Welche Süchte habt ihr erfolgreich überwinden können?

vom 24.05.2019, 19:22 Uhr

Es gibt ja ganz viele verschiedene Süchte - die Drogensucht, die Sucht nach Nikotin, die Spielsucht oder auch die Kaufsucht. Viele Menschen schaffen es, die Sucht aus eigener Kraft zu überwinden, andere nehmen professionelle Hilfe in Anspruch.

Welche Süchte habt ihr bereits überwinden können? Habt ihr das aus eigener Kraft heraus geschafft oder habt ihr euch von jemandem helfen lassen? Wie schwer war der Weg dahin und wie habt ihr das geschafft? Manche Süchte sind ja durchaus harmloser als andere, wie ich finde - beispielsweise die Smartphonesucht.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich war in dem Sinn noch nicht süchtig. Aber ich kenne jemanden, der lange abhängig von Nasenspray war und da alleine wieder heraus gekommen ist. Und ich kenne verschiedene Menschen, die aufgehört haben zu rauchen. Ich finde das schon wirklich eine Leistung und denke, dass es alles andere als einfach ist.

Bei mir könnte man höchstens sagen, dass ich süchtig nach Süßigkeiten bin. Allerdings habe ich das ganz gut im Griff. Aber das kann man sicherlich nicht mit Alkoholsucht, Drogensucht oder ähnliches gleichsetzen. Das Letztere ist sicherlich viel schlimmer und gravierender.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Prinzessin_90 hat geschrieben:Manche Süchte sind ja durchaus harmloser als andere, wie ich finde - beispielsweise die Smartphonesucht.

Für eine Sucht müssen ja bestimmte Kriterien erfüllt werden und wenn du die erfüllst, dann ist das absolut nicht harmlos, egal um was für eine Sucht es sich handelt. Das einzige was "für" eine Smartphone Sucht spricht ist, dass es keine Sucht ist, die sich auf eine Substanz bezieht. Du schädigst dann also nur deine Psyche und dein soziales Umfeld und nicht deinen Körper. Ich glaube das Wort "Sucht" wird oft falsch verwendet.

Ich war aber definitiv Nikotinabhängig und habe es nach zig Anläufen dann endlich geschafft aufzuhören mit dem Rauchen. Ich musste aus gesundheitlichen Gründen eine Zwangspause einlegen und habe danach einfach nicht mehr angefangen. Ich wusste, dass ich den körperlichen Entzug hinter mir habe und dass ich wirklich keine Ausrede außer "Dummheit" mehr habe wenn ich dann wieder anfange mit dem Rauchen. Also habe ich es gelassen.

Was mir aber wahrscheinlich schon geholfen hatte langfristig zur Nichtraucherin zu werden, war die Tatsache, dass das Rauchen in der Öffentlichkeit immer mehr eingeschränkt wurde. Ganz viele Gelegenheiten, bei denen ich mir früher eine angesteckt habe, gab es dann einfach nicht mehr. Das betraft natürlich Kneipen, Clubs und solche Sachen, aber man durfte dann auch im Bahnhof nur noch an ausgewählten Stellen rauchen, also fiel die Zigarette während des Umsteigens weg, weil man dafür natürlich die Raucherzone verlassen musste.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Cloudy24 hat geschrieben:Das einzige was "für" eine Smartphone Sucht spricht ist, dass es keine Sucht ist, die sich auf eine Substanz bezieht. Du schädigst dann also nur deine Psyche und dein soziales Umfeld und nicht deinen Körper.

Jein. Also wenn kein Blaulichtfilter vorhanden ist und es dadurch bedingt zu Schlafstörungen kommt, die in Psychosen ausarten können, dann würde ich nicht sagen, dass der Körper davon keinen Schaden nimmt. Denn ausreichend Schlaf braucht jeder Mensch, um im Alltag funktionieren zu können.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wenn man die ICD-10-Kriterien der Sucht heranzieht, dann habe ich diese in meinem Leben bisher noch nie wirklich erfüllt. Zwar gab es durchaus eine Phase in meinem Leben, wo ich ziemlich exzessiv PC gespielt und auch viele Stunden des Tages damit verbracht habe, aber ich hatte den Konsum nichtsdestotrotz mehr unter Kontrolle als er mich. Schule und andere Pflichten und Termine gingen immer vor und wurden nicht vernachlässigt oder in Mitleidenschaft gezogen, denn dafür haben ich und meine Eltern gesorgt.

Auch konnte ich z. B. problemlos zwei Wochen in den Urlaub fahren, wo ich keinerlei Möglichkeit der PC-Nutzung und Internetanbindung hatte, ohne Craving-Erscheinungen zu zeigen. Irgendwann habe ich die fürs Zocken aufgewendete Zeit dann auch selbstständig wieder reduziert, weil es mir weniger Spaß gemacht und mich von sinnvolleren Tätigkeiten abgehalten hat, und heutzutage kann ich ehrlich gesagt nur noch in seltensten Fällen mal mehr als eine Stunde am Stück in einem Game verbringen, ohne dass Langeweile aufkommt oder dass es mich müde und genervt macht.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Täubchen hat geschrieben:Jein. Also wenn kein Blaulichtfilter vorhanden ist und es dadurch bedingt zu Schlafstörungen kommt, die in Psychosen ausarten können, dann würde ich nicht sagen, dass der Körper davon keinen Schaden nimmt. Denn ausreichend Schlaf braucht jeder Mensch, um im Alltag funktionieren zu können.

Die Studienlage ist da aber sehr dünn, also die Probanden ohne Blaulichtfilter sind in den Studien nicht wesentlich später eingeschlafen als die mit. Ich denke, dass bei einer wirklichen Sucht die Schlafstörungen eher dadurch bedingt sind, dass die Betroffenen Angst haben etwas zu verpassen und dann auch Nachts auf ihr Smartphone schauen wenn sie kurz wach werden. Während man sich normalerweise einfach umdrehen und wieder einschlafen würde.

Natürlich kannst du den Körper auch durch Süchte, die nicht stoffgebunden sind, schädigen. Es gibt sogar Fälle von online Süchtigen, die gestorben sind weil sie nicht mehr geschlafen haben und viel zu wenig gegessen und getrunken haben. Aber das sind ja Einzelfälle und die nachhaltigen Schäden, die nicht mehr rückgängig zu machen sind, sind auch selten. Ich habe auch noch nie von späten Folgeschäden gehört, während zum Beispiel Lungenkrebs auch nach Jahrzehnten als Ex-Raucher noch auftreten kann.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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