicht mal an Sommerfesten anwesend.

Dass dann Kinder im Fokus stehen deren Eltern einfach omnipräsent sind finde ich ganz natürlich. Das hat in meinen Augen nichts mit "bevorzugen" zu tun. Es gab aber auch durchaus Kinder die trotzdem im Fokus standen, obwohl die Eltern selbst nicht präsent waren. Da wurde meist auf gute Mischung geachtet.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich kann mich da an meiner Zeit eigentlich ganz gut erinnern. Da gab es zwar Eltern, die sich etwas nach vorne preschen wollten, aber keineswegs haben deren Kinder davon profitiert. Da gab es solche Helikopter-Gluckenmamas, welche immer auch an Elternsprechtagen an vorderster Front helfen wollten, an Festlichkeiten was mitbringen wollten und vieles mehr. Auch sollte das Kind am besten an jedem Schulfest mitmachen und die Beste oder der Beste sein.

Das hat aber zu meiner damaligen Zeit wenigstens nicht dazugeführt, dass die Eltern es damit geschafft hätten, dass sich das Kind im Vordergrund wiederfindet. Das war nicht der Fall, aber ich hörte auch schon, dass es anders ist bei manch anderen Klassen. Auch heute aus meinem Umfeld kriege ich das schon mit, dass wenn Eltern sich sehr nach vorne arbeiten, dass die Kinder nicht selten bevorzugt werden, was ich aber keineswegs gut finde.

Das wirft einfach ein doofes Bild auch auf die Kinder. Das kann schon bestimmt bei einigen zu Mobbing führen und das nur, weil die Eltern übereifrig oder teilweise, so kam es mir schon damals als Kind vor, hobbylos sind und die Schule der Kinder als Lebensmittelpunkt sehen. Manchmal hat das schon echt damals den Eindruck gemacht, was mich auch bis heute noch an einigen nervt.

Ich gönne jedem Kind die Aufmerksamkeit gleichermaßen und niemals sollten die Eltern durch ihren Eifer für Schulfeste, Feierlichkeiten, Lehrer-Schüler-Verhältnisse oder Elternsprechtage vorgezogen werden. Das eine hat in meinen Augen mit dem anderen nichts zu tun. Deswegen würde ich das schon sehr doof finden, wenn sich das Verhalten bei einigen, was mir mal zugetragen wird, wirklich so als wahr herausstellt. Ich kann ja immer nur sagen, was mir gesagt wird, wenn ich keine Zeugin dessen war.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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