Welche Erziehungsmethode bei Kindern favorisieren?
Kinder kann man ja auf verschiedene Weisen erziehen und dazu gibt es ja auch einige Erziehungsmethoden, wobei man da wohl auch differenzieren muss, um den für sich vermeintlich besten Weg zu finden. Neben der autoritären Erziehungsmethode gibt es ja noch die antiautoritäre, die autokratische, die demokratische, die permissive, die Laissez-faire oder auch die negierende. Könnt ihr mit diesen ganzen Erziehungsmethoden etwas anfangen und wie würdet ihr diese denn bewerten? Nach welcher Methode seid ihr denn in etwa erzogen worden und welche würdet ihr denn euren Kindern angedeihen lassen?
Ich weiß nicht, ob man sich wirklich bis ins Letzte ganz bewusst für einen Erziehungsstil entscheiden kann. Meist neigt man dann auf der anderen Seite wieder zur Übertreibung und wird, wenn man von Autokraten erzogen wurde, das Kind zu permissiv oder nachlässig erziehen, weil man selbst traumatisiert ist. Oder man stellt irgendwann fest, dass man das, was man in der eigenen Kindheit mal bei seinen Eltern gesehen hat, unbewusst nachlebt.
Wir können uns nicht selbst backen und ohne sehr gute Reflektionsfähigkeit wird es sehr schwierig, sich bewusst für einen Erziehungsstil zu entscheiden. Die meisten träumen von sich vermutlich alle als Abbild liebevoller Eltern, die den richtigen Rahmen vorgeben, Sicherheit durch Regeln bieten und ihren Kindern dauerhaft Harmonie, Liebe und Verständnis entgegenbringen. In der Realität wird man nach der Geburt vermutlich von selbiger eingeholt und kann froh sein, wenn man es zum großen Teil schafft, seine Vorsätze hinsichtlich einer liebevoll-unterstützenden und demokratischen Erziehung einzuhalten, ohne zu oft genervt die Tür zuzuknallen und Stubenarrest zu verordnen, weil man selbst gerade viel um die Ohren hat und die Nerven nicht mehr mitmachen.
Ich glaube, nirgendwo im Leben divergieren gute Vorsätze so sehr mit der Realität wie bei der Kindererziehung. Das ist vermutlich auch der Grund, warum sich junge Eltern so sehr mit allen anderen vergleichen und in Konkurrenz gehen. Frühere Generationen hatten gar nicht den Luxus, sich für so etwas wie einen Erziehungsstil zu entscheiden, dafür war der Überlebenskampf bis vor zwei oder drei Generationen noch zu groß.
Ich denke, dass man die Erziehung zum Teil auch vom Charakter des Kindes abhängig machen sollte, aber andererseits auch von der Situation an sich, um die es gerade geht. Wenn man zum Beispiel die Schule nimmt. Manche Kinder sind sehr motiviert, wenn man sie eben mit Geld belohnt, wenn sie gute Noten schreiben, bei anderen Kindern funktioniert das überhaupt nicht.
Eine Bekannte von mir behauptet zum Beispiel, dass ihre Tochter so gar keine Anweisungen annimmt. Das würde angeblich nicht funktionieren. Wenn man ihr also sagen würde (damals im Alter von 3-4 Jahren), dass sie ihr Spielzeug wegräumen soll bevor es Essen gibt, dann tut sie das auch gar nicht. Sie macht was sie möchte und da hat meine Bekannte dann resigniert und lässt sie machen. Das finde ich auch nicht richtig, wenn es da keine konsequenten Regeln gibt und hinterher Mama immer aufräumen muss. Da lernt doch das Kind nichts draus und mittlerweile ist die Tochter 5 Jahre alt und es hat sich nichts geändert.
Was mich persönlich total abgeschreckt ist der Laissez-faire-Erziehungsstil. Ich habe im Bekanntenkreis das Ergebnis von dieser Erziehung gesehen und was das aus zwei jungen Menschen (die "Kinder" sind 18 und 19) gemacht hat. Das käme für mich gar nicht in Frage. Die Kinder sind total orientierungslos, machen was sie wollen, akzeptieren keine Regeln und Grenzen. Selbst die Ausbildung wird wegen Kleinigkeiten abgebrochen, weil man es gewöhnt ist, dass alles so zu laufen hat, wie man selbst es möchte.
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